Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande 2018

Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande
F-33250 Pauillac
Frankreich

www.pichon-lalande.com

...zum Bericht der Primeur 2018
Mit dem 2018er dürfte der Stilwechsel bei Pichon Lalande vollzogen sein. Mehr Cabernet, mehr Kraft und Fokus ersetzen Merlot und aromatische Fülle. Der Wein wirkt leicht überpowert und alkoholisch. Mächtige, noch trockene Tannine dominieren den Jungwein trotz schöner Frucht. Die hohe Säure spricht für eine lange Lagerfähigkeit.

Weinbewertung 2 Sterne von 5

Der Jahrgang 2018 in Bordeaux


Jahrgangsbewertung 4 Sterne von 5

Der Wetterverlauf hätte sich in 2018 nicht unterschiedlicher entwickeln können. Der Winter war regnerisch, doch die früh einsetzende, ungewöhnliche Wärme führte zu einem um mehrere Wochen vorgezogenen Beginn der Wachstumsphase. Und der Dauerregen hörte einfach nicht mehr auf, wochenlang waren die Blätter nass. Rekordniederschläge und Wärme führten zu einem explosionsartigen Anstieg des Mehltaus, dessen Ausmaß selbst ältere Weinbergsmanager noch nie zuvor gesehen hatten. Irgendwann halfen konventionelle Methoden wie Laubarbeit zur Belüftung nicht mehr weiter. Man sprühte Kupfersulfat, oftmals täglich.

Anfang Juli hörte der Regen dann auf und es folgte eine lange Periode von extremer Trockenheit, wie man sie im Bordelais seit Jahrzehnten nicht mehr beobachtet hatte. Gleichzeitig wurde sehr warm und auch sehr sonnig. Die kleinen Beeren, die überlebt hatten, bildeten dicke Schalen aus, um sich zu schützen. Nur die besten Terroirs verfügten über Lehmschichten unter dem Kiesboden, die ausreichend Wasser zurückhielten. Das trockene und sonnige Wetter hielt bis Ende Oktober an und gab den Ernteteams die Möglichkeit, ohne jeglichen Zeitdruck den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen. Die Qualität der sehr reifen Traubenkerne erinnerte manchen an Haselnüsse.

Ein Problem aber machte die Entscheidung über den Erntezeitpunkt nicht leicht: je länger man die Trauben hängen lies, umso höher wurden auch die natürlichen Zucker und Säurewerte. Da die Tanninwerte Rekordwerte erreichten, musste die vollständige phenolische Reife unbedingt abgewartet werden. Grüne Tannine von diesem Ausmaß hätten den Wein sicher ruiniert. So erntete man vor allem die Cabernets sehr spät bei perfekten Bedingungen. Die vollreifen Trauben zeigten Rekordwerte bei Zucker, Säure und Tanninen.

zum Jahrgangsbericht 2018

Der Château Pichon Lalande 2018


Château Pichon Lalande 2018

Noch nie besuchten so viele Gäste Pichon Lalande bei der Primeur. 1.500 Besucher drängten in das Château, in dem wieder erste Buchskugeln gepflanzt wurden. Sagenhafte 87 beträgt der IPT Wert (Summe Polyphenole = Tannine) bei Pichon Lalande, ein weiterer Rekord. Trotz massivem Mehltaubefall konnte man fast normale 32 hl/ha ernten. Der Anteil an Cabernet Sauvignon an der Rebfläche nimmt immer mehr zu - früher einmal stand Pichon Lalande für viel Merlot und einen ätherisch-aromatischen, weichen Weinstil. Das ist Vergangenheit, der Weinstil wurde komplett geändert und folgt einer modernen Linie mit Grip, festen Strukturen und einer markanten Säure. Wenn es gut gelingt nennt man das Eleganz und Finesse. Und meist gelingt es der "Comtesse" in vorzüglicher Weise. Doch diesmal haben wir Zweifel.

Der Wein ist total schwarz gefärbt, die Nase würzig mit feiner Kirsche, schwarzen Beeren und Lakritz. Alles wirkt noch komplett verschlossen. Am Gaumen zeigt er eine cremige Textur, ist dicht und leicht viskos. Die zweifellos vorhandene Frucht hat in diesem Stadium noch keine Chance gegen die übermächtigen Tannine, was einen flachen Eindruck hinterlässt. Der Abgang ist alkoholisch und es fehlt die süße Frucht. Diese Primeur kommt für den mächtigen Pichon Lalande 2018 um 10 Jahre zu früh. Vielleicht blüht er noch auf, wer weiß?

Jahrgangsbeschreibung


Der Jahrgang 2018 in Bordeaux

Jahrgangsbewertung 4 Sterne von 5

Der Wetterverlauf hätte sich in 2018 nicht unterschiedlicher entwickeln können. Der Winter war regnerisch, doch die früh einsetzende, ungewöhnliche Wärme führte zu einem um mehrere Wochen vorgezogenen Beginn der Wachstumsphase. Und der Dauerregen hörte einfach nicht mehr auf, wochenlang waren die Blätter nass. Rekordniederschläge und Wärme führten zu einem explosionsartigen Anstieg des Mehltaus, dessen Ausmaß selbst ältere Weinbergsmanager noch nie zuvor gesehen hatten. Irgendwann halfen konventionelle Methoden wie Laubarbeit zur Belüftung nicht mehr weiter. Man sprühte Kupfersulfat, oftmals täglich.

Anfang Juli hörte der Regen dann auf und es folgte eine lange Periode von extremer Trockenheit, wie man sie im Bordelais seit Jahrzehnten nicht mehr beobachtet hatte. Gleichzeitig wurde sehr warm und auch sehr sonnig. Die kleinen Beeren, die überlebt hatten, bildeten dicke Schalen aus, um sich zu schützen. Nur die besten Terroirs verfügten über Lehmschichten unter dem Kiesboden, die ausreichend Wasser zurückhielten. Das trockene und sonnige Wetter hielt bis Ende Oktober an und gab den Ernteteams die Möglichkeit, ohne jeglichen Zeitdruck den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen. Die Qualität der sehr reifen Traubenkerne erinnerte manchen an Haselnüsse.

Ein Problem aber machte die Entscheidung über den Erntezeitpunkt nicht leicht: je länger man die Trauben hängen lies, umso höher wurden auch die natürlichen Zucker und Säurewerte. Da die Tanninwerte Rekordwerte erreichten, musste die vollständige phenolische Reife unbedingt abgewartet werden. Grüne Tannine von diesem Ausmaß hätten den Wein sicher ruiniert. So erntete man vor allem die Cabernets sehr spät bei perfekten Bedingungen. Die vollreifen Trauben zeigten Rekordwerte bei Zucker, Säure und Tanninen.

Weinbeschreibung


Château Pichon Lalande 2018

Noch nie besuchten so viele Gäste Pichon Lalande bei der Primeur. 1.500 Besucher drängten in das Château, in dem wieder erste Buchskugeln gepflanzt wurden. Sagenhafte 87 beträgt der IPT Wert (Summe Polyphenole = Tannine) bei Pichon Lalande, ein weiterer Rekord. Trotz massivem Mehltaubefall konnte man fast normale 32 hl/ha ernten. Der Anteil an Cabernet Sauvignon an der Rebfläche nimmt immer mehr zu - früher einmal stand Pichon Lalande für viel Merlot und einen ätherisch-aromatischen, weichen Weinstil. Das ist Vergangenheit, der Weinstil wurde komplett geändert und folgt einer modernen Linie mit Grip, festen Strukturen und einer markanten Säure. Wenn es gut gelingt nennt man das Eleganz und Finesse. Und meist gelingt es der "Comtesse" in vorzüglicher Weise. Doch diesmal haben wir Zweifel.

Der Wein ist total schwarz gefärbt, die Nase würzig mit feiner Kirsche, schwarzen Beeren und Lakritz. Alles wirkt noch komplett verschlossen. Am Gaumen zeigt er eine cremige Textur, ist dicht und leicht viskos. Die zweifellos vorhandene Frucht hat in diesem Stadium noch keine Chance gegen die übermächtigen Tannine, was einen flachen Eindruck hinterlässt. Der Abgang ist alkoholisch und es fehlt die süße Frucht. Diese Primeur kommt für den mächtigen Pichon Lalande 2018 um 10 Jahre zu früh. Vielleicht blüht er noch auf, wer weiß?

Datenblatt


Rotwein
14% Alkohol
71% Cabernet Sauvignon
23% Merlot
5% Cabernet Franc
1% Petit Verdot
18 Monate

Datenblatt


Rotwein
14% Alkohol
71% Cabernet Sauvignon
23% Merlot
5% Cabernet Franc
1% Petit Verdot
18 Monate