Château Ducru Beaucaillou 2018

Château Ducru Beaucaillou
J.E. Borie S.A.
F-33250 Saint-Julien
Frankreich

www.chateau-ducru-beaucaillou.com

...zum Bericht der Primeur 2018
Wie kann das sein? In dem schwierigen Jahr 2017 ein Traumwein und in dem zumindest sehr guten Jahrgang 2018 ein sehr schwieriger Wein, völlig überextrahiert und jetzt noch staubtrocken. Die Tannine lagen 25% über dem historischen Rekord - und das war wohl zuviel. Vielleicht findet dieser Monsterwein noch seine Balance, aber ob wir das abwarten können?

Weinbewertung 2 Sterne von 5

Der Jahrgang 2018 in Bordeaux


Jahrgangsbewertung 4 Sterne von 5

Der Wetterverlauf hätte sich in 2018 nicht unterschiedlicher entwickeln können. Der Winter war regnerisch, doch die früh einsetzende, ungewöhnliche Wärme führte zu einem um mehrere Wochen vorgezogenen Beginn der Wachstumsphase. Und der Dauerregen hörte einfach nicht mehr auf, wochenlang waren die Blätter nass. Rekordniederschläge und Wärme führten zu einem explosionsartigen Anstieg des Mehltaus, dessen Ausmaß selbst ältere Weinbergsmanager noch nie zuvor gesehen hatten. Irgendwann halfen konventionelle Methoden wie Laubarbeit zur Belüftung nicht mehr weiter. Man sprühte Kupfersulfat, oftmals täglich.

Anfang Juli hörte der Regen dann auf und es folgte eine lange Periode von extremer Trockenheit, wie man sie im Bordelais seit Jahrzehnten nicht mehr beobachtet hatte. Gleichzeitig wurde sehr warm und auch sehr sonnig. Die kleinen Beeren, die überlebt hatten, bildeten dicke Schalen aus, um sich zu schützen. Nur die besten Terroirs verfügten über Lehmschichten unter dem Kiesboden, die ausreichend Wasser zurückhielten. Das trockene und sonnige Wetter hielt bis Ende Oktober an und gab den Ernteteams die Möglichkeit, ohne jeglichen Zeitdruck den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen. Die Qualität der sehr reifen Traubenkerne erinnerte manchen an Haselnüsse.

Ein Problem aber machte die Entscheidung über den Erntezeitpunkt nicht leicht: je länger man die Trauben hängen lies, umso höher wurden auch die natürlichen Zucker und Säurewerte. Da die Tanninwerte Rekordwerte erreichten, musste die vollständige phenolische Reife unbedingt abgewartet werden. Grüne Tannine von diesem Ausmaß hätten den Wein sicher ruiniert. So erntete man vor allem die Cabernets sehr spät bei perfekten Bedingungen. Die vollreifen Trauben zeigten Rekordwerte bei Zucker, Säure und Tanninen.

zum Jahrgangsbericht 2018

Der Château Ducru Beaucaillou 2018


Jahr für Jahr die gleiche Musterflasche. Leider hat uns der Jungwein des Jahrgangs 2018 nicht begeistert.

Château Ducru Beaucaillou ist nicht für schlanke Finesse-Weine bekannt. Aber mit dem Jahrgang 2018 sind sie unserer Meinung nach über das Ziel hinausgeschossen. Historische Rekordwerte bei Säure und Tanninen (IPT 95!, ein Viertel über dem bislang höchsten Wert bei Ducru Beaucaillou) haben das Team nicht davon abgehalten, wie immer zu extrahieren. Hintergrund war die außerordentliche Reife der Kerne ("wie Haselnüsse"). Die geernteten Trauben waren so klein wie nie zuvor. Auch der Alkoholwert lag bei hohen 14,5%.

Der Wein zeigt eine fast schwarze Farbe mit wenigen violetten Reflexen. Der mächtige, dichte Jungwein überfordert unseren Gaumen. Trotz allen Tannins, das den Gaumen komplett austrocknet, ist eine süße, schwarze Kirsche unverkennbar. Auch der Abgang bleibt trocken und mega-kraftvoll. Bei der Weinpräsentation bezeichnet man den Jahrgang 2018 als "neuen Referenzpunkt" für Ducru Beaucaillou, bewertet den Jahrgang "besser als 1961". Das mag stimmen. Für uns war dieser Referenzpunkt aber außerhalb des angenehmen Bereichs. Ob dieser Wein jemals seine Balance findet? Falls ja, kann er tatsächlich groß werden.

