Cos d'Estournel 2017

Château Cos d'Estournel
F-33180 Saint-Estèphe
Frankreich

www.estournel.com

...zum Bericht der Primeur 2016
Ein großer Cos d'Estournel, der sich erst am Anfang einer langen Reise befindet. Enormes Potenzial, das zur Primeurs noch tief im Glas schlummert. Sehr fein und elegant, intensive mineralische Komponente mit Frische und Zug. Ein Wein ohne den üblichen Hammer, dafür geschliffen und mit großer Komplexität. Irgendwie zwischen 2015 und 2016.

Weinbewertung 4 Sterne von 5

Der Jahrgang 2017 in Bordeaux


Jahrgangsbewertung 3 Sterne von 5

Anfang April war die Welt im Bordelais in Ordnung. Herrliches Wetter und schon angenehme Wärme trieb die Vegetation voran. Anders als in den letzten Jahren waren zu dieser Zeit die Blätter bereits grün. Die Winzer in Bordeaux werden jedoch die drei Tage ab dem 27. April 2017 so schnell nicht vergessen. Die noch jungen Knospen wurden durch Temperaturen bis unter -7°C hart getroffen. Die betroffenen Bereiche verfärbten sich regelrecht schwarz, so als ob ein Feuer sie zerstört hätte. Ein solch harter Frost in der Region der Gironde-Mündung ist so selten wie ungewöhnlich. In Bordeaux erinnerte man sich an 1961 und 1991. Je weiter die Appellationen von Meer entfernt liegen, desto härter wurden sie getroffen. Damit ist St. Emilion mit Satelliten und Pomerol, die ganze right bank und Teile von Graves sowie Sauternes gemeint. Die Gironde nahen Terroirs der klassifizierten Weingüter im nördlichen Médoc hatten weit weniger Probleme. Schon über die Straße konnte es aber anders aussehen und Verluste bis 90% waren keine Seltenheit. In manchen Terroirs befürchtete man einen Totalausfall der Ernte und tatsächlich gibt es von zahlreichen, auch bekannten Châteaus, keinen Grand Vin 2017.

Die nicht erfrorenen Triebe konnten sich teilweise selbst dadurch helfen, dass die verborgenen Augen auszutreiben begannen. Die etwa vier Wochen Verzögerung konnten durch den praktisch optimalen Sommer und Herbst teilweise ausgeglichen werden. Ganz unproblematisch sind die Sekundärtriebe aber nicht, denn in der Qualität liegen sie in der Regel deutlich hinter den ersten Trauben zurück. So entschieden sich viele Châteaus, die mit enormem Arbeitseinsatz gepflegten Trauben der 2. Generation am Ende doch noch zu verwerfen.

Die frühe Blüte setzte Mitte Mai ein und wurde durch den heftigen Regen Ende Juni auch nicht mehr negativ beeinflusst. Der Sommer 2017 geht in Mitteleuropa als einer der trockensten in die Geschichtsbücher ein. Insbesondere Italien und auch Südfrankreich waren betroffen. Im Bordelais war die Trockenheit nicht ganz so extrem, der Juli und der August verliefen trocken und heiß, ideal für den Cabernet. In der zweiten Septemberwoche regnete es intensiv und der Feuchtedruck nahm merklich zu. Jetzt musste sehr schnell gehandelt werden, um vor allem die Merlot-Trauben einzuholen. Die Ernte der Cabernets wurde dann bis Ende September bei guten Wetterbedingungen abgeschlossen, manche Châteaus ließen den Cabernet aber auch noch bis Anfang Oktober an den Stöcken.

Das Ergebnis ist ein heterogener Jahrgang mit teilweise sehr guten, teilweise verwässerten Weinen und teilweise sehr untypischen Cuvées. 2017 ist sicher kein Jahrgang zum Investieren. Wenn man die besten Weine auswählt, dann bieten diese wunderbare, klassische Bordeaux mit eher weniger Alkohol und Dichte, dafür aber Eleganz und Finesse.

zum Jahrgangsbericht 2017

Der Château Cos d'Estournel 2017




Dieses Jahr wartete bereits am Eingang zur Primeur-Verkostung eine indische Begrüßung. Der Andrang allerdings erreichte auch bei Cos d'Estournel nicht das Niveau der Vorjahre. Dabei gab es diesmal einen ganz ausgezeichneten Wein zu verkosten, sicher einer der hervorstechenden Erfolge dieses komplizierten Jahrgangs. Ein entsprechend zufriedenes Gesicht machte Dimitri Augenblick auch schon, als die Weine ausgeschenkt wurden. Bereits der sehr gute Goulée und der noch festere, noch kompaktere Pagodes de Cos ließen die Klasse des Grand Vin erahnen.

