Vieux Château Certan 2014

Vieux Château Certan
Château Vieux Château Certan
F-33500 Pomerol
Frankreich

vieuxchateaucertan.com

...zum Bericht der Primeur 2014
Ein Wein aus purem Kaschmir, so fein, so elegant und so balanciert, wie ein Wein nur sein kann. Feinste Tannine streicheln den Gaumen und geben diesem fruchtbeladenen Elexier Struktur und Halt. Alexandre Thienpont demonstriert mit diesem Meisterwerk, was man mit handwerklicher Perfektion und großartigem Terroir in einem sehr guten Jahrgang erreichen kann. Warum dann nicht noch mehr Punkte? Weil Faszination selten aus Perfektion entsteht und unsere Punkte auf purer Begeisterung basieren.

Weinbewertung 5 Sterne von 5

Der Jahrgang 2014 in Bordeaux


Jahrgangsbewertung 4 Sterne von 5

Dass der Jahrgang 2014 sich noch so positiv entwickeln würde, war lange Zeit nicht absehbar. Bis weit in den August war es nass und kühl, wie fast überall in Europa. Dann aber breitete sich im September ein Indian Summer aus, der seinen Namen wirklich verdient hat. Viel Sonnenschein und trockenes Wetter erlaubte den Winzern, die Erntezeitpunkt ohne Zeitstress optimal zu wählen. Wer lange wartete wurde belohnt mit reifen und gesunden Trauben, einer guten Säure und Farbe. Wie in allen kühlen Jahren werden die Alkoholgehalte eher niedrig ausfallen - was kein Nachteil ist. Einziger Problempunkt könnte der in manchen Regionen doch deutliche Trockenstress sein. Doch das nahm man gerne in Kauf, als - wie in den vergangenen Jahren - anders herum. Nach drei schwachen bis sehr schwachen Jahren ist das Aufatmen der Winzer deutlich zu vernehmen, man ist glücklich über die gute Qualität und froh, die leeren Läger wieder mit einer ordentlichen - wenn auch nicht großen - Ernte auffüllen zu können.

Das Jahr 2014 hatte zunächst nicht sehr vielversprechend begonnen. Insbesondere im Sommer war es nass und kühl. Sowohl in Italien als auch nördlich der Alpen kann man diesen Jahrgang abschreiben. Die frühe und schön gleichmäßige Blüte versprach einen guten Start ins Jahr, doch dann kam es eben anders. Von Mai bis August regnete es z.B. in Pomerol konstant um die 70 mm pro Monat, bis Mitte Oktober dann nur noch 14 mm. Ein Jahrgang, der sofort mit 2008 oder auch 2006 verglichen wurde mit eleganten, saftigen Weinen, die eine frische Säure kennzeichnen. Besonders gelungen sind die Cabernet Sauvignons im Médoc und die Cabernet Francs am rechten Ufer.

zum Jahrgangsbericht 2014

Der Vieux Château Certan 2014



Alexandre Thienpont mit seinem Sohn Guillaume, der diesen tollen Wein verantwortete.

Als wir auf Vieux Château Certan eintreffen ist gerade noch Mittagszeit, wir sind etwas zu früh. Alexandre Thienpont schlendert durch den Garten und richtet mit dem Fuß frisch angesätes Gras. "Zu früh, kein Problem, kommen Sie herein", sagt er, meint dabei aber "was soll das, nicht pünktlich?". Willkommen im perfect wonderland von Pomerol. Kein Grashalm wächst schräg und keine Traube wird zur falschen Stunde geerntet. Der Barriquekeller ist einer der schönsten in Bordeaux, weil nicht bombastisch und dennoch mit viel Stil und Charme aus Holz gebaut. Menschenmassen zur Primeur kennt man hier nicht. Warum eigentlich? VCC ist regelmäßig bei den besten Weinen des Jahrgangs dabei. Auch in 2014!

