Ornellaia 2022
Ornellaia
Ornellaia e Masseto Società Agricola S.r.l.
Località Ornellaia 191
I-57022 Castagneto Carducci (LI)
Italien
www.ornellaia.com
Ornellaia e Masseto Società Agricola S.r.l.
Località Ornellaia 191
I-57022 Castagneto Carducci (LI)
Italien
www.ornellaia.com


Ornellaia 2022 - La Determinazione

Das Jahr startete mit einem kalten und relativ trockenen Winter. Ende Februar fehlten bereits 200 mm Regen gegen den durchschnittlichen Niederschlag. Bis weit in den sonnigen März hinein kühlte es nachts bis an den Gefrierpunkt ab. Der lang ersehnte Regen kam in den letzten beiden März-Tagen und füllte die Wasserspeicher zumindest teilweise wieder auf. Während in Deutschland der Winter wieder Einzug hielt, stiegen die Temperaturen in der Toskana schon wieder fast bis auf 20°C. April und Mai zeigten sich unbeständig und deckten den dringend benötigten Wasserbedarf im richtigen Moment.
Der Sommer begann pünktlich Anfang Juni mit Temperaturen regelmäßig schon bis über 30°C, wenig Regen und sehr viel Sonnenschein. Das schon so frühe starke Wachstum der Pflanzen wurde durch eine erste grüne Lese und intensive Laubarbeit kompensiert. Zu den praktisch perfekten Bedingungen passte auch die starke Abkühlung über Nacht. Ab Ende Juni aber wurde die anhaltende Hitze mit extremer Trockenheit zum Problem, nicht nur in der Toskana. Die Gemeinde Castagneto Carducci, in der die Appellation Bolgheri liegt, rationierte sogar das Wasser aus dem Gemeindenetz. Wochenlang blieb es wolkenlos mit Temperaturen am Tag zwischen 33°C und 36°C, nachts nicht unter 22°C. Eine trockene Hitzewelle wie man sie seit Menschengedenken noch nicht gesehen hatte und die 2017 und 2003 noch übertraf.
Erst mit dem Super-Vollmond am 12. August kühlte die Gluthitze etwas ab und erste heftige Wolkenbrüche / Gewitter lieferten den so sehr erwarteten, ergiebigen Regen. In den darauffolgenden Tagen brachten drei weitere Wolkenbrüche knapp 60 mm Regen in Bolgheri. Von den massiven Sturmschäden in der Toskana blieb man, gut geschützt durch die vorgelagerten Inseln Capraia, Korsika und Elba, in Bolgheri verschont. Für die Natur war dies ein Befreiungsschlag, der die Reben zurück in die Balance brachte und ein optimales, deutlich beschleunigtes Ausreifen ermöglichte. Jetzt plötzlich wurde die Ernte vorgezogen.
Noch vor dem ferragosto-Feiertag am 15. August begannen die ersten Weingüter mit der Lese der weißen Rebsorten und ab dem 21. August auch mit den ersten roten Rebsorten. Nach nur wenigen Tagen waren bei der Ernte zwischen den Rebzeilen schon wieder grüne Grasflächen zu sehen und die verbrannte Erde verschwunden. Dennoch blieb es bis weit in den September hinein regnerisch und teilweise stürmisch. Den jeweils optimalen Lesezeitpunkt zu treffen, war für die Ernteteams eine herausfordernde Aufgabe.
zum Jahrgangsbericht 2022

Feine Fruchtsüße, schiere Kraft und Intensität sowie eine dominierende Kräuterwürze sind die Merkmale des klassischen Ornellaia 2022.
Innerhalb von nur zwei Jahren wurde praktisch das gesamte Führungsteam von Ornellaia / Masseto ausgewechselt. Der Jahrgang 2022 war damit der erste, der von der neuen Mannschaft insbesondere in der Kellerarbeit komplett verantwortet wurde. Das Bemühen um einen Wechsel hin zu mehr Eleganz, Frische und Leichtigkeit, kurz einem moderneren Weinstil, ist bereits klar kommuniziert worden. Der sehr heiße und trockene Jahrgang 2022 erweist sich allerdings immer mehr als Vergrößerungsglas auf das Terroir der Weine. Dass das aber eher ein Vorteil ist zeigt der schöne Ornellaia 2022.
Am Gaumen löst sich die Schwere in Eleganz und einer sehr schönen Balance des erstaunlicherweise nur noch mittelschwer wirkenden Weins auf. Die noch leicht kantigen, kräftigen Tannine fordern die Sinne mit pfeffriger Struktur und drücken die Fruchtaromen von Kirschen, Pflaumen und Johannisbeeren noch in den Hintergrund. Die einzelnen Komponenten wirken sehr jung und nicht optimal integriert, was sich in einem leicht staubigen Eindruck ausdrückt. Dennoch fehlt es diesem Ornellaia nicht an Frische, die ihm die Schwere und Intensität nimmt.

