Guado Al Tasso 2017

Tenuta Guado Al Tasso
Loc. Scalabrone Bolgheri
I-57022 Donoratico (LI)
Italien
antinori.it
Die Waldbodenaromatik mit einer gewissen animalischen Note und einem Hauch von Lakritz vermittelt regelrechtes Pauillac-Feeling. Am Gaumen kraftvolle und reife schwarze Kirsche mit enormer Konzentration. Dennoch tolle Balance, die eine ebenso kräftige Säure mühelos sicherstellt. Ein Hammerwein und großer Bolgheri 2017 mit super reifer Frucht und Säure, irrer Konzentration und doch wunderbar zu trinken.

Weinbewertung 4 Sterne von 5

Der Jahrgang 2017 in Bolgheri


Jahrgangsbewertung 5 Sterne von 5

Das alles bestimmende Thema des Wetterverlaufs in 2017 war die extreme Hitze und extreme Trockenheit. Der Sommer 2017 geht in Mitteleuropa als einer der trockensten in die Geschichtsbücher ein. Italien wurde hart getroffen, auch - etwas abgemildert - in der Küstenregion der Toskana. Waren die Ernteausfälle schon schlimm genug, wurden die Menschen in einigen Regionen durch verheerende Waldbrände sogar mit dem Leben bedroht. Wochenlang lagen die Temperaturen über 40°C, monatelang regnete es nicht einen einzigen Tropfen. Insgesamt dürfte in Italien der Ernteausfall zwischen 30% und 50% betragen. Neben dem Wein wurde auch die Olivenernte dezimiert.

Waren Schädlinge und Fäulnis in 2017 so gut wie unbekannt, kämpften die Weinberg-Teams mit der Hitze. Die Trauben bildeten zunächst dicke Schalen, reduzierten das physiologische Wachstum und warfen teilweise sogar die Blätter ab. Pure Notwehr der Natur. Dort, wo die Trauben überlebten, bildeten die kleinen Beeren eine enorme Konzentration an Extrakt und natürlichem Zucker aus. Die phenolische Reife konnte in Perfektion erreicht werden. Die kleine Erntemenge wurde durch eine herausragende Qualität teilweise wieder kompensiert.

Es sieht ganz so aus, als ob dieser Jahrgang deutlich unterschätzt wird. Hitze-Jahrgänge sind bei Weinkritikern nicht sonderlich beliebt. Dennoch bleiben wir dabei: mancher Produzent konnte Weine präsentieren, die noch besser als die 2016er waren. Unglaubliche Konzentration, super reife Tannine und wunderbare Frucht kennzeichnen die besten Weine, wenn, ja wenn, man Überextraktion vermeiden konnte. Und viele beherrschten diese Disziplin perfekt. Ach ja, sehr heiße Jahrgänge halten auf der Flasche nicht lange durch? Abwarten!

zum Jahrgangsbericht 2017

Der Guado Al Tasso 2017



Ein Hammerwein und großer Bolgheri 2017 mit super reifer Frucht und Säure, irrer Konzentration und doch wunderbar zu trinken.

Trotz der enormen Sommerhitze zielte man bei Guado al Tasso konsequent darauf ab, dem Wein Frische und Balance zu erhalten. Den Regen Anfang September saugte der trocken-harte Boden quasi sofort auf, nahm den Reben aber den allergrößten Trockenstress und sorgte für eine nachhaltige Abkühlung im richtigen Moment. Vor allem die folgenden kühlen Nächte waren für den Cabernet sehr wichtig. So wartete man auf Guado al Tasso noch einige Tage und begann bereits am 15. September mit der Ernte, die kurz ausfiel und Ende September schon abgeschlossen war. Der Ernteertrag lag etwa 20% unter dem langjährigen Durchschnitt. Seit dem Jahrgang 2016 wird dem Blend kein Petit Verdot mehr hinzugefügt.

Der Guado al Tasso 2017 liegt tief violett, fast schwarz, im Glas. Das Bukett verströmt mit seiner Waldbodenaromatik, einer gewissen animalischen Note und einem Hauch von Lakritz echtes Pauillac-Feeling. Oder eher ein Château Palmer? Darunterliegt eine kraftvolle und reife schwarze Kirsche. Der Wein füllt den Gaumen mit seiner mächtigen Konzentration und massivem Aromendruck. Die Kirsche macht Pflaumen und Rauchnoten Platz. Faszinierend ist die Balance und Harmonie, die eine ebenso kräftige Säure mühelos sicherstellt.

Der Abgang ist sehr lang und intensiv. Mit dem Abklingen der Fruchtsüße arbeitet sich die Säure immer deutlicher heraus. Erst jetzt bemerkt man, wie perfekt sie integriert und wie ungemein wichtig sie für diesen Blockbusterwein war. Ein Hammerwein mit super reifer Frucht und Säure, irrer Konzentration und doch wunderbar zu trinken.