Jahrgangsbeschreibung


Der Jahrgang 2018 in Bordeaux

Jahrgangsbewertung 4 Sterne von 5

Der Wetterverlauf hätte sich in 2018 nicht unterschiedlicher entwickeln können. Der Winter war regnerisch, doch die früh einsetzende, ungewöhnliche Wärme führte zu einem um mehrere Wochen vorgezogenen Beginn der Wachstumsphase. Und der Dauerregen hörte einfach nicht mehr auf, wochenlang waren die Blätter nass. Rekordniederschläge und Wärme führten zu einem explosionsartigen Anstieg des Mehltaus, dessen Ausmaß selbst ältere Weinbergsmanager noch nie zuvor gesehen hatten. Irgendwann halfen konventionelle Methoden wie Laubarbeit zur Belüftung nicht mehr weiter. Man sprühte Kupfersulfat, oftmals täglich.

Anfang Juli hörte der Regen dann auf und es folgte eine lange Periode von extremer Trockenheit, wie man sie im Bordelais seit Jahrzehnten nicht mehr beobachtet hatte. Gleichzeitig wurde sehr warm und auch sehr sonnig. Die kleinen Beeren, die überlebt hatten, bildeten dicke Schalen aus, um sich zu schützen. Nur die besten Terroirs verfügten über Lehmschichten unter dem Kiesboden, die ausreichend Wasser zurückhielten. Das trockene und sonnige Wetter hielt bis Ende Oktober an und gab den Ernteteams die Möglichkeit, ohne jeglichen Zeitdruck den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen. Die Qualität der sehr reifen Traubenkerne erinnerte manchen an Haselnüsse.

Ein Problem aber machte die Entscheidung über den Erntezeitpunkt nicht leicht: je länger man die Trauben hängen lies, umso höher wurden auch die natürlichen Zucker und Säurewerte. Da die Tanninwerte Rekordwerte erreichten, musste die vollständige phenolische Reife unbedingt abgewartet werden. Grüne Tannine von diesem Ausmaß hätten den Wein sicher ruiniert. So erntete man vor allem die Cabernets sehr spät bei perfekten Bedingungen. Die vollreifen Trauben zeigten Rekordwerte bei Zucker, Säure und Tanninen.

Weinbeschreibung


Jahr für Jahr die gleiche Musterflasche. Leider hat uns der Jungwein des Jahrgangs 2018 nicht begeistert.

Château Ducru Beaucaillou ist nicht für schlanke Finesse-Weine bekannt. Aber mit dem Jahrgang 2018 sind sie unserer Meinung nach über das Ziel hinausgeschossen. Historische Rekordwerte bei Säure und Tanninen (IPT 95!, ein Viertel über dem bislang höchsten Wert bei Ducru Beaucaillou) haben das Team nicht davon abgehalten, wie immer zu extrahieren. Hintergrund war die außerordentliche Reife der Kerne ("wie Haselnüsse"). Die geernteten Trauben waren so klein wie nie zuvor. Auch der Alkoholwert lag bei hohen 14,5%.

Der Wein zeigt eine fast schwarze Farbe mit wenigen violetten Reflexen. Der mächtige, dichte Jungwein überfordert unseren Gaumen. Trotz allen Tannins, das den Gaumen komplett austrocknet, ist eine süße, schwarze Kirsche unverkennbar. Auch der Abgang bleibt trocken und mega-kraftvoll. Bei der Weinpräsentation bezeichnet man den Jahrgang 2018 als "neuen Referenzpunkt" für Ducru Beaucaillou, bewertet den Jahrgang "besser als 1961". Das mag stimmen. Für uns war dieser Referenzpunkt aber außerhalb des angenehmen Bereichs. Ob dieser Wein jemals seine Balance findet? Falls ja, kann er tatsächlich groß werden.

Datenblatt


Rotwein
14,5% Alkohol
85% Cabernet Sauvignon
15% Merlot
Der Ausbau erfolgt in 100% neuen Eichenfässern. Phenol-Index 95. pH 3,7.
18 Monate

Datenblatt


Rotwein
14,5% Alkohol
85% Cabernet Sauvignon
15% Merlot
Der Ausbau erfolgt in 100% neuen Eichenfässern. Phenol-Index 95. pH 3,7.
18 Monate