Trotz aller Herausforderungen durch den Wetterverlauf konnte man bei Cos d'Estournel sehr zufrieden sein. Der Frost hatte den Kieshügel an der Gironde weit im Norden des Médoc verschont und auch den Regen zur Ernte Ende September kompensierte der sehr effektive Wasserabzug des Bodens. Da der Vegetationszyklus in 2017 sehr früh war, konnte man auch sehr früh mit der Ernte beginnen. Nur ein schnelles Ernten verhinderte eine übermäßige Wasseraufnahme der kleinen, dickschaligen Beeren.

Der Wein legt sich mit tiefvioletter, fast schwarzer Farbe ins Glas. Die Nase ist noch sehr verschlossen, zeigt aber schon delikate schwarze Früchte, Kirschen und eine markante, frische Würze. Am Gaumen überrascht das feine Spiel von Säure und Frucht, das dem Wein bei aller Dichte und Komplexität eine gewisse Leichtigkeit mitgibt. Mit nur 13% Alkohol ist der Cos 2017 tatsächlich kein schwerer Wein. Die perfekt reifen Tannine sind schon sehr gut eingebunden, nur im Abgang ist noch ein ganz leichter Hauch Trockenheit zu spüren. Diese fangen aber die überraschenden Aromen von Organen auf beste Weise ein.

Wir lassen das Probeglas noch ca. 15 min stehen und wenden uns vor allem dem Weißwein zu. Schon nach dieser kurzen Zeit legt der Cos 2017 deutlich zu, die Aromen verstärken sich und werden expressiver. Dieser sehr feine und elegante Wein hat eine lange und sehr gute Zukunft vor sich. Ein toller Erfolg für Cos d'Estournel, das mit seinem Schwenk zu leichteren, eleganteren Weinen den Zeitgeist genau getroffen hat.

Jahrgangsbeschreibung


Der Jahrgang 2017 in Bordeaux

Jahrgangsbewertung 3 Sterne von 5

Anfang April war die Welt im Bordelais in Ordnung. Herrliches Wetter und schon angenehme Wärme trieb die Vegetation voran. Anders als in den letzten Jahren waren zu dieser Zeit die Blätter bereits grün. Die Winzer in Bordeaux werden jedoch die drei Tage ab dem 27. April 2017 so schnell nicht vergessen. Die noch jungen Knospen wurden durch Temperaturen bis unter -7°C hart getroffen. Die betroffenen Bereiche verfärbten sich regelrecht schwarz, so als ob ein Feuer sie zerstört hätte. Ein solch harter Frost in der Region der Gironde-Mündung ist so selten wie ungewöhnlich. In Bordeaux erinnerte man sich an 1961 und 1991. Je weiter die Appellationen von Meer entfernt liegen, desto härter wurden sie getroffen. Damit ist St. Emilion mit Satelliten und Pomerol, die ganze right bank und Teile von Graves sowie Sauternes gemeint. Die Gironde nahen Terroirs der klassifizierten Weingüter im nördlichen Médoc hatten weit weniger Probleme. Schon über die Straße konnte es aber anders aussehen und Verluste bis 90% waren keine Seltenheit. In manchen Terroirs befürchtete man einen Totalausfall der Ernte und tatsächlich gibt es von zahlreichen, auch bekannten Châteaus, keinen Grand Vin 2017.

Die nicht erfrorenen Triebe konnten sich teilweise selbst dadurch helfen, dass die verborgenen Augen auszutreiben begannen. Die etwa vier Wochen Verzögerung konnten durch den praktisch optimalen Sommer und Herbst teilweise ausgeglichen werden. Ganz unproblematisch sind die Sekundärtriebe aber nicht, denn in der Qualität liegen sie in der Regel deutlich hinter den ersten Trauben zurück. So entschieden sich viele Châteaus, die mit enormem Arbeitseinsatz gepflegten Trauben der 2. Generation am Ende doch noch zu verwerfen.

