Château Figeac 1998 (Saint-Émilion)

Château Figeac
F-33330 Saint-Émilion
Frankreich

www.chateau-figeac.com
Einer besten Figeac-Weine aus dem Traumjahrgang 1998 mit dem Potenzial eines großen Klassikers. Figeac wird meist in der Jugend unterschätzt, dieser Wein braucht eben viel Zeit. Parker bekommt von Figeac keine Probenflaschen mehr.

Weinbewertung 4 Sterne von 5

Wie kein anderes Gut steht Figeac für die Tradition und die Appellation Saint-Émilion. Seine Geschichte geht weit zurück bis in die römische Zeit, als hier die Villa des Figeacus stand. Im Laufe des beginnenden 19. Jahrhunderts wurden aus Geldmangel bedeutende Teile des enormen Grundbesitzes von mehreren Hundert ha Wald- und Rebfläche verkauft. Diese Teilflächen bilden heute die Grundlage anderer großer Châteaux wie La Conseillante, Beauregard oder Cheval Blanc und weiterer kleinerer Güter. Mit immer noch 37 ha Rebfläche gehört Château Figeac auch heute noch zu den größten Gütern der Appellation. 1947 übernahm Thierry Manoncourt in der dritten Generation die Leitung von Figeac und leitete die entscheidende Wende zu hoher Anerkennung der Qualität ein. Für fast unfassbare 63 Jahrgänge zeichnete Thierry Manoncourt verantwortlich, nachdem er im September 2010 in hohem Alter verstarb.

Figeac unterscheidet sich nicht nur durch die sehr lange Weinbautradition von anderen Gütern der Region. Auch der Rebspiegel stellt eine Besonderheit dar, da die Rebsorten Merlot, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon auf Figeac in etwa gleich verteilt sind - und dies in einer Region, in der der Anbau von Merlot bei weitem dominiert. Die Weine sind daher für Saint-Émilion untypisch Cabernet-geprägt, in ihrer Jugend schroff und abweisend. Dafür benötigen sie eine längere Reifezeit, um dann ihr gesamtes, herrliches Aromenspektrum zu entfalten. Der Grund für diese eher Médoc-typische Rebsortenverteilung liegt im Bodenaufbau, der hier an der Grenze von Saint-Émilion und Pomerol hohe Kiesanteile ("hot soil") enthält. Dass das Potenzial des Terroir eines der größten in Saint-Émilion ist, bestreitet niemand, selbst Cheval Blanc verfügt über keine besseren Böden. Die systematische Unterbewertung der Weine liegt insbesondere daran, dass die Cabernet Sauvignon betonten Weine eine erheblich längere Reifezeit benötigen und bei Primeur-Verkostungen nicht hoch punkten. Selbst Parker gibt zu, die Weine regelmäßig zu unterschätzen. Auf Figeac lag man daher lange mit Parker im Streit und legt auf eine Bewertung durch ihn keinen Wert mehr.

1998 war im Bordelais weder ein schwaches noch ein wirklich großes Jahr, die Qualität der Weine schwankte sehr. Allerdings gelangen in Pomerol und St.-Émilion teilweise sehr große Weine, die leicht an die Qualität der großen 1989/1990er Jahrgänge heranreichen. Prominenteste Beispiele sind Pétrus und Cheval Blanc mit legendären Weinen. Auch auf dem Nachbargut Château Figeac konnte man mit diesem fabelhaften Jahrgang eine längere Schwächephase auf einen Schlag vergessen machen. Der 1998er Figeac ist kein Powerwein und auch keine Fruchtbombe, es ist ein fein geschliffener Finessewein mit Balance und großem Aromenspektrum. Der wohl glühendste Liebhaber dieses Weins ist einmal mehr René Gabriel, der ihn immer wieder 20/20 Punkten bewertete. Eigentlich klar, dass Parker hier nicht über 90 Punkte hinaus kam. Urteilen Sie einfach selbst, das Trinkfenster öffnet sich gerade!

Datenblatt


Rotwein
Merlot 30%
Cabernet Franc 35%
Cabernet Sauvignon 35%
Nur 29 hl/ha in diesem Jahr.
18 Monate

Datenblatt


Rotwein
Merlot 30%
Cabernet Franc 35%
Cabernet Sauvignon 35%
Nur 29 hl/ha in diesem Jahr.
18 Monate