Château Calon-Ségur 2017

Château Calon Ségur
F-33180 Saint-Estèphe
Frankreich


...zum Bericht der Primeur 2017
2017 war ein derart perfektes Cabernet Sauvignon Jahr für Château Calon-Ségur, dass man den Anteil im Blend auf 76% erhöhte und die Trauben der jungen Stöcke erstmals für den Grand Vin verwendete. Ein sehr guter Calon-Ségur mit Saft und Kraft und schöner Länge. Die Tannine sind noch nicht optimal eingebunden, aber der Wein zeigt ein vielversprechendes Potenzial. Toller Wein in diesem komplizierten Jahrgang.

Weinbewertung 3 Sterne von 5

Der Jahrgang 2017 in Bordeaux


Jahrgangsbewertung 3 Sterne von 5

Anfang April war die Welt im Bordelais in Ordnung. Herrliches Wetter und schon angenehme Wärme trieb die Vegetation voran. Anders als in den letzten Jahren waren zu dieser Zeit die Blätter bereits grün. Die Winzer in Bordeaux werden jedoch die drei Tage ab dem 27. April 2017 so schnell nicht vergessen. Die noch jungen Knospen wurden durch Temperaturen bis unter -7°C hart getroffen. Die betroffenen Bereiche verfärbten sich regelrecht schwarz, so als ob ein Feuer sie zerstört hätte. Ein solch harter Frost in der Region der Gironde-Mündung ist so selten wie ungewöhnlich. In Bordeaux erinnerte man sich an 1961 und 1991. Je weiter die Appellationen von Meer entfernt liegen, desto härter wurden sie getroffen. Damit ist St. Emilion mit Satelliten und Pomerol, die ganze right bank und Teile von Graves sowie Sauternes gemeint. Die Gironde nahen Terroirs der klassifizierten Weingüter im nördlichen Médoc hatten weit weniger Probleme. Schon über die Straße konnte es aber anders aussehen und Verluste bis 90% waren keine Seltenheit. In manchen Terroirs befürchtete man einen Totalausfall der Ernte und tatsächlich gibt es von zahlreichen, auch bekannten Châteaus, keinen Grand Vin 2017.

Die nicht erfrorenen Triebe konnten sich teilweise selbst dadurch helfen, dass die verborgenen Augen auszutreiben begannen. Die etwa vier Wochen Verzögerung konnten durch den praktisch optimalen Sommer und Herbst teilweise ausgeglichen werden. Ganz unproblematisch sind die Sekundärtriebe aber nicht, denn in der Qualität liegen sie in der Regel deutlich hinter den ersten Trauben zurück. So entschieden sich viele Châteaus, die mit enormem Arbeitseinsatz gepflegten Trauben der 2. Generation am Ende doch noch zu verwerfen.

Die frühe Blüte setzte Mitte Mai ein und wurde durch den heftigen Regen Ende Juni auch nicht mehr negativ beeinflusst. Der Sommer 2017 geht in Mitteleuropa als einer der trockensten in die Geschichtsbücher ein. Insbesondere Italien und auch Südfrankreich waren betroffen. Im Bordelais war die Trockenheit nicht ganz so extrem, der Juli und der August verliefen trocken und heiß, ideal für den Cabernet. In der zweiten Septemberwoche regnete es intensiv und der Feuchtedruck nahm merklich zu. Jetzt musste sehr schnell gehandelt werden, um vor allem die Merlot-Trauben einzuholen. Die Ernte der Cabernets wurde dann bis Ende September bei guten Wetterbedingungen abgeschlossen, manche Châteaus ließen den Cabernet aber auch noch bis Anfang Oktober an den Stöcken.

Das Ergebnis ist ein heterogener Jahrgang mit teilweise sehr guten, teilweise verwässerten Weinen und teilweise sehr untypischen Cuvées. 2017 ist sicher kein Jahrgang zum Investieren. Wenn man die besten Weine auswählt, dann bieten diese wunderbare, klassische Bordeaux mit eher weniger Alkohol und Dichte, dafür aber Eleganz und Finesse.

zum Jahrgangsbericht 2017

Der Château Calon Ségur 2017


Château Calon-Segur 2017
Ein toller Calon Ségur aus einem schwierigen Jahr mit exzellentem Cabernet Sauvignon

Château Calon Ségur ist einer der wenigen neuen Superstars in Bordeaux. Nach den sensationellen Weinen in 2015 und 2016 ist dieser nördlichste aller klassifizierten Produzenten wahrlich kein Geheimtipp mehr. Und so wird es immer schwieriger, hier einen Verkostungstermin zu bekommen. Wir haben es geschafft und fanden in diesem Jahr ein sonst völlig unbekanntes Gedränge vor. Ja, das Interesse an Calon Ségur, nach fünf Jahren der Renovierung, ist enorm. Ein Grund ist sicherlich, dass die Weine nicht nur wieder sehr gut, sondern auch noch relativ preiswert sind. Dies gilt in besonderem Maße für den Zweitwein, den Le Marquis de Calon Ségur.