Große Worte findet Alexandre Thienpont auch nicht, es ist ihm kaum zu entlocken, dass er mit dem 2014er sehr zufrieden ist. So schweigen wir ein bisschen und konzentrieren uns auf den tief rubinroten Wein, den er uns in ein Probenglas geschenkt hat. Herrliches Kirsch- und Waldberrenaroma steigt empor, doch die Show beginnt mit dem ersten Schluck: ein Wein aus purem Kaschmir, so weich, rund und elegant, so balanciert und in sich ruhend tänzelt er auf der Zunge. Wie kann das sein? VCC liegt irgendwo in der Mitte von Le Pin und Lafleur, aber es ist doch ein klassischer Pomerol, ein Merlot mit Fleisch, Masse und Kraft. Das ist eine handwerkliche Meisterleistung. Man sucht am Gaumen in jeder Ecke, aber das ist nichts, was stört, ein wunderbarer Abgang, lang und intensiv und immer noch Kaschmir. Finesse, Fruchtaromen und Balance in reiner Form.

So muss ein perfekter Wein gestrickt sein, denken wir. Und sonst? Irgendetwas fehlt doch. Ich muss an Angelo Gaja denken, der immer betont, dass ein großer Wein kleine Fehler haben muss. Ich finde hier aber keinen Fehler. Ah, das ist der Fehler - die Fehlerlosigkeit. Es fehlt der Wow-Effekt, der Wein ist nicht sexy (jetzt dürfen wir nie mehr zur Verkostung kommen), fasziniert nicht. Es bleibt der Eindruck der Perfektion, nicht des Spektakels. Die Welt ist ungerecht und nimmt den Wein von der Liste der Kandidaten für den Wein des Jahres. Andere werden ihn bestimmt auf der Liste haben. Schön, dass es andere Meinungen gibt.

Ach was, das ist einfach ein ganz außerordentlicher Erfolg für VCC und über unsere Bewunderung für diesen fantastischen Wein freut sich Alexandre Thienpont dann doch noch. Warum die Deutschen nur immer zu spät kommen und quer übers Gras laufen - einfach undiszipliniert. Nächstes Jahr sind wir bestimmt auf die Minute pünktlich, denn den Kandidaten für den Wein des Jahrgangs darf man nicht verpassen.

Jahrgangsbeschreibung


Der Jahrgang 2014 in Bordeaux

Jahrgangsbewertung 4 Sterne von 5

Dass der Jahrgang 2014 sich noch so positiv entwickeln würde, war lange Zeit nicht absehbar. Bis weit in den August war es nass und kühl, wie fast überall in Europa. Dann aber breitete sich im September ein Indian Summer aus, der seinen Namen wirklich verdient hat. Viel Sonnenschein und trockenes Wetter erlaubte den Winzern, die Erntezeitpunkt ohne Zeitstress optimal zu wählen. Wer lange wartete wurde belohnt mit reifen und gesunden Trauben, einer guten Säure und Farbe. Wie in allen kühlen Jahren werden die Alkoholgehalte eher niedrig ausfallen - was kein Nachteil ist. Einziger Problempunkt könnte der in manchen Regionen doch deutliche Trockenstress sein. Doch das nahm man gerne in Kauf, als - wie in den vergangenen Jahren - anders herum. Nach drei schwachen bis sehr schwachen Jahren ist das Aufatmen der Winzer deutlich zu vernehmen, man ist glücklich über die gute Qualität und froh, die leeren Läger wieder mit einer ordentlichen - wenn auch nicht großen - Ernte auffüllen zu können.

Das Jahr 2014 hatte zunächst nicht sehr vielversprechend begonnen. Insbesondere im Sommer war es nass und kühl. Sowohl in Italien als auch nördlich der Alpen kann man diesen Jahrgang abschreiben. Die frühe und schön gleichmäßige Blüte versprach einen guten Start ins Jahr, doch dann kam es eben anders. Von Mai bis August regnete es z.B. in Pomerol konstant um die 70 mm pro Monat, bis Mitte Oktober dann nur noch 14 mm. Ein Jahrgang, der sofort mit 2008 oder auch 2006 verglichen wurde mit eleganten, saftigen Weinen, die eine frische Säure kennzeichnen. Besonders gelungen sind die Cabernet Sauvignons im Médoc und die Cabernet Francs am rechten Ufer.