Die frühe Blüte setzte Mitte Mai ein und wurde durch den heftigen Regen Ende Juni auch nicht mehr negativ beeinflusst. Der Sommer 2017 geht in Mitteleuropa als einer der trockensten in die Geschichtsbücher ein. Insbesondere Italien und auch Südfrankreich waren betroffen. Im Bordelais war die Trockenheit nicht ganz so extrem, der Juli und der August verliefen trocken und heiß, ideal für den Cabernet. In der zweiten Septemberwoche regnete es intensiv und der Feuchtedruck nahm merklich zu. Jetzt musste sehr schnell gehandelt werden, um vor allem die Merlot-Trauben einzuholen. Die Ernte der Cabernets wurde dann bis Ende September bei guten Wetterbedingungen abgeschlossen, manche Châteaus ließen den Cabernet aber auch noch bis Anfang Oktober an den Stöcken.

Das Ergebnis ist ein heterogener Jahrgang mit teilweise sehr guten, teilweise verwässerten Weinen und teilweise sehr untypischen Cuvées. 2017 ist sicher kein Jahrgang zum Investieren. Wenn man die besten Weine auswählt, dann bieten diese wunderbare, klassische Bordeaux mit eher weniger Alkohol und Dichte, dafür aber Eleganz und Finesse.

Weinbeschreibung




Dieses Jahr wartete bereits am Eingang zur Primeur-Verkostung eine indische Begrüßung. Der Andrang allerdings erreichte auch bei Cos d'Estournel nicht das Niveau der Vorjahre. Dabei gab es diesmal einen ganz ausgezeichneten Wein zu verkosten, sicher einer der hervorstechenden Erfolge dieses komplizierten Jahrgangs. Ein entsprechend zufriedenes Gesicht machte Dimitri Augenblick auch schon, als die Weine ausgeschenkt wurden. Bereits der sehr gute Goulée und der noch festere, noch kompaktere Pagodes de Cos ließen die Klasse des Grand Vin erahnen.

Trotz aller Herausforderungen durch den Wetterverlauf konnte man bei Cos d'Estournel sehr zufrieden sein. Der Frost hatte den Kieshügel an der Gironde weit im Norden des Médoc verschont und auch den Regen zur Ernte Ende September kompensierte der sehr effektive Wasserabzug des Bodens. Da der Vegetationszyklus in 2017 sehr früh war, konnte man auch sehr früh mit der Ernte beginnen. Nur ein schnelles Ernten verhinderte eine übermäßige Wasseraufnahme der kleinen, dickschaligen Beeren.

Der Wein legt sich mit tiefvioletter, fast schwarzer Farbe ins Glas. Die Nase ist noch sehr verschlossen, zeigt aber schon delikate schwarze Früchte, Kirschen und eine markante, frische Würze. Am Gaumen überrascht das feine Spiel von Säure und Frucht, das dem Wein bei aller Dichte und Komplexität eine gewisse Leichtigkeit mitgibt. Mit nur 13% Alkohol ist der Cos 2017 tatsächlich kein schwerer Wein. Die perfekt reifen Tannine sind schon sehr gut eingebunden, nur im Abgang ist noch ein ganz leichter Hauch Trockenheit zu spüren. Diese fangen aber die überraschenden Aromen von Organen auf beste Weise ein.

Wir lassen das Probeglas noch ca. 15 min stehen und wenden uns vor allem dem Weißwein zu. Schon nach dieser kurzen Zeit legt der Cos 2017 deutlich zu, die Aromen verstärken sich und werden expressiver. Dieser sehr feine und elegante Wein hat eine lange und sehr gute Zukunft vor sich. Ein toller Erfolg für Cos d'Estournel, das mit seinem Schwenk zu leichteren, eleganteren Weinen den Zeitgeist genau getroffen hat.

Datenblatt


Rotwein
13,0% Alkohol
66% Cabernet Sauvignon
32% Merlot
1% Cabernet Franc
1% Petit Verdot
Die Weinlese fand zwischen dem 12. und dem 30. September, teilweise unter Regen, statt. Es wurde strengstens selektiert bei einem Ernteertrag von 43 hl/ha.
Der Ausbau erfolgt zu 60% in neuen Fässern. pH-Wert 3,2.
18 Monate

Datenblatt


Rotwein
13,0% Alkohol
66% Cabernet Sauvignon
32% Merlot
1% Cabernet Franc
1% Petit Verdot
Die Weinlese fand zwischen dem 12. und dem 30. September, teilweise unter Regen, statt. Es wurde strengstens selektiert bei einem Ernteertrag von 43 hl/ha.
Der Ausbau erfolgt zu 60% in neuen Fässern. pH-Wert 3,2.
18 Monate