Vom Frost war man überhaupt nicht betroffen hier hoch im Norden des Médoc. Stärker traf das Château der Regen zur Erntezeit, mit negativen Effekten für den Merlot und auch den Cabernet Franc. Dafür war der Cabernet Sauvignon von exzellenter Güte. Er war sogar so gut, dass man erstmals die Trauben der jungen Cabernet Sauvignon Stöcke für den Grand Vin verwenden konnte. Diese sind Teil eines größer angelegten Neupflanzungsprogramms. Als weitere Maßnahme erhöhte man den Anteil des Cabernet Sauvignons im Blend auf sehr hohe 76% und reduzierte die Weinmenge. Dadurch konnte man sich auf die besten Parzellen Merlot und Cabernet Franc beschränken. Der Überschuss an Merlot und Cabernet Sauvignon floss in den Zweitwein Le Marquis de Calon Ségur, der tatsächlich auch sehr gut gelungen ist.

Der Calon Ségur verblüfft mit einer tollen, leuchtend violetten Farbe und einer verführerischen Nase nach schwarzen, reifen Beeren sowie Pflaumen. Im Mund sehr schöne Spannung, frische und kraftvolle, saftige Fruchtaromen. Im Abgang dann doch noch spürbare Tannine, wieder Pflaumen, Würze und ein Schuss Parfüm. Ein richtiger Mund voll Saint-Estéphe, der ruhig ein wenig ruppiger sein darf. In ein paar Jahren ist alles integriert und dann wird dieser sehr gute Wein viel Trinkspaß vermitteln. Wie kann man sein Herz NICHT an dieses rote Herz im Norden des Médoc verlieren?

Jahrgangsbeschreibung


Der Jahrgang 2017 in Bordeaux

Jahrgangsbewertung 3 Sterne von 5

Anfang April war die Welt im Bordelais in Ordnung. Herrliches Wetter und schon angenehme Wärme trieb die Vegetation voran. Anders als in den letzten Jahren waren zu dieser Zeit die Blätter bereits grün. Die Winzer in Bordeaux werden jedoch die drei Tage ab dem 27. April 2017 so schnell nicht vergessen. Die noch jungen Knospen wurden durch Temperaturen bis unter -7°C hart getroffen. Die betroffenen Bereiche verfärbten sich regelrecht schwarz, so als ob ein Feuer sie zerstört hätte. Ein solch harter Frost in der Region der Gironde-Mündung ist so selten wie ungewöhnlich. In Bordeaux erinnerte man sich an 1961 und 1991. Je weiter die Appellationen von Meer entfernt liegen, desto härter wurden sie getroffen. Damit ist St. Emilion mit Satelliten und Pomerol, die ganze right bank und Teile von Graves sowie Sauternes gemeint. Die Gironde nahen Terroirs der klassifizierten Weingüter im nördlichen Médoc hatten weit weniger Probleme. Schon über die Straße konnte es aber anders aussehen und Verluste bis 90% waren keine Seltenheit. In manchen Terroirs befürchtete man einen Totalausfall der Ernte und tatsächlich gibt es von zahlreichen, auch bekannten Châteaus, keinen Grand Vin 2017.

Die nicht erfrorenen Triebe konnten sich teilweise selbst dadurch helfen, dass die verborgenen Augen auszutreiben begannen. Die etwa vier Wochen Verzögerung konnten durch den praktisch optimalen Sommer und Herbst teilweise ausgeglichen werden. Ganz unproblematisch sind die Sekundärtriebe aber nicht, denn in der Qualität liegen sie in der Regel deutlich hinter den ersten Trauben zurück. So entschieden sich viele Châteaus, die mit enormem Arbeitseinsatz gepflegten Trauben der 2. Generation am Ende doch noch zu verwerfen.

Die frühe Blüte setzte Mitte Mai ein und wurde durch den heftigen Regen Ende Juni auch nicht mehr negativ beeinflusst. Der Sommer 2017 geht in Mitteleuropa als einer der trockensten in die Geschichtsbücher ein. Insbesondere Italien und auch Südfrankreich waren betroffen. Im Bordelais war die Trockenheit nicht ganz so extrem, der Juli und der August verliefen trocken und heiß, ideal für den Cabernet. In der zweiten Septemberwoche regnete es intensiv und der Feuchtedruck nahm merklich zu. Jetzt musste sehr schnell gehandelt werden, um vor allem die Merlot-Trauben einzuholen. Die Ernte der Cabernets wurde dann bis Ende September bei guten Wetterbedingungen abgeschlossen, manche Châteaus ließen den Cabernet aber auch noch bis Anfang Oktober an den Stöcken.

Das Ergebnis ist ein heterogener Jahrgang mit teilweise sehr guten, teilweise verwässerten Weinen und teilweise sehr untypischen Cuvées. 2017 ist sicher kein Jahrgang zum Investieren. Wenn man die besten Weine auswählt, dann bieten diese wunderbare, klassische Bordeaux mit eher weniger Alkohol und Dichte, dafür aber Eleganz und Finesse.

Weinbeschreibung


Château Calon-Segur 2017
Ein toller Calon Ségur aus einem schwierigen Jahr mit exzellentem Cabernet Sauvignon

Château Calon Ségur ist einer der wenigen neuen Superstars in Bordeaux. Nach den sensationellen Weinen in 2015 und 2016 ist dieser nördlichste aller klassifizierten Produzenten wahrlich kein Geheimtipp mehr. Und so wird es immer schwieriger, hier einen Verkostungstermin zu bekommen. Wir haben es geschafft und fanden in diesem Jahr ein sonst völlig unbekanntes Gedränge vor. Ja, das Interesse an Calon Ségur, nach fünf Jahren der Renovierung, ist enorm. Ein Grund ist sicherlich, dass die Weine nicht nur wieder sehr gut, sondern auch noch relativ preiswert sind. Dies gilt in besonderem Maße für den Zweitwein, den Le Marquis de Calon Ségur.

Vom Frost war man überhaupt nicht betroffen hier hoch im Norden des Médoc. Stärker traf das Château der Regen zur Erntezeit, mit negativen Effekten für den Merlot und auch den Cabernet Franc. Dafür war der Cabernet Sauvignon von exzellenter Güte. Er war sogar so gut, dass man erstmals die Trauben der jungen Cabernet Sauvignon Stöcke für den Grand Vin verwenden konnte. Diese sind Teil eines größer angelegten Neupflanzungsprogramms. Als weitere Maßnahme erhöhte man den Anteil des Cabernet Sauvignons im Blend auf sehr hohe 76% und reduzierte die Weinmenge. Dadurch konnte man sich auf die besten Parzellen Merlot und Cabernet Franc beschränken. Der Überschuss an Merlot und Cabernet Sauvignon floss in den Zweitwein Le Marquis de Calon Ségur, der tatsächlich auch sehr gut gelungen ist.

Der Calon Ségur verblüfft mit einer tollen, leuchtend violetten Farbe und einer verführerischen Nase nach schwarzen, reifen Beeren sowie Pflaumen. Im Mund sehr schöne Spannung, frische und kraftvolle, saftige Fruchtaromen. Im Abgang dann doch noch spürbare Tannine, wieder Pflaumen, Würze und ein Schuss Parfüm. Ein richtiger Mund voll Saint-Estéphe, der ruhig ein wenig ruppiger sein darf. In ein paar Jahren ist alles integriert und dann wird dieser sehr gute Wein viel Trinkspaß vermitteln. Wie kann man sein Herz NICHT an dieses rote Herz im Norden des Médoc verlieren?

Datenblatt


Rotwein
13,2% Alkohol
Cabernet Sauvignon 76%
Merlot 13%
Cabernet Franc 9%
Petit Verdot 2%
Die relativ frühe Weinlese fand für den Merlot zwischen dem 15. und 21. September, die der beiden Cabernetsorten vom 25. bis zum 29. September und die des Petit Verdot am 29. September statt. Der Ertrag lag bei 43,5 hl/ha.
Der Wein wurde nach 20 Tagen der Extraktion über 20 Monate im 100% neuen Barriques ausgebaut.
20 Monate

Datenblatt


Rotwein
13,2% Alkohol
Cabernet Sauvignon 76%
Merlot 13%
Cabernet Franc 9%
Petit Verdot 2%
Die relativ frühe Weinlese fand für den Merlot zwischen dem 15. und 21. September, die der beiden Cabernetsorten vom 25. bis zum 29. September und die des Petit Verdot am 29. September statt. Der Ertrag lag bei 43,5 hl/ha.
Der Wein wurde nach 20 Tagen der Extraktion über 20 Monate im 100% neuen Barriques ausgebaut.
20 Monate