Weinbeschreibung



Alexandre Thienpont mit seinem Sohn Guillaume, der diesen tollen Wein verantwortete.

Als wir auf Vieux Château Certan eintreffen ist gerade noch Mittagszeit, wir sind etwas zu früh. Alexandre Thienpont schlendert durch den Garten und richtet mit dem Fuß frisch angesätes Gras. "Zu früh, kein Problem, kommen Sie herein", sagt er, meint dabei aber "was soll das, nicht pünktlich?". Willkommen im perfect wonderland von Pomerol. Kein Grashalm wächst schräg und keine Traube wird zur falschen Stunde geerntet. Der Barriquekeller ist einer der schönsten in Bordeaux, weil nicht bombastisch und dennoch mit viel Stil und Charme aus Holz gebaut. Menschenmassen zur Primeur kennt man hier nicht. Warum eigentlich? VCC ist regelmäßig bei den besten Weinen des Jahrgangs dabei. Auch in 2014!

Große Worte findet Alexandre Thienpont auch nicht, es ist ihm kaum zu entlocken, dass er mit dem 2014er sehr zufrieden ist. So schweigen wir ein bisschen und konzentrieren uns auf den tief rubinroten Wein, den er uns in ein Probenglas geschenkt hat. Herrliches Kirsch- und Waldberrenaroma steigt empor, doch die Show beginnt mit dem ersten Schluck: ein Wein aus purem Kaschmir, so weich, rund und elegant, so balanciert und in sich ruhend tänzelt er auf der Zunge. Wie kann das sein? VCC liegt irgendwo in der Mitte von Le Pin und Lafleur, aber es ist doch ein klassischer Pomerol, ein Merlot mit Fleisch, Masse und Kraft. Das ist eine handwerkliche Meisterleistung. Man sucht am Gaumen in jeder Ecke, aber das ist nichts, was stört, ein wunderbarer Abgang, lang und intensiv und immer noch Kaschmir. Finesse, Fruchtaromen und Balance in reiner Form.

So muss ein perfekter Wein gestrickt sein, denken wir. Und sonst? Irgendetwas fehlt doch. Ich muss an Angelo Gaja denken, der immer betont, dass ein großer Wein kleine Fehler haben muss. Ich finde hier aber keinen Fehler. Ah, das ist der Fehler - die Fehlerlosigkeit. Es fehlt der Wow-Effekt, der Wein ist nicht sexy (jetzt dürfen wir nie mehr zur Verkostung kommen), fasziniert nicht. Es bleibt der Eindruck der Perfektion, nicht des Spektakels. Die Welt ist ungerecht und nimmt den Wein von der Liste der Kandidaten für den Wein des Jahres. Andere werden ihn bestimmt auf der Liste haben. Schön, dass es andere Meinungen gibt.

Ach was, das ist einfach ein ganz außerordentlicher Erfolg für VCC und über unsere Bewunderung für diesen fantastischen Wein freut sich Alexandre Thienpont dann doch noch. Warum die Deutschen nur immer zu spät kommen und quer übers Gras laufen - einfach undiszipliniert. Nächstes Jahr sind wir bestimmt auf die Minute pünktlich, denn den Kandidaten für den Wein des Jahrgangs darf man nicht verpassen.

Datenblatt


Rotwein
13,5% Alkohol
80% Merlot
19% Cabernet Franc
1% Cabernet Sauvignon 1%
Die Lese begann am 19./20. September und wurde bis zum 29. September unterbrochen. Erneuter Lesestopp am 2. Oktober, um die maximale Reife zu erzielen und Fortsetzung am 7. und 8. Oktober.
Ausbau in zu 75% neuen Barrique-Fässern.
18 Monate

Datenblatt


Rotwein
13,5% Alkohol
80% Merlot
19% Cabernet Franc
1% Cabernet Sauvignon 1%
Die Lese begann am 19./20. September und wurde bis zum 29. September unterbrochen. Erneuter Lesestopp am 2. Oktober, um die maximale Reife zu erzielen und Fortsetzung am 7. und 8. Oktober.
Ausbau in zu 75% neuen Barrique-Fässern.
18 Monate