Verkostet im August 2020

Jahrgangsbeschreibung


Der Jahrgang 2017 in Bolgheri

Jahrgangsbewertung 5 Sterne von 5

Das alles bestimmende Thema des Wetterverlaufs in 2017 war die extreme Hitze und extreme Trockenheit. Der Sommer 2017 geht in Mitteleuropa als einer der trockensten in die Geschichtsbücher ein. Italien wurde hart getroffen, auch - etwas abgemildert - in der Küstenregion der Toskana. Waren die Ernteausfälle schon schlimm genug, wurden die Menschen in einigen Regionen durch verheerende Waldbrände sogar mit dem Leben bedroht. Wochenlang lagen die Temperaturen über 40°C, monatelang regnete es nicht einen einzigen Tropfen. Insgesamt dürfte in Italien der Ernteausfall zwischen 30% und 50% betragen. Neben dem Wein wurde auch die Olivenernte dezimiert.

Waren Schädlinge und Fäulnis in 2017 so gut wie unbekannt, kämpften die Weinberg-Teams mit der Hitze. Die Trauben bildeten zunächst dicke Schalen, reduzierten das physiologische Wachstum und warfen teilweise sogar die Blätter ab. Pure Notwehr der Natur. Dort, wo die Trauben überlebten, bildeten die kleinen Beeren eine enorme Konzentration an Extrakt und natürlichem Zucker aus. Die phenolische Reife konnte in Perfektion erreicht werden. Die kleine Erntemenge wurde durch eine herausragende Qualität teilweise wieder kompensiert.

Es sieht ganz so aus, als ob dieser Jahrgang deutlich unterschätzt wird. Hitze-Jahrgänge sind bei Weinkritikern nicht sonderlich beliebt. Dennoch bleiben wir dabei: mancher Produzent konnte Weine präsentieren, die noch besser als die 2016er waren. Unglaubliche Konzentration, super reife Tannine und wunderbare Frucht kennzeichnen die besten Weine, wenn, ja wenn, man Überextraktion vermeiden konnte. Und viele beherrschten diese Disziplin perfekt. Ach ja, sehr heiße Jahrgänge halten auf der Flasche nicht lange durch? Abwarten!

Weinbeschreibung



Ein Hammerwein und großer Bolgheri 2017 mit super reifer Frucht und Säure, irrer Konzentration und doch wunderbar zu trinken.

Trotz der enormen Sommerhitze zielte man bei Guado al Tasso konsequent darauf ab, dem Wein Frische und Balance zu erhalten. Den Regen Anfang September saugte der trocken-harte Boden quasi sofort auf, nahm den Reben aber den allergrößten Trockenstress und sorgte für eine nachhaltige Abkühlung im richtigen Moment. Vor allem die folgenden kühlen Nächte waren für den Cabernet sehr wichtig. So wartete man auf Guado al Tasso noch einige Tage und begann bereits am 15. September mit der Ernte, die kurz ausfiel und Ende September schon abgeschlossen war. Der Ernteertrag lag etwa 20% unter dem langjährigen Durchschnitt. Seit dem Jahrgang 2016 wird dem Blend kein Petit Verdot mehr hinzugefügt.

Der Guado al Tasso 2017 liegt tief violett, fast schwarz, im Glas. Das Bukett verströmt mit seiner Waldbodenaromatik, einer gewissen animalischen Note und einem Hauch von Lakritz echtes Pauillac-Feeling. Oder eher ein Château Palmer? Darunterliegt eine kraftvolle und reife schwarze Kirsche. Der Wein füllt den Gaumen mit seiner mächtigen Konzentration und massivem Aromendruck. Die Kirsche macht Pflaumen und Rauchnoten Platz. Faszinierend ist die Balance und Harmonie, die eine ebenso kräftige Säure mühelos sicherstellt.

Der Abgang ist sehr lang und intensiv. Mit dem Abklingen der Fruchtsüße arbeitet sich die Säure immer deutlicher heraus. Erst jetzt bemerkt man, wie perfekt sie integriert und wie ungemein wichtig sie für diesen Blockbusterwein war. Ein Hammerwein mit super reifer Frucht und Säure, irrer Konzentration und doch wunderbar zu trinken.

Verkostet im August 2020

Datenblatt


Rotwein
14,5% Alkohol
60% Cabernet Sauvignon
20% Merlot
20% Cabernet Franc
Die Ernte begann am 15. September mit dem Merlot und relativ schnell bereits Ende September beendet. Die Lese erfolgte in mehreren Durchgängen parzellenweise.
Das Lesegut wurde in zwei Durchläufen ausselektiert, zuerst bei Ankunft im Weingut und ein zweites Mal nach dem Entrappen. Die Fermentation in Edelstahltanks dauerte 15-22 Tage. Die malolaktische Gärung erfolgte in den Barrique-Fässern.
18 Monate

Datenblatt


Rotwein
14,5% Alkohol
60% Cabernet Sauvignon
20% Merlot
20% Cabernet Franc
Die Ernte begann am 15. September mit dem Merlot und relativ schnell bereits Ende September beendet. Die Lese erfolgte in mehreren Durchgängen parzellenweise.
Das Lesegut wurde in zwei Durchläufen ausselektiert, zuerst bei Ankunft im Weingut und ein zweites Mal nach dem Entrappen. Die Fermentation in Edelstahltanks dauerte 15-22 Tage. Die malolaktische Gärung erfolgte in den Barrique-Fässern.
18 Monate