Champagne Jahrgang 1999


Jahrgangsbewertung 3 Sterne von 5

Der ruhige Wetterverlauf führte nach einem milden Winter zu deinem ungestörten, frühen Austrieb. Doch Anfang Mai trübten Hagelstürme über der Champagne das positive Bild. Dennoch blieb es bis über den August ein regulärer Jahrgang mit viel Hitze und sehr guten Wachstumsbedingungen. Schon schienen die Hoffnungen auf einen großen Jahrgang berechtigt, als in der zweiten Septemberwoche das Wetter von trocken auf regnerisch umschaltete - zum genau falschen Zeitpunkt.

So wurde der Erntebeginn auf den 15. September verschoben. Jetzt war es zwar wieder sonnig, aber die Trauben nahmen das viele Wasser schnell auf, was zu einem unerwünschten Verdünnungseffekt führte. Am Ende war es dann nur noch ein "guter" Jahrgang, dafür war die Erntemenge sehr groß. Einziger Kritikpunkt sind die für heiße Jahrgänge typisch niedrigen Säurewerte, was immer wieder Zweifel an der Alterungsfähigkeit aufkommen lässt. Sehr gut gerieten die roten Pinot-Sorten und damit auch die roten Stillweine, die Basis für große Rosé-Champagner.

1999 war ein oft deklarierter Jahrgang, bis auf die Chardonnay dominierten Blends. In diesem Zusammenhang ist auch der bemerkenswerte Vorgang zu nennen, dass sich das Haus Krug kurz vor der Abfüllung entschied, den Clos du Mesnil 1999, ein 100% Chardonnay Champagner, nicht zu vermarkten. Ca. 10.000 Flaschen wurden geöffnet und in Tanks entleert, um später als Reserveweine für andere Produkte eingesetzt zu werden. Grund war nicht der Zweifel an der Qualität des Jahrgangs 1999. Allerdings hatten Verkostungen gezeigt, dass der 1999er nicht den Anforderungen an einen Clos du Mesnil entsprach. Nachbar Salon hingegen deklarierte den 1999er, ebenfalls ein 100% Chardonnay Champagner.