Im Glas ein tiefes, fast schwarzes Rubinrot, Ausdruck der Kraft und Intensität des Weins.
Der Abgang zieht lang mit seiner markanten Pfeffrigkeit, vermutlich auch ein beabsichtigtes Ergebnis der hohen 10% Petit Verdot im Blend. Überlagert wird dieser Eindruck durch Aromen von Tabak und dezenten, schwarzen Kirschen. Noch stehen diese Komponenten einigermaßen isoliert, was eine lange Reifezeit von mindestens 8-10 Jahren auf der Flasche anzeigt. Tatsächlich legt der Wein in der offenen Flasche über mehr als einen Tag von Stunde zu Stunde zu, verbindet Tannine, Säure und Frucht zu einer harmonischen Einheit und gewinnt erheblich an Delikatesse und Trinkfreude.
Wirklich spannend an diesem schönen Wein ist, dass am Ende eben doch das Terroir mit seiner für einen Ornellaia unverwechselbaren Dichte, Kraft und Intensität der Kräuteraromatik durchscheint. Für echte Ornellaia-Fans ist dieser super klassische Jahrgang damit quasi unverzichtbar. Und ohne Zweifel gehört der Ornellaia 2022 zur Gruppe der besten Bolgheriweine dieses etwas unterschätzten Jahrgangs.
Verkostet im Mai 2025 zum Release
Der Jahrgang 2022 in Bolgheri

Das Jahr startete mit einem kalten und relativ trockenen Winter. Ende Februar fehlten bereits 200 mm Regen gegen den durchschnittlichen Niederschlag. Bis weit in den sonnigen März hinein kühlte es nachts bis an den Gefrierpunkt ab. Der lang ersehnte Regen kam in den letzten beiden März-Tagen und füllte die Wasserspeicher zumindest teilweise wieder auf. Während in Deutschland der Winter wieder Einzug hielt, stiegen die Temperaturen in der Toskana schon wieder fast bis auf 20°C. April und Mai zeigten sich unbeständig und deckten den dringend benötigten Wasserbedarf im richtigen Moment.
Der Sommer begann pünktlich Anfang Juni mit Temperaturen regelmäßig schon bis über 30°C, wenig Regen und sehr viel Sonnenschein. Das schon so frühe starke Wachstum der Pflanzen wurde durch eine erste grüne Lese und intensive Laubarbeit kompensiert. Zu den praktisch perfekten Bedingungen passte auch die starke Abkühlung über Nacht. Ab Ende Juni aber wurde die anhaltende Hitze mit extremer Trockenheit zum Problem, nicht nur in der Toskana. Die Gemeinde Castagneto Carducci, in der die Appellation Bolgheri liegt, rationierte sogar das Wasser aus dem Gemeindenetz. Wochenlang blieb es wolkenlos mit Temperaturen am Tag zwischen 33°C und 36°C, nachts nicht unter 22°C. Eine trockene Hitzewelle wie man sie seit Menschengedenken noch nicht gesehen hatte und die 2017 und 2003 noch übertraf.
Erst mit dem Super-Vollmond am 12. August kühlte die Gluthitze etwas ab und erste heftige Wolkenbrüche / Gewitter lieferten den so sehr erwarteten, ergiebigen Regen. In den darauffolgenden Tagen brachten drei weitere Wolkenbrüche knapp 60 mm Regen in Bolgheri. Von den massiven Sturmschäden in der Toskana blieb man, gut geschützt durch die vorgelagerten Inseln Capraia, Korsika und Elba, in Bolgheri verschont. Für die Natur war dies ein Befreiungsschlag, der die Reben zurück in die Balance brachte und ein optimales, deutlich beschleunigtes Ausreifen ermöglichte. Jetzt plötzlich wurde die Ernte vorgezogen.
Noch vor dem ferragosto-Feiertag am 15. August begannen die ersten Weingüter mit der Lese der weißen Rebsorten und ab dem 21. August auch mit den ersten roten Rebsorten. Nach nur wenigen Tagen waren bei der Ernte zwischen den Rebzeilen schon wieder grüne Grasflächen zu sehen und die verbrannte Erde verschwunden. Dennoch blieb es bis weit in den September hinein regnerisch und teilweise stürmisch. Den jeweils optimalen Lesezeitpunkt zu treffen, war für die Ernteteams eine herausfordernde Aufgabe.
zum Jahrgangsbericht 2022
Der Ornellaia 2022

Feine Fruchtsüße, schiere Kraft und Intensität sowie eine dominierende Kräuterwürze sind die Merkmale des klassischen Ornellaia 2022.
Innerhalb von nur zwei Jahren wurde praktisch das gesamte Führungsteam von Ornellaia / Masseto ausgewechselt. Der Jahrgang 2022 war damit der erste, der von der neuen Mannschaft insbesondere in der Kellerarbeit komplett verantwortet wurde. Das Bemühen um einen Wechsel hin zu mehr Eleganz, Frische und Leichtigkeit, kurz einem moderneren Weinstil, ist bereits klar kommuniziert worden. Der sehr heiße und trockene Jahrgang 2022 erweist sich allerdings immer mehr als Vergrößerungsglas auf das Terroir der Weine. Dass das aber eher ein Vorteil ist zeigt der schöne Ornellaia 2022.
Der sehr heiße und trockene Jahrgang 2022 erweist sich immer mehr als Vergrößerungsglas auf das Terroir der Weine. Dass das aber eher ein Vorteil ist zeigt der schöne Ornellaia 2022.
Im Glas ein tiefes Rubinrot, fast schwarz. Von satten schwarzen Waldfrüchten ist auch das mächtige Bouquet dominiert, das über das Glas hinaus den Raum füllt. Dazu eine kräftige Kräuterwürze und merkliche Tabaknote, die einen konzentrierten und intensiven Wein ankündigen. Das ist das klassische toskanische Aroma mit den typischen Macchia Düften der Küste von Myrte, Rosmarin, Wacholder und Ginster.
Am Gaumen löst sich die Schwere in Eleganz und einer sehr schönen Balance des erstaunlicherweise nur noch mittelschwer wirkenden Weins auf. Die noch leicht kantigen, kräftigen Tannine fordern die Sinne mit pfeffriger Struktur und drücken die Fruchtaromen von Kirschen, Pflaumen und Johannisbeeren noch in den Hintergrund. Die einzelnen Komponenten wirken sehr jung und nicht optimal integriert, was sich in einem leicht staubigen Eindruck ausdrückt. Dennoch fehlt es diesem Ornellaia nicht an Frische, die ihm die Schwere und Intensität nimmt.

Im Glas ein tiefes, fast schwarzes Rubinrot, Ausdruck der Kraft und Intensität des Weins.
Der Abgang zieht lang mit seiner markanten Pfeffrigkeit, vermutlich auch ein beabsichtigtes Ergebnis der hohen 10% Petit Verdot im Blend. Überlagert wird dieser Eindruck durch Aromen von Tabak und dezenten, schwarzen Kirschen. Noch stehen diese Komponenten einigermaßen isoliert, was eine lange Reifezeit von mindestens 8-10 Jahren auf der Flasche anzeigt. Tatsächlich legt der Wein in der offenen Flasche über mehr als einen Tag von Stunde zu Stunde zu, verbindet Tannine, Säure und Frucht zu einer harmonischen Einheit und gewinnt erheblich an Delikatesse und Trinkfreude.
Wirklich spannend an diesem schönen Wein ist, dass am Ende eben doch das Terroir mit seiner für einen Ornellaia unverwechselbaren Dichte, Kraft und Intensität der Kräuteraromatik durchscheint. Für echte Ornellaia-Fans ist dieser super klassische Jahrgang damit quasi unverzichtbar. Und ohne Zweifel gehört der Ornellaia 2022 zur Gruppe der besten Bolgheriweine dieses etwas unterschätzten Jahrgangs.
Verkostet im Mai 2025 zum Release
Ornellaia 2022 - La Determinazione
Der Jahrgang 2022 in Bolgheri

Das Jahr startete mit einem kalten und relativ trockenen Winter. Ende Februar fehlten bereits 200 mm Regen gegen den durchschnittlichen Niederschlag. Bis weit in den sonnigen März hinein kühlte es nachts bis an den Gefrierpunkt ab. Der lang ersehnte Regen kam in den letzten beiden März-Tagen und füllte die Wasserspeicher zumindest teilweise wieder auf. Während in Deutschland der Winter wieder Einzug hielt, stiegen die Temperaturen in der Toskana schon wieder fast bis auf 20°C. April und Mai zeigten sich unbeständig und deckten den dringend benötigten Wasserbedarf im richtigen Moment.
Der Sommer begann pünktlich Anfang Juni mit Temperaturen regelmäßig schon bis über 30°C, wenig Regen und sehr viel Sonnenschein. Das schon so frühe starke Wachstum der Pflanzen wurde durch eine erste grüne Lese und intensive Laubarbeit kompensiert. Zu den praktisch perfekten Bedingungen passte auch die starke Abkühlung über Nacht. Ab Ende Juni aber wurde die anhaltende Hitze mit extremer Trockenheit zum Problem, nicht nur in der Toskana. Die Gemeinde Castagneto Carducci, in der die Appellation Bolgheri liegt, rationierte sogar das Wasser aus dem Gemeindenetz. Wochenlang blieb es wolkenlos mit Temperaturen am Tag zwischen 33°C und 36°C, nachts nicht unter 22°C. Eine trockene Hitzewelle wie man sie seit Menschengedenken noch nicht gesehen hatte und die 2017 und 2003 noch übertraf.
Erst mit dem Super-Vollmond am 12. August kühlte die Gluthitze etwas ab und erste heftige Wolkenbrüche / Gewitter lieferten den so sehr erwarteten, ergiebigen Regen. In den darauffolgenden Tagen brachten drei weitere Wolkenbrüche knapp 60 mm Regen in Bolgheri. Von den massiven Sturmschäden in der Toskana blieb man, gut geschützt durch die vorgelagerten Inseln Capraia, Korsika und Elba, in Bolgheri verschont. Für die Natur war dies ein Befreiungsschlag, der die Reben zurück in die Balance brachte und ein optimales, deutlich beschleunigtes Ausreifen ermöglichte. Jetzt plötzlich wurde die Ernte vorgezogen.
Noch vor dem ferragosto-Feiertag am 15. August begannen die ersten Weingüter mit der Lese der weißen Rebsorten und ab dem 21. August auch mit den ersten roten Rebsorten. Nach nur wenigen Tagen waren bei der Ernte zwischen den Rebzeilen schon wieder grüne Grasflächen zu sehen und die verbrannte Erde verschwunden. Dennoch blieb es bis weit in den September hinein regnerisch und teilweise stürmisch. Den jeweils optimalen Lesezeitpunkt zu treffen, war für die Ernteteams eine herausfordernde Aufgabe.

Feine Fruchtsüße, schiere Kraft und Intensität sowie eine dominierende Kräuterwürze sind die Merkmale des klassischen Ornellaia 2022.
Innerhalb von nur zwei Jahren wurde praktisch das gesamte Führungsteam von Ornellaia / Masseto ausgewechselt. Der Jahrgang 2022 war damit der erste, der von der neuen Mannschaft insbesondere in der Kellerarbeit komplett verantwortet wurde. Das Bemühen um einen Wechsel hin zu mehr Eleganz, Frische und Leichtigkeit, kurz einem moderneren Weinstil, ist bereits klar kommuniziert worden. Der sehr heiße und trockene Jahrgang 2022 erweist sich allerdings immer mehr als Vergrößerungsglas auf das Terroir der Weine. Dass das aber eher ein Vorteil ist zeigt der schöne Ornellaia 2022.
Am Gaumen löst sich die Schwere in Eleganz und einer sehr schönen Balance des erstaunlicherweise nur noch mittelschwer wirkenden Weins auf. Die noch leicht kantigen, kräftigen Tannine fordern die Sinne mit pfeffriger Struktur und drücken die Fruchtaromen von Kirschen, Pflaumen und Johannisbeeren noch in den Hintergrund. Die einzelnen Komponenten wirken sehr jung und nicht optimal integriert, was sich in einem leicht staubigen Eindruck ausdrückt. Dennoch fehlt es diesem Ornellaia nicht an Frische, die ihm die Schwere und Intensität nimmt.

Im Glas ein tiefes, fast schwarzes Rubinrot, Ausdruck der Kraft und Intensität des Weins.
Der Abgang zieht lang mit seiner markanten Pfeffrigkeit, vermutlich auch ein beabsichtigtes Ergebnis der hohen 10% Petit Verdot im Blend. Überlagert wird dieser Eindruck durch Aromen von Tabak und dezenten, schwarzen Kirschen. Noch stehen diese Komponenten einigermaßen isoliert, was eine lange Reifezeit von mindestens 8-10 Jahren auf der Flasche anzeigt. Tatsächlich legt der Wein in der offenen Flasche über mehr als einen Tag von Stunde zu Stunde zu, verbindet Tannine, Säure und Frucht zu einer harmonischen Einheit und gewinnt erheblich an Delikatesse und Trinkfreude.
Wirklich spannend an diesem schönen Wein ist, dass am Ende eben doch das Terroir mit seiner für einen Ornellaia unverwechselbaren Dichte, Kraft und Intensität der Kräuteraromatik durchscheint. Für echte Ornellaia-Fans ist dieser super klassische Jahrgang damit quasi unverzichtbar. Und ohne Zweifel gehört der Ornellaia 2022 zur Gruppe der besten Bolgheriweine dieses etwas unterschätzten Jahrgangs.
Verkostet im Mai 2025 zum Release
Jahrgangsbeschreibung
Der Jahrgang 2022 in Bolgheri

Das Jahr startete mit einem kalten und relativ trockenen Winter. Ende Februar fehlten bereits 200 mm Regen gegen den durchschnittlichen Niederschlag. Bis weit in den sonnigen März hinein kühlte es nachts bis an den Gefrierpunkt ab. Der lang ersehnte Regen kam in den letzten beiden März-Tagen und füllte die Wasserspeicher zumindest teilweise wieder auf. Während in Deutschland der Winter wieder Einzug hielt, stiegen die Temperaturen in der Toskana schon wieder fast bis auf 20°C. April und Mai zeigten sich unbeständig und deckten den dringend benötigten Wasserbedarf im richtigen Moment.
Der Sommer begann pünktlich Anfang Juni mit Temperaturen regelmäßig schon bis über 30°C, wenig Regen und sehr viel Sonnenschein. Das schon so frühe starke Wachstum der Pflanzen wurde durch eine erste grüne Lese und intensive Laubarbeit kompensiert. Zu den praktisch perfekten Bedingungen passte auch die starke Abkühlung über Nacht. Ab Ende Juni aber wurde die anhaltende Hitze mit extremer Trockenheit zum Problem, nicht nur in der Toskana. Die Gemeinde Castagneto Carducci, in der die Appellation Bolgheri liegt, rationierte sogar das Wasser aus dem Gemeindenetz. Wochenlang blieb es wolkenlos mit Temperaturen am Tag zwischen 33°C und 36°C, nachts nicht unter 22°C. Eine trockene Hitzewelle wie man sie seit Menschengedenken noch nicht gesehen hatte und die 2017 und 2003 noch übertraf.
Erst mit dem Super-Vollmond am 12. August kühlte die Gluthitze etwas ab und erste heftige Wolkenbrüche / Gewitter lieferten den so sehr erwarteten, ergiebigen Regen. In den darauffolgenden Tagen brachten drei weitere Wolkenbrüche knapp 60 mm Regen in Bolgheri. Von den massiven Sturmschäden in der Toskana blieb man, gut geschützt durch die vorgelagerten Inseln Capraia, Korsika und Elba, in Bolgheri verschont. Für die Natur war dies ein Befreiungsschlag, der die Reben zurück in die Balance brachte und ein optimales, deutlich beschleunigtes Ausreifen ermöglichte. Jetzt plötzlich wurde die Ernte vorgezogen.
Noch vor dem ferragosto-Feiertag am 15. August begannen die ersten Weingüter mit der Lese der weißen Rebsorten und ab dem 21. August auch mit den ersten roten Rebsorten. Nach nur wenigen Tagen waren bei der Ernte zwischen den Rebzeilen schon wieder grüne Grasflächen zu sehen und die verbrannte Erde verschwunden. Dennoch blieb es bis weit in den September hinein regnerisch und teilweise stürmisch. Den jeweils optimalen Lesezeitpunkt zu treffen, war für die Ernteteams eine herausfordernde Aufgabe.
Weinbeschreibung

Feine Fruchtsüße, schiere Kraft und Intensität sowie eine dominierende Kräuterwürze sind die Merkmale des klassischen Ornellaia 2022.
Innerhalb von nur zwei Jahren wurde praktisch das gesamte Führungsteam von Ornellaia / Masseto ausgewechselt. Der Jahrgang 2022 war damit der erste, der von der neuen Mannschaft insbesondere in der Kellerarbeit komplett verantwortet wurde. Das Bemühen um einen Wechsel hin zu mehr Eleganz, Frische und Leichtigkeit, kurz einem moderneren Weinstil, ist bereits klar kommuniziert worden. Der sehr heiße und trockene Jahrgang 2022 erweist sich allerdings immer mehr als Vergrößerungsglas auf das Terroir der Weine. Dass das aber eher ein Vorteil ist zeigt der schöne Ornellaia 2022.
Der sehr heiße und trockene Jahrgang 2022 erweist sich immer mehr als Vergrößerungsglas auf das Terroir der Weine. Dass das aber eher ein Vorteil ist zeigt der schöne Ornellaia 2022.
Im Glas ein tiefes Rubinrot, fast schwarz. Von satten schwarzen Waldfrüchten ist auch das mächtige Bouquet dominiert, das über das Glas hinaus den Raum füllt. Dazu eine kräftige Kräuterwürze und merkliche Tabaknote, die einen konzentrierten und intensiven Wein ankündigen. Das ist das klassische toskanische Aroma mit den typischen Macchia Düften der Küste von Myrte, Rosmarin, Wacholder und Ginster.
Am Gaumen löst sich die Schwere in Eleganz und einer sehr schönen Balance des erstaunlicherweise nur noch mittelschwer wirkenden Weins auf. Die noch leicht kantigen, kräftigen Tannine fordern die Sinne mit pfeffriger Struktur und drücken die Fruchtaromen von Kirschen, Pflaumen und Johannisbeeren noch in den Hintergrund. Die einzelnen Komponenten wirken sehr jung und nicht optimal integriert, was sich in einem leicht staubigen Eindruck ausdrückt. Dennoch fehlt es diesem Ornellaia nicht an Frische, die ihm die Schwere und Intensität nimmt.

Im Glas ein tiefes, fast schwarzes Rubinrot, Ausdruck der Kraft und Intensität des Weins.
Der Abgang zieht lang mit seiner markanten Pfeffrigkeit, vermutlich auch ein beabsichtigtes Ergebnis der hohen 10% Petit Verdot im Blend. Überlagert wird dieser Eindruck durch Aromen von Tabak und dezenten, schwarzen Kirschen. Noch stehen diese Komponenten einigermaßen isoliert, was eine lange Reifezeit von mindestens 8-10 Jahren auf der Flasche anzeigt. Tatsächlich legt der Wein in der offenen Flasche über mehr als einen Tag von Stunde zu Stunde zu, verbindet Tannine, Säure und Frucht zu einer harmonischen Einheit und gewinnt erheblich an Delikatesse und Trinkfreude.
Wirklich spannend an diesem schönen Wein ist, dass am Ende eben doch das Terroir mit seiner für einen Ornellaia unverwechselbaren Dichte, Kraft und Intensität der Kräuteraromatik durchscheint. Für echte Ornellaia-Fans ist dieser super klassische Jahrgang damit quasi unverzichtbar. Und ohne Zweifel gehört der Ornellaia 2022 zur Gruppe der besten Bolgheriweine dieses etwas unterschätzten Jahrgangs.
Verkostet im Mai 2025 zum Release
Datenblatt

Rotwein
14,5% Alkohol
14,5% Alkohol

55% Cabernet Sauvignon
25% Merlot
10% Cabernet Franc
10% Petit Verdot
25% Merlot
10% Cabernet Franc
10% Petit Verdot

Die Ernte der roten Trauben begann am 25. August mit dem Merlot, im September folgte der Cabernet Sauvignon und am 10. Oktober war sie beendet (Angaben des Weinguts).

Auf zwei Wochen alkoholische Gärung in Stahltanks bei Temperaturen von 26-30°C folgte eine Maischestandzeit von insgesamt circa 10-15 Tagen.

Gesamtsäure 5 g/l - pH 3,62 - Restzucker 2,2 g/l

18 Monate (70% neu)
Datenblatt

Rotwein
14,5% Alkohol
14,5% Alkohol

55% Cabernet Sauvignon
25% Merlot
10% Cabernet Franc
10% Petit Verdot
25% Merlot
10% Cabernet Franc
10% Petit Verdot

Die Ernte der roten Trauben begann am 25. August mit dem Merlot, im September folgte der Cabernet Sauvignon und am 10. Oktober war sie beendet (Angaben des Weinguts).

Auf zwei Wochen alkoholische Gärung in Stahltanks bei Temperaturen von 26-30°C folgte eine Maischestandzeit von insgesamt circa 10-15 Tagen.

Gesamtsäure 5 g/l - pH 3,62 - Restzucker 2,2 g/l

18 Monate (70% neu)