Piemont Jahrgang 2016


Jahrgangsbewertung 5 Sterne von 5

Grundlage des herausragenden Jahrgangs 2016 im Piemont ist natürlich der praktisch perfekte Wetterverlauf über eine lange Wachstumsperiode. Schon das überdurchschnittlich kühle Frühjahr verzeichnete einen verzögerten Start. Kühl, trocken und sonnig aber war in der gesamten ersten Jahreshälfte die Grundcharakteristik. Im exakt richtigen Moment stiegen die Temperaturen ab Juli bis weit in den September über den langjährigen Durchschnitt, allerdings ohne störende Hitzespitzen. Hilfreich dagegen waren gelegentliche, kurze Regenschauer. Ein nennenswerter Feuchtedruck kam jedoch nie auf. Wie überall in Norditalien sanken die Nachttemperaturen gegen Ende September schon deutlich ab und erhielten den Trauben die Frische. Die relativ späte Ernte konnte ohne Zeitdruck bei besten Bedingungen durchgeführt werden. Es war einfach alles nur perfekt.

Der Jahrgang 2016 ist im Piemont von historischer Qualität - wieder einmal. 2008, 2010, 2013 und nun 2016 - der Klimawandel mit Erwärmung und weniger Regen ist auch für Barolo und Barbaresco (noch!) ein Segen. Ähnliches gilt sowohl für das nahe Burgund und auch die Champagne. Die zunehmende Trockenheit jedoch könnte bald ein Problem werden, wie sich nach 2016 sehr schnell herausstellte.

Die Weine des Piemont aus 2016 zeichnet eine ungewöhnliche Harmonie und Balance aus. Die in der langen Sonne gleichermaßen perfekt gereiften Komponenten Frucht, Säure, Tannine dominieren nicht einseitig, sondern ergänzen sich und lassen damit dem jeweiligen Terroir den Vortritt. Selten war ein Jahrgang derart transparent in Bezug auf die jeweiligen Parzellen. Und es ist gerade diese Klein- und Vielfältigkeit, die die Faszination des Piemont ausmachen.