Château Haut-Brion 2015

Château Haut-Brion
Domaine Clarence Dillon
135, Avenue Jean Jaures
F-33608 Pessac
Frankreich

www.haut-brion.com

...zum Bericht der Primeur 2015
Perfektion, ein Jahrhundert-Jahrgang für Haut-Brion. Der Wein ist ein Spektakel vom Einschenken bis zum Erinnern an den unglaublichen Abgang noch stunden- bzw. tagelang danach. Ein Meisterwerk an Kraft, Intensität und unfassbarer Eleganz und Leichtigkeit. Eine Klasse für sich und sicher in einer Reihe mit den ganz großen Legenden von 1945 bis 1989. Vielleicht einmal einer der größten Bordeaux-Weine der letzten 50 Jahre.

Weinbewertung 5 Sterne von 5

Der Jahrgang 2015 in Bordeaux


Jahrgangsbewertung 5 Sterne von 5

Beginnend mit 1985 waren alle -5er und -10er Jahrgänge im Bordelais groß und 2015 setzt diese Serie fort. In jedem Fall wird es als ein sehr heißer und insbesondere extrem trockener Jahrgang in die Geschichte eingehen.

Noch im Frühjahr regnete es im Bordelais ergiebig, wie die Besucher der Primeurwoche leicht bezeugen können. Dennoch war der Winter eher trocken und die Wasserdepots zu Beginn der Vegetationsphase nicht vollgefüllt. Bereits im April drehte das Wetter und es wurde warm und schön, ideal für die Knospung und Blüte. Die Fähigkeit der Böden, Feuchtigkeit zu speichern ist in diesem Jahrgang von eminenter Bedeutung. Im Vorteil sind da die besten Kiesterroirs direkt entlang der Gironde mit stabilen Grundwasserspiegeln und auch die mit Lehm durchsetzten Böden im nördlichen Médoc (St. Estèphe) und in St. Emilion. Ganz wichtig für den Erfolg des Jahrgangs war, das die Rebstöcke das physiologische Wachstum nicht blockierten. So blieben die Beeren zwar klein, entwickelten sich aber gesund. Die Véraison (Rotfärbung) verlief schnell und danach kühlte auch das Wetter ab. Mit den leichten Regenschauern im August reduzierte sich der Trockenstress und die Ausreifung der Früchte konnte bei perfekten Bedingungen starten.

In den September gleitete das Bordelais bei schönstem Sonnenschein und frischeren Temperaturen. Seit 2010 waren die Cabernet- und Merlot-Trauben nicht mehr in so gutem Zustand quer über praktisch alle Appellationen. Ab Mitte September kamen lokal starke aber kurze Regenfälle über das Land, eine Auswirkung des Sturms Henri. Leider verschlechterten sich die Erntebedingungen im Médoc signifikant, vor allem in den nördlichen Appellationen. War Botrytis bislang in diesem Jahr kein Problem, so änderte sich dies auf einmal. Die Erntezeitpunkte der Châteaus wichen selten so stark voneinander ab wie in 2015. Ein weiterer Dämpfer war auch der Regen, der im nördlichen Pauillac und in St. Estèphe am 3. und 4. Oktober fiel. Die Auswirkungen im Médoc sind spürbar, die Weine der Châteaus sehr heterogen, abhängig von der individuellen Lesestrategie der Häuser.

Anders am rechten Ufer. Hier war das Lesegut fast überall in bestem Zustand und die Traubenschalen dick ausgebildet, um der Verdunstung in der Hitze des Sommers vorzubeugen. Reife Tannine und wunderbar aromatische Trauben bei großer Erntemenge (noch größer als in 2014) zauberten ein Lächeln in die Gesichter der Produzenten, die bis weit in den Oktober schönste Bedingungen für die Ernte des Merlot und vor allem des Cabernet Franc vorfanden. Mehrere Produzenten am rechten Ufer zitierten folgenden Vergleich: der Jahrgang 2015 vereint beim Merlot die Qualität von 2010 und beim Cabernet Franc von 2011. Eine solche Perfektion beider Rebsorten gleichzeitig hätten sie in ihrer langen Laufbahn noch nie erlebt.

zum Jahrgangsbericht 2015

Der Château Haut-Brion 2015


Château Haut Brion 2015
Eine praktisch perfekte Weinpalette präsentierte die Domaine Dillon.

Wenn man aus dem beschaulichen, landwirtschaftlich geprägten Médoc in die Appellation Pessac-Léognan fährt, kann man kaum glauben, dass hier, mitten in der Stadt Bordeaux, ein Weingut, geschweige denn ein Premier Cru zu finden ist. Wie man sich täuschen kann! Nur geteilt von der Avenue Jean Jaurès liegen die beiden Top-Weingüter Château Haut-Brion und das im gleichen Besitz der Familie Dillon befindliche und nicht weniger renommierte Château La Mission Haut-Brion. Das Staunen wird noch größer, wenn man bemerkt, dass die Weinberge von La Mission zudem von insgesamt sechs parallelen Gleiskörpern getrennt werden. Die diesjährige Primeur-Verkostung aller Dillon-Weingüter fand in La Mission Haut-Brion statt.

Am Nachmittag war unser Zeitplan der Besuche bereits aus den Fugen geraten, der Feierabendverkehr um Bordeaux herum tat sein Übriges. Telefonisch entschuldigten wir uns und bekamen kurzerhand einen Termin eine Stunde später. zugeteilt Toller Service, denn bei den Premier Crus sind die Termine eng getaktet und man ist besser pünktlich. Das Team von Haut Brion empfängt die Besucher in vielen Sprachen, auch gerne in bestem Deutsch. Nichts wird hier dem Zufall überlassen. Wir wurden an eine Gruppe eines amerikanischen Importeurs mit mindestens 15 Personen angehängt. Fünf Minuten vor dem Termin wurde die Gruppe zusammengerufen und in einer Art Prozession einmal um den Kreuzgang in den Verkostungsraum geführt. Quasi eine letzte besinnliche Phase vor dem Spektakel der Verkostung. Der Raum selbst war ebenfalls perfekt eingedeckt mit der exakt benötigten Anzahl an Stühlen und Tischen. Endlich einmal eine Verkostung im Sitzen, mit vorgefertigtem Heftchen mit den wichtigsten Informationen und viel Platz für Notizen. Nun ja, die meisten Profis hatten ja ihre iPads dabei, trotzdem schön gemacht. Und für die iPad Fraktion gab es einen Hotspot mit WLAN Passwort!

Château Haut Brion 2015
Das perfekte Setting der Verkostung auf Château La Mission Haut Brion

Mit großer Geste und großer Konzentration werden die feinen Weine in die Gläser gegossen, alle nacheinander. Der Verkoster kann also über die Reihenfolge des Verkostens selbst entscheiden und auch die Entwicklung der Weine im Glas verfolgen. Kleine Aufmerksamkeiten, die aber zeigen, wie extrem professionell man hier vorgeht. Warum können das andere Châteaus nicht? Es ist doch so simpel. Es folgt über 30 Minuten ein andächtiges Schweigen im Raum, der selbst für eine so große Gruppe ausreichen Platz bietet und sehr gut gelüftet war. Auch das ist nicht selbstverständlich.

Konzentrieren wir uns hier auf den Haut Brion Grand Vin, der sich derart herausragend präsentierte, dass es sowieso schwer fiel, sich den anderen Weinen zu widmen. Einzig der La Mission Haut Brion konnte dem Haut Brion Paroli bieten. Auch wenn alle sagten, 2015 sei ein Merlot-Jahr gewesen mit gleichwohl exzellentem Cabernet Franc am Rechten Ufer, so hörten wir doch gelegentlich, dass dort, wo der Cabernet Sauvignon optimal ausreifen konnte, auch dieser ungekannte Höhen erreichte. Bei Haut Brion war dies offensichtlich so. 50% Merlot wurden im Blend mit 42% Cabernet Sauvignon und 8% Cabernet Franc verwendet. Beim Ausbau verwendet man für die kommenden 20 Monate zu 78% neue Fässer.

Schon in der Nase beginnt das Spektakel eines einfach nur perfekten Weins. Unglaublich komplexe Aromen steigen Schicht um Schicht aus dem Glas und verführen zum sofortigen Probieren. Am Gaumen verbinden sich die 14,9% Alkohol und die immens dichte Frucht sofort mit jeder Nervenfaser auf unbeschreibliche Weise und wirken derart fein, leichtfüssig und in sich schwebend, dass es die Sprache verschlägt. Man traut sich kaum, den Wein zu schlucken oder auszuspucken, fürchtet um das vorzeitige Ende dieses Geschmackserlebnisses. Dafür wird man mit einem nicht minder großartigen Finale belohnt, so lang und so fein, unglaublich. Der Wein ist mit einer laserscharfen Präzision gemacht, wirkt schwerelos, transparent wie Wasser und doch unfassbar intensiv und komplex. Er vereint Gegensätze, die eigentlich nicht vereinbar sind und das mit einer scheinbaren Mühelosigkeit.

Wir sind mangels Erfahrung nicht imstande, diesen Wein in seinem historischen Kontext zu setzen. Glauben wir also Neal Martin, der den 2015er Haut Brion in die Reihe des 1945er, 1955er, 1959er, 1961er und 1989er setzt. Sicher einer der größten Weine, die wir je verkosten konnten.

Jahrgangsbeschreibung


Der Jahrgang 2015 in Bordeaux

Jahrgangsbewertung 5 Sterne von 5

Beginnend mit 1985 waren alle -5er und -10er Jahrgänge im Bordelais groß und 2015 setzt diese Serie fort. In jedem Fall wird es als ein sehr heißer und insbesondere extrem trockener Jahrgang in die Geschichte eingehen.

Noch im Frühjahr regnete es im Bordelais ergiebig, wie die Besucher der Primeurwoche leicht bezeugen können. Dennoch war der Winter eher trocken und die Wasserdepots zu Beginn der Vegetationsphase nicht vollgefüllt. Bereits im April drehte das Wetter und es wurde warm und schön, ideal für die Knospung und Blüte. Die Fähigkeit der Böden, Feuchtigkeit zu speichern ist in diesem Jahrgang von eminenter Bedeutung. Im Vorteil sind da die besten Kiesterroirs direkt entlang der Gironde mit stabilen Grundwasserspiegeln und auch die mit Lehm durchsetzten Böden im nördlichen Médoc (St. Estèphe) und in St. Emilion. Ganz wichtig für den Erfolg des Jahrgangs war, das die Rebstöcke das physiologische Wachstum nicht blockierten. So blieben die Beeren zwar klein, entwickelten sich aber gesund. Die Véraison (Rotfärbung) verlief schnell und danach kühlte auch das Wetter ab. Mit den leichten Regenschauern im August reduzierte sich der Trockenstress und die Ausreifung der Früchte konnte bei perfekten Bedingungen starten.

In den September gleitete das Bordelais bei schönstem Sonnenschein und frischeren Temperaturen. Seit 2010 waren die Cabernet- und Merlot-Trauben nicht mehr in so gutem Zustand quer über praktisch alle Appellationen. Ab Mitte September kamen lokal starke aber kurze Regenfälle über das Land, eine Auswirkung des Sturms Henri. Leider verschlechterten sich die Erntebedingungen im Médoc signifikant, vor allem in den nördlichen Appellationen. War Botrytis bislang in diesem Jahr kein Problem, so änderte sich dies auf einmal. Die Erntezeitpunkte der Châteaus wichen selten so stark voneinander ab wie in 2015. Ein weiterer Dämpfer war auch der Regen, der im nördlichen Pauillac und in St. Estèphe am 3. und 4. Oktober fiel. Die Auswirkungen im Médoc sind spürbar, die Weine der Châteaus sehr heterogen, abhängig von der individuellen Lesestrategie der Häuser.

Anders am rechten Ufer. Hier war das Lesegut fast überall in bestem Zustand und die Traubenschalen dick ausgebildet, um der Verdunstung in der Hitze des Sommers vorzubeugen. Reife Tannine und wunderbar aromatische Trauben bei großer Erntemenge (noch größer als in 2014) zauberten ein Lächeln in die Gesichter der Produzenten, die bis weit in den Oktober schönste Bedingungen für die Ernte des Merlot und vor allem des Cabernet Franc vorfanden. Mehrere Produzenten am rechten Ufer zitierten folgenden Vergleich: der Jahrgang 2015 vereint beim Merlot die Qualität von 2010 und beim Cabernet Franc von 2011. Eine solche Perfektion beider Rebsorten gleichzeitig hätten sie in ihrer langen Laufbahn noch nie erlebt.

Weinbeschreibung


Château Haut Brion 2015
Eine praktisch perfekte Weinpalette präsentierte die Domaine Dillon.

Wenn man aus dem beschaulichen, landwirtschaftlich geprägten Médoc in die Appellation Pessac-Léognan fährt, kann man kaum glauben, dass hier, mitten in der Stadt Bordeaux, ein Weingut, geschweige denn ein Premier Cru zu finden ist. Wie man sich täuschen kann! Nur geteilt von der Avenue Jean Jaurès liegen die beiden Top-Weingüter Château Haut-Brion und das im gleichen Besitz der Familie Dillon befindliche und nicht weniger renommierte Château La Mission Haut-Brion. Das Staunen wird noch größer, wenn man bemerkt, dass die Weinberge von La Mission zudem von insgesamt sechs parallelen Gleiskörpern getrennt werden. Die diesjährige Primeur-Verkostung aller Dillon-Weingüter fand in La Mission Haut-Brion statt.

Am Nachmittag war unser Zeitplan der Besuche bereits aus den Fugen geraten, der Feierabendverkehr um Bordeaux herum tat sein Übriges. Telefonisch entschuldigten wir uns und bekamen kurzerhand einen Termin eine Stunde später. zugeteilt Toller Service, denn bei den Premier Crus sind die Termine eng getaktet und man ist besser pünktlich. Das Team von Haut Brion empfängt die Besucher in vielen Sprachen, auch gerne in bestem Deutsch. Nichts wird hier dem Zufall überlassen. Wir wurden an eine Gruppe eines amerikanischen Importeurs mit mindestens 15 Personen angehängt. Fünf Minuten vor dem Termin wurde die Gruppe zusammengerufen und in einer Art Prozession einmal um den Kreuzgang in den Verkostungsraum geführt. Quasi eine letzte besinnliche Phase vor dem Spektakel der Verkostung. Der Raum selbst war ebenfalls perfekt eingedeckt mit der exakt benötigten Anzahl an Stühlen und Tischen. Endlich einmal eine Verkostung im Sitzen, mit vorgefertigtem Heftchen mit den wichtigsten Informationen und viel Platz für Notizen. Nun ja, die meisten Profis hatten ja ihre iPads dabei, trotzdem schön gemacht. Und für die iPad Fraktion gab es einen Hotspot mit WLAN Passwort!

Château Haut Brion 2015
Das perfekte Setting der Verkostung auf Château La Mission Haut Brion

Mit großer Geste und großer Konzentration werden die feinen Weine in die Gläser gegossen, alle nacheinander. Der Verkoster kann also über die Reihenfolge des Verkostens selbst entscheiden und auch die Entwicklung der Weine im Glas verfolgen. Kleine Aufmerksamkeiten, die aber zeigen, wie extrem professionell man hier vorgeht. Warum können das andere Châteaus nicht? Es ist doch so simpel. Es folgt über 30 Minuten ein andächtiges Schweigen im Raum, der selbst für eine so große Gruppe ausreichen Platz bietet und sehr gut gelüftet war. Auch das ist nicht selbstverständlich.

Konzentrieren wir uns hier auf den Haut Brion Grand Vin, der sich derart herausragend präsentierte, dass es sowieso schwer fiel, sich den anderen Weinen zu widmen. Einzig der La Mission Haut Brion konnte dem Haut Brion Paroli bieten. Auch wenn alle sagten, 2015 sei ein Merlot-Jahr gewesen mit gleichwohl exzellentem Cabernet Franc am Rechten Ufer, so hörten wir doch gelegentlich, dass dort, wo der Cabernet Sauvignon optimal ausreifen konnte, auch dieser ungekannte Höhen erreichte. Bei Haut Brion war dies offensichtlich so. 50% Merlot wurden im Blend mit 42% Cabernet Sauvignon und 8% Cabernet Franc verwendet. Beim Ausbau verwendet man für die kommenden 20 Monate zu 78% neue Fässer.

Schon in der Nase beginnt das Spektakel eines einfach nur perfekten Weins. Unglaublich komplexe Aromen steigen Schicht um Schicht aus dem Glas und verführen zum sofortigen Probieren. Am Gaumen verbinden sich die 14,9% Alkohol und die immens dichte Frucht sofort mit jeder Nervenfaser auf unbeschreibliche Weise und wirken derart fein, leichtfüssig und in sich schwebend, dass es die Sprache verschlägt. Man traut sich kaum, den Wein zu schlucken oder auszuspucken, fürchtet um das vorzeitige Ende dieses Geschmackserlebnisses. Dafür wird man mit einem nicht minder großartigen Finale belohnt, so lang und so fein, unglaublich. Der Wein ist mit einer laserscharfen Präzision gemacht, wirkt schwerelos, transparent wie Wasser und doch unfassbar intensiv und komplex. Er vereint Gegensätze, die eigentlich nicht vereinbar sind und das mit einer scheinbaren Mühelosigkeit.

Wir sind mangels Erfahrung nicht imstande, diesen Wein in seinem historischen Kontext zu setzen. Glauben wir also Neal Martin, der den 2015er Haut Brion in die Reihe des 1945er, 1955er, 1959er, 1961er und 1989er setzt. Sicher einer der größten Weine, die wir je verkosten konnten.

Datenblatt


Rotwein
14,9% Alkohol
Merlot 50%
Cabernet Sauvignon 42%
Cabernet Franc 8%
Die Weinlese erfolgte zwischen dem 8. September und dem 5. Oktober.
18 Monate

Datenblatt


Rotwein
14,9% Alkohol
Merlot 50%
Cabernet Sauvignon 42%
Cabernet Franc 8%
Die Weinlese erfolgte zwischen dem 8. September und dem 5. Oktober.
18 Monate