Gaja
Der Superstar unter den italienischen Weinproduzenten, vielfach preisgekrönte Lagenbarbaresci und -baroli von uneingeschränktem Weltruf. Die Weine von GAJA reifen über Jahrzehnte zu wahren Preziosen heran.
Via Torino 18 | I-12050 Barbaresco (CN) | Italien |
Weine: Sori San Lorenzo, Sori Tildin, Sori Costa Russi, Barbaresco, Sperss, Conteisa, Dagromis, Darmagi, Gaia & Rey, Rossj-Bass, Alteni, Sito Moresco
Via Torino 18 | I-12050 Barbaresco (CN) | Italien |
Weine: Sori San Lorenzo, Sori Tildin, Sori Costa Russi, Barbaresco, Sperss, Conteisa, Dagromis, Darmagi, Gaia & Rey, Rossj-Bass, Alteni, Sito Moresco


Über Gaja
Der Blick täuscht nicht! Das Weingut von Angelo Gaja und das Dorf Barbaresco scheinen zu verschmelzen. Nach dem Erwerb und der Totalsanierung des Castellos auf der anderen Straßenseite nebst Tunnelverbindung unter der Strasse gilt dies umso mehr. Dabei verbindet nicht nur der außergewöhnliche Erfolg von Angelo Gaja den berühmten Weinmacher mit Ort und Appellation, auch der Vater Giovanni Gaja war ganze 16 Jahre Bürgermeister des ebenso pittoresken wie strategisch gelegenen Barbaresco. Zeugnis dieser ruhmreichen Vergangenheit ist der 38 m hohe und 9 m lange und breite gewaltige Wehrturm, das heute noch weithin sichtbare Wahrzeichen des Ortes.
Der heute enorm große Ruhm von GAJA ist kein "quick win" sondern Ergebnis eines nun rund 150 jährigen konsequenten Qualitätsstrebens des Weingutes. 1859 von Giovanni Gaja gegründet begann es mit 2 ha Rebfläche. In der 2. Generation legten der Sohn des Gründers, Angelo Gaja und dessen Ehefrau Clotilde Rey den Grundstock für die ausgeprägte Qualitätsphilosophie des Hauses. Die entscheidenden Impulse gingen jedoch von der 3. Generation aus: Giovanni Gaja, von Beruf nicht nur Winzer sondern auch Landvermesser und Landschaftsarchitekt. Gerade dieser Beruf stattete ihn mit einem Kennerblick für die besten Lagen im Barbaresco-Gebiet aus. Unter seiner Führung wurde das Weingut systematisch erweitert, z.B. durch den Erwerb der Lagen Costa Russi, Sori Tildin, Sori San Lorenzo und Darmagi direkt unterhalb des Stammhauses die teilweise mühsam rekultiviert werden mußten, jedoch perfekt für den Nebbiolo-Anbau sind.

1961 übernahm dann in 4. Generation Angelo Gaja die Leitung des Gutes. Es war damals ein ganz großes Jahr und die Weine Gaja's erregten erstmals weite Aufmerksamkeit. Allerdings konnte man dies noch nicht in Verkäufe außerhalb Italiens umsetzen. Angelo Gaja's Aufgabe war daher vor allem auch, die in der Region hoch anerkannte Qualität der Weine in die Welt zu tragen, was ihm auf fulminante Weise gelang. Dabei half, dass sein Vater Giovanni schon 1937 mit der Vermarktung unter dem Erzeugernamen begann, damals ein unglaublich fortschrittlicher Ansatz. Noch heute findet sich dieses Design für die Spitzenqualitäten auf den Etiketten, allerdings modern interpretiert. 1961 markiert zudem den Zeitpunkt, ab dem man im Hause Gaja auf den Zukauf von fremdem Traubenmaterial verzichtete.
Angelo Gaja führte eine ganze Serie von innovativen Ansätzen ein (Ertragsreduzierung, kontrollierte Vergärung in Stahltanks, Barriqueeinsatz), die die Weine bald an die Spitze Italiens führte und einen Vergleich mit den ganz großen Weinen der Welt nicht zu scheuen braucht. Preise, Auszeichnungen und Ehrungen folgten in rascher Abfolge, Preiserhöhungen für die Weine ebenfalls. Die Rebfläche im Barbaresco wurde auf heute rund 100 ha erweitert, die Produktion beträgt rund 300.000 Flaschen jährlich. In den 1990er Jahren expandierte GAJA in der Toskana und in Bolgheri, hier als Nachbar des berühmten Sassicaia.

Kern der Produktpalette bleiben jedoch der Barbaresco DOCG, ein Verschmitt von vierzehn Lagen im Anbaugebiet. Dieses Flaggschiff des Gutes wird ergänzt durch drei Lagen-Barbareschi (Sori San Lorenzo, Sori Tildin, Costa Russi) sowie zwei Lagen-Baroli (Sperss aus Seralunga und Conteisa aus La Morra) und einen Cabernet-Sauvignon "Darmagi".
Neben den Rotweinen produziert Angelo Gaja in Barbaresco auch Weißweine. Der Gaia & Rey DOC ist ein reinsortiger Chardonnay von alten Rebstöcken und eine große Rarität. Etwas mehr Mengen gibt es vom “Rossj-Bass” Chardonnay Langhe DOP. Der “Alteni di Brassica” Langhe DOP hingegen ist ein Sauvignon Blanc.
Obwohl mittlerweile über 80 Jahre alt und nicht mehr im Tagesgeschäft aktiv bleibt er Impulsgeber und treibt die vielfältigen Aktivitäten weiter voran. Neuestes Projekt ist ein Gemeinschaftsunternehmen in Sizilien, wo Angelo Gaja ein großes Potenzial sieht. Der erste Jahrgang des "IDDA" genannten Weins aus dem Jahrgang 2018 wurde kürzlich präsentiert.
Weitere Artikel zu diesem Weingut
Im Gespräch mit Angelo Gaja (Barbaresco)
Angelo Gaja ist in Italien und darüber hinaus ein Star. Fast im Alleingang hat er es erreicht, dem italienischen Wein international einen Platz unter den besten Weinen der Welt zu verschaffen. Seine Talente sind so vielfältig, dass sie Bücher füllen, seine Weine so rar und teuer wie französische Spitzenerzeugnisse. Nun, mit 73, scheint er dem Bewahren mehr Bedeutung zu schenken als dem Aufbauen. Ein Gespräch.
(03.11.2013)
Angelo Gaja in Neustadt / Weinstrasse
Vorträge des glänzenden Redners und Unterhalters Angelo Gaja sind immer ein großartiges und inspirierendes Erlebnis. Am 6. Juli 2014 war er im Saalbau von Neustadt/Weinstrasse zu Gast beim Pfalzwein e.V. zu einem Vortrag. Das erstaunlich junge Publikum war gefesselt und begeistert.
(23.07.2014)
Bücher zu diesem Weingut
Edward Steinberg
Sori San Lorenzo
Slow Food Editione - gebundene Ausgabe, 303 Seiten (1996)
ISBN: 8886283318

Sori San Lorenzo
Slow Food Editione - gebundene Ausgabe, 303 Seiten (1996)
ISBN: 8886283318

Detailliertes Portrait der Geschichte des Weingutes von Angelo Gaja erzählt am Beispiel der Renommierlage Sori San Lorenzo in Barbaresco, ein Lehrbuch des modernen Weinbaus auf Weltniveau. [mehr lesen...]
Zeitschriftenartikel zu diesem Weingut
Susanne Reininger (Text), Johannes Grau (Fotos)
Vollender des Barbaresco
Portrait des Qualitätsrevolutionärs aus Barbaresco, der die gleichnamigen Nebbiolo-Weine in die Weltspitze geführt hat
Essi Avellan (MW, Text), Pekka Nuikki (Fotos)
Antinori, De Marchi, Gaja und Sandrone
Vier Fahnenträger des italienischen Weins
Der italienische Weinbau hat in den letzten 40 Jahren eine beispiellose Entwicklung durchschritten - FINE zeichnet diese am Beispiel von vier prominenten Protagonisten der "Revolution" nach.