Piemont Jahrgang 2009


Jahrgangsbewertung 3 Sterne von 5

Der Start in das Jahr 2009 im Piemont gestaltete sich vor allem nass und bedeckte die Weinberge sogar mit einigem Schnee. Durch den vielen Regen selbst im Frühjahr verzögerte sich der Vegetationszyklus, was den Jahrgang schon einmal prägte. Der Sommer war ausgesprochen trocken und auch heiß, vor allem im August. In manchen Regionen des Piemont stellten die Pflanzen wegen der Hitze das Wachstum ein, was sich negativ auf die Reife der Tannine auswirkte. Ideal ist ein solcher Reifeprozess nicht. Im Gegenteil, die Reifebedingungen waren stark unterschiedlich und blieben dies auch bis zur Ernte, ein Herausforderung für die Winzer. Eine frühe Lese war zwar wichtig für den Erhalt von Säure und Frische in den Weinen, gleichzeitig erhöhte dies die Gefahr, noch unreife Tannine zu ernten.

Insgesamt bleibt 2009 ein heterogener Jahrgang. Dort, wo die Tannine hart blieben, sind die Weine allerhöchstens durchschnittlich. Wegen der verkürzten Vegetationsperiode blieben viele Weine heller in der Farbe und zeigen weniger Tiefe. Es gibt aber auch zahlreiche gute und sehr gute Weine, vor allem wenn man den Lesezeitpunkt optimal wählte. Im Vergleich zu 2008 und vor allem 2010 fällt 2009 zwar deutlich ab, ein schwacher Jahrgang war 2009 aber keineswegs.

Die Aufnahme des Jahrgangs blieb durchgehend sehr kontrovers. Die Kommentare reichten von "irregulär" bis "guter Jahrgang". Vermutlich haben beide Lager Recht, zu unterschiedlich fielen die Qualitäten aus, zu heterogen war der Jahrgang. Ganz sicher aber wird die Lagerfähigkeit, die bei großen Barolo-Jahrgängen viele Jahrzehnte beträgt, dieses Mal erheblich kürzer ausfallen.