Château Ducru Beaucaillou 2015

Château Ducru Beaucaillou
J.E. Borie S.A.
F-33250 Saint-Julien
Frankreich

www.chateau-ducru-beaucaillou.com

...zum Bericht der Primeur 2015
Ein ganz großer Erfolg für Ducru Beaucaillou mit einem Wein von großer Ausdruckskraft, feiner Frucht und einer eindrucksvollen Balance und Länge. Das ist in diesem Jahr ganz großer Stoff. Die Weine dieses Château vereinen in 2015 die Power der nördlichen Appellationen mit der Finesse von Margaux. Im Moment wirkt er noch ein klein wenig rau, aber dieser Wein könnte noch über sich hinaus wachsen.

Weinbewertung 4 Sterne von 5

Der Jahrgang 2015 in Bordeaux


Jahrgangsbewertung 5 Sterne von 5

Beginnend mit 1985 waren alle -5er und -10er Jahrgänge im Bordelais groß und 2015 setzt diese Serie fort. In jedem Fall wird es als ein sehr heißer und insbesondere extrem trockener Jahrgang in die Geschichte eingehen.

Noch im Frühjahr regnete es im Bordelais ergiebig, wie die Besucher der Primeurwoche leicht bezeugen können. Dennoch war der Winter eher trocken und die Wasserdepots zu Beginn der Vegetationsphase nicht vollgefüllt. Bereits im April drehte das Wetter und es wurde warm und schön, ideal für die Knospung und Blüte. Die Fähigkeit der Böden, Feuchtigkeit zu speichern ist in diesem Jahrgang von eminenter Bedeutung. Im Vorteil sind da die besten Kiesterroirs direkt entlang der Gironde mit stabilen Grundwasserspiegeln und auch die mit Lehm durchsetzten Böden im nördlichen Médoc (St. Estèphe) und in St. Emilion. Ganz wichtig für den Erfolg des Jahrgangs war, das die Rebstöcke das physiologische Wachstum nicht blockierten. So blieben die Beeren zwar klein, entwickelten sich aber gesund. Die Véraison (Rotfärbung) verlief schnell und danach kühlte auch das Wetter ab. Mit den leichten Regenschauern im August reduzierte sich der Trockenstress und die Ausreifung der Früchte konnte bei perfekten Bedingungen starten.

In den September gleitete das Bordelais bei schönstem Sonnenschein und frischeren Temperaturen. Seit 2010 waren die Cabernet- und Merlot-Trauben nicht mehr in so gutem Zustand quer über praktisch alle Appellationen. Ab Mitte September kamen lokal starke aber kurze Regenfälle über das Land, eine Auswirkung des Sturms Henri. Leider verschlechterten sich die Erntebedingungen im Médoc signifikant, vor allem in den nördlichen Appellationen. War Botrytis bislang in diesem Jahr kein Problem, so änderte sich dies auf einmal. Die Erntezeitpunkte der Châteaus wichen selten so stark voneinander ab wie in 2015. Ein weiterer Dämpfer war auch der Regen, der im nördlichen Pauillac und in St. Estèphe am 3. und 4. Oktober fiel. Die Auswirkungen im Médoc sind spürbar, die Weine der Châteaus sehr heterogen, abhängig von der individuellen Lesestrategie der Häuser.

Anders am rechten Ufer. Hier war das Lesegut fast überall in bestem Zustand und die Traubenschalen dick ausgebildet, um der Verdunstung in der Hitze des Sommers vorzubeugen. Reife Tannine und wunderbar aromatische Trauben bei großer Erntemenge (noch größer als in 2014) zauberten ein Lächeln in die Gesichter der Produzenten, die bis weit in den Oktober schönste Bedingungen für die Ernte des Merlot und vor allem des Cabernet Franc vorfanden. Mehrere Produzenten am rechten Ufer zitierten folgenden Vergleich: der Jahrgang 2015 vereint beim Merlot die Qualität von 2010 und beim Cabernet Franc von 2011. Eine solche Perfektion beider Rebsorten gleichzeitig hätten sie in ihrer langen Laufbahn noch nie erlebt.

zum Jahrgangsbericht 2015

Der Château Ducru Beaucaillou 2015


Wir waren 15 min zu früh bei Durcu Beaucaillou - und mussten warten. Das Wetter war schön, die Empfangszone mit kleinem Buffet draußen wie immer nett gemacht und dann kam der Service mit einer großen, frischen Schale von noch frischeren Erdbeeren. Die 15 min fühlten sich an wie 2 min - Ducru Beaucaillou eben. Bevor wir in den Verkostungsraum gebeten wurden spülten wir den Erdbeergeschmack mit ordentlich Wasser herunter und es konnte losgehen.

Seit 2003 eilt dieses prachtvolle Château unter der Regie der Familie Borie von Erfolg zu Erfolg und produziert kräftige, charaktervolle Vollblut-Bordeaux, die das Attribut "maskulin" verdienen ohne zu übertreiben. Vorläufige Krönung dieser Bemühungen sind die 100 Punkte von Robert Parker für den Jahrgang 2009. Knapp dahinter 2010 mit 98+ und auch 2014 präsentierte Ducru Beaucaillou einen ganz großartigen Wein. Ganz so hoch dürfte die Bewertung für 2015 nicht ausfallen, aber das Potenzial dieses Weins ist sehr groß. Hier, ganz im Süden von Saint Julien, wurde man von den heftigen September-Stürmen so gut wie verschont. Zur Sicherheit hatte man den Boden nicht gepflügt, um ein Eindringen des Wassers in jedem Fall zu verhindern. Da man sich aber trotzdem nicht ganz sicher war, entschied man sich, die Ernte ein paar Tage vorzuziehen und beendete die Lese am 6. Oktober. Das Lesegut war von außerordentlicher Qualität.

Unsere Begleiterin der Verkostung, selbst seit über 30 Jahren bei der Ernte aktiv, sagte, sie könne sich nicht an eine Ernte von derart perfekten Trauben erinnern. Die Entscheidung, etwa eine Woche früher zu ernten erwies sich aber als goldrichtig: man ließ nämlich zur Demonstration für eine angekündigte Delegation eine kleine Rebzeile stehen. Eine Woche später, als die Delegation kam, waren die Trauben in dieser Rebzeile verfault.

Von der Terrasse des Château hat man einen herrlichen Ausblick auf die Gironde.

Die Farbe des Ducru Beaucaillou 2015 ist tief violett. Das Bukett präsentiert sich ausgesprochen intensiv und vielschichtig und deutet schon an, dass der Wein, der zu 95% aus Cabernet Sauvignon besteht, aus vollreifen Trauben gekeltert wurde. Wieder einmal bestätigte sich die Regel: dort, wo der Cabernet Sauvignon voll ausreifte, geriet er herausragend. Nie zuvor hatten die Trauben in dieser Region so viele Sonnenstunden gesehen. Am Gaumen packt der Wein mit viel Druck und Dichte kräftig zu, bleibt aber in jedem Moment fein, delikat und von beeindruckender Balance. Das ist kein Blockbuster / Monster, sondern ein Finessewein mit unglaublicher Kraft und Fruchtkonzentration. Bis in den wunderbaren Abgang bleibt der Wein druckvoll und sehr fruchtig, trocknet dann für einen Moment den Gaumen aus, um dann sofort wieder mit einer Schicht Frucht nachzulegen. Die ganz leicht eckigen Tannine verhindern einen cremigen Stil und sorgen für eine transparente Struktur mit genügend Grip.

Ein Muster von einem Vollblut-Bordeaux, klassischer geht es nicht und genau dieser Weinstil unterscheidet Bordeaux von allen Anbaugebieten, die versuchen, an dieses Vorbild heran zu kommen. Und es ist genau der Weinstil, den man bei Ducru Beaucaillou perfekt umsetzen möchte.

Jahrgangsbeschreibung


Der Jahrgang 2015 in Bordeaux

Jahrgangsbewertung 5 Sterne von 5

Beginnend mit 1985 waren alle -5er und -10er Jahrgänge im Bordelais groß und 2015 setzt diese Serie fort. In jedem Fall wird es als ein sehr heißer und insbesondere extrem trockener Jahrgang in die Geschichte eingehen.

Noch im Frühjahr regnete es im Bordelais ergiebig, wie die Besucher der Primeurwoche leicht bezeugen können. Dennoch war der Winter eher trocken und die Wasserdepots zu Beginn der Vegetationsphase nicht vollgefüllt. Bereits im April drehte das Wetter und es wurde warm und schön, ideal für die Knospung und Blüte. Die Fähigkeit der Böden, Feuchtigkeit zu speichern ist in diesem Jahrgang von eminenter Bedeutung. Im Vorteil sind da die besten Kiesterroirs direkt entlang der Gironde mit stabilen Grundwasserspiegeln und auch die mit Lehm durchsetzten Böden im nördlichen Médoc (St. Estèphe) und in St. Emilion. Ganz wichtig für den Erfolg des Jahrgangs war, das die Rebstöcke das physiologische Wachstum nicht blockierten. So blieben die Beeren zwar klein, entwickelten sich aber gesund. Die Véraison (Rotfärbung) verlief schnell und danach kühlte auch das Wetter ab. Mit den leichten Regenschauern im August reduzierte sich der Trockenstress und die Ausreifung der Früchte konnte bei perfekten Bedingungen starten.

In den September gleitete das Bordelais bei schönstem Sonnenschein und frischeren Temperaturen. Seit 2010 waren die Cabernet- und Merlot-Trauben nicht mehr in so gutem Zustand quer über praktisch alle Appellationen. Ab Mitte September kamen lokal starke aber kurze Regenfälle über das Land, eine Auswirkung des Sturms Henri. Leider verschlechterten sich die Erntebedingungen im Médoc signifikant, vor allem in den nördlichen Appellationen. War Botrytis bislang in diesem Jahr kein Problem, so änderte sich dies auf einmal. Die Erntezeitpunkte der Châteaus wichen selten so stark voneinander ab wie in 2015. Ein weiterer Dämpfer war auch der Regen, der im nördlichen Pauillac und in St. Estèphe am 3. und 4. Oktober fiel. Die Auswirkungen im Médoc sind spürbar, die Weine der Châteaus sehr heterogen, abhängig von der individuellen Lesestrategie der Häuser.

Anders am rechten Ufer. Hier war das Lesegut fast überall in bestem Zustand und die Traubenschalen dick ausgebildet, um der Verdunstung in der Hitze des Sommers vorzubeugen. Reife Tannine und wunderbar aromatische Trauben bei großer Erntemenge (noch größer als in 2014) zauberten ein Lächeln in die Gesichter der Produzenten, die bis weit in den Oktober schönste Bedingungen für die Ernte des Merlot und vor allem des Cabernet Franc vorfanden. Mehrere Produzenten am rechten Ufer zitierten folgenden Vergleich: der Jahrgang 2015 vereint beim Merlot die Qualität von 2010 und beim Cabernet Franc von 2011. Eine solche Perfektion beider Rebsorten gleichzeitig hätten sie in ihrer langen Laufbahn noch nie erlebt.

Weinbeschreibung


Wir waren 15 min zu früh bei Durcu Beaucaillou - und mussten warten. Das Wetter war schön, die Empfangszone mit kleinem Buffet draußen wie immer nett gemacht und dann kam der Service mit einer großen, frischen Schale von noch frischeren Erdbeeren. Die 15 min fühlten sich an wie 2 min - Ducru Beaucaillou eben. Bevor wir in den Verkostungsraum gebeten wurden spülten wir den Erdbeergeschmack mit ordentlich Wasser herunter und es konnte losgehen.

Seit 2003 eilt dieses prachtvolle Château unter der Regie der Familie Borie von Erfolg zu Erfolg und produziert kräftige, charaktervolle Vollblut-Bordeaux, die das Attribut "maskulin" verdienen ohne zu übertreiben. Vorläufige Krönung dieser Bemühungen sind die 100 Punkte von Robert Parker für den Jahrgang 2009. Knapp dahinter 2010 mit 98+ und auch 2014 präsentierte Ducru Beaucaillou einen ganz großartigen Wein. Ganz so hoch dürfte die Bewertung für 2015 nicht ausfallen, aber das Potenzial dieses Weins ist sehr groß. Hier, ganz im Süden von Saint Julien, wurde man von den heftigen September-Stürmen so gut wie verschont. Zur Sicherheit hatte man den Boden nicht gepflügt, um ein Eindringen des Wassers in jedem Fall zu verhindern. Da man sich aber trotzdem nicht ganz sicher war, entschied man sich, die Ernte ein paar Tage vorzuziehen und beendete die Lese am 6. Oktober. Das Lesegut war von außerordentlicher Qualität.

Unsere Begleiterin der Verkostung, selbst seit über 30 Jahren bei der Ernte aktiv, sagte, sie könne sich nicht an eine Ernte von derart perfekten Trauben erinnern. Die Entscheidung, etwa eine Woche früher zu ernten erwies sich aber als goldrichtig: man ließ nämlich zur Demonstration für eine angekündigte Delegation eine kleine Rebzeile stehen. Eine Woche später, als die Delegation kam, waren die Trauben in dieser Rebzeile verfault.

Von der Terrasse des Château hat man einen herrlichen Ausblick auf die Gironde.

Die Farbe des Ducru Beaucaillou 2015 ist tief violett. Das Bukett präsentiert sich ausgesprochen intensiv und vielschichtig und deutet schon an, dass der Wein, der zu 95% aus Cabernet Sauvignon besteht, aus vollreifen Trauben gekeltert wurde. Wieder einmal bestätigte sich die Regel: dort, wo der Cabernet Sauvignon voll ausreifte, geriet er herausragend. Nie zuvor hatten die Trauben in dieser Region so viele Sonnenstunden gesehen. Am Gaumen packt der Wein mit viel Druck und Dichte kräftig zu, bleibt aber in jedem Moment fein, delikat und von beeindruckender Balance. Das ist kein Blockbuster / Monster, sondern ein Finessewein mit unglaublicher Kraft und Fruchtkonzentration. Bis in den wunderbaren Abgang bleibt der Wein druckvoll und sehr fruchtig, trocknet dann für einen Moment den Gaumen aus, um dann sofort wieder mit einer Schicht Frucht nachzulegen. Die ganz leicht eckigen Tannine verhindern einen cremigen Stil und sorgen für eine transparente Struktur mit genügend Grip.

Ein Muster von einem Vollblut-Bordeaux, klassischer geht es nicht und genau dieser Weinstil unterscheidet Bordeaux von allen Anbaugebieten, die versuchen, an dieses Vorbild heran zu kommen. Und es ist genau der Weinstil, den man bei Ducru Beaucaillou perfekt umsetzen möchte.

Datenblatt


Rotwein
13,4% Alkohol
95% Cabernet Sauvignon
5% Merlot
Die Merlot-Ernte begann am 21. September, die des Cabernet Sauvignon am 26. September. Die Ernte wurde am 6. Oktober abgeschlossen.
Der Ausbau erfolgt in 100% neuen Eichenfässern.
18 Monate

Datenblatt


Rotwein
13,4% Alkohol
95% Cabernet Sauvignon
5% Merlot
Die Merlot-Ernte begann am 21. September, die des Cabernet Sauvignon am 26. September. Die Ernte wurde am 6. Oktober abgeschlossen.
Der Ausbau erfolgt in 100% neuen Eichenfässern.
18 Monate