Rheingau

Im Rhein-Main-Gebiet zwischen Wiesbaden / Hochheim und Rüdesheim / Lorchhausen erstreckt sich nördlich der rund 50 km langen west-/östlichen Rheinschleife der Rheingau. Mit einer Rebfläche von rund 3.000 ha steht dieses Anbaugebiet wie kein anderes für eine Rebsorte: Riesling!. Auf fast 80 % der Rebfläche kommt diese Sorte, die hier ideale Bedingungen vorfindet und auf eine ruhmreiche Geschichte zurückblicken kann.

Die Geschichte des Weinanbaus im Rheingau geht zurück bis in die Römerzeit. Über viele Jahrhunderte waren es dann die Klöster, die die Weinkultur pflegten, auf Qualität achteten und vor allem die hohe Geistlichkeit der Bistümer im Umkreis mit Wein versorgten. Die Führung übernahm zunächst das Kloster Eberbach und später die Benediktinerabtei Johannisberg, heute ein viel besuchtes Ausflugslokal. Die Errungenschaften der Klöster umfassten die Förderung des Rieslinganbaus, die Flaschenabfüllung der Weine sowie die Einführung der Kabinett, Spät- und Auslesetechnik. 1872 errichtete das Land Preußen dann in Geisenