Barbaresco


Die Hügel des Barbaresco verlaufen nördlich von Alba entlang des Tanarotals in Richtung Asti. Der Fluss trennt dabei auch die Langhe von dem Teil des Piemont, der sich in Richtung Turin erstreckt. In dem Wort steckt tatsächlich der Wortstamm der Barbaren und bezieht sich auf die Zeit, als hier eine ligurische Siedlung lag. Zum Anbaugebiet des Barbaresco in rund 20 km Entfernung zu den Barolo-Gemeinden im Süden von Alba gehören neben dem Dorf Barbaresco noch die Gemeinden Treiso und Neive.

Obwohl der Barbaresco auch zu 100 % aus Nebbiolo gekeltert wird ist er aufgrund der anderen Bodenbeschaffenheit und der niedrigeren Höhe der Hügel leichter, weniger Tannin betont und samtiger. Er wird daher, in Analogie zum Barolo als "Wein der Königin" bezeichnet. Selbst die Farbe des Barbaresco ist weniger intensiv und eher orangerot. Die daraus abgeleitete kleine Unterlegenheit gegenüber dem "großen Bruder" Barolo wurde mit der Qualitätsoffensive von Angelo Gaja seit den 1980er Jahren komplett revidiert. Ihm und anderen Pionieren wie Bruno Giacosa gelang es, einige der größten Weine Italiens zu produzieren. Mit dem Erlass von 1966 wurde der Barbaresco als DOC- und dann 1980 als DOCG-Wein klassifiziert. Die Rebfläche von rund 500 ha verteilt sich im Wesentlichen auf die oben genannten Gemeinden und über 300 Weinbaubetriebe. Nach der Vinifikation muss der Wein ein Jahr im Holzfass und mindestens noch ein Jahr in Flasche reifen.


Blick über das Dorf Barbaresco und das Tanaro-Tal bis an den Rand der Alpen

Wahrzeichen des Ortes Barbaresco ist der 38 m hohe Torre del Bricco, Teil einer ganzen Kette von Wach- und Wehrtürmen aus dem Mittelalter. Die moderne Geschichte des nur 600 Seelen umfassenden, weltberühmten Ortes wurde jedoch von der Familie Gaja geschrieben. Angelo Gaja ist heute der berühmteste Weinproduzent Italiens und genießt den Ruf eines internationalen "Premier Grand Cru". Praktisch im Alleingang hat er den Ruf des Barbaresco in die Welt getragen und einer ganzen Appellation zu Ruhm und Anerkennung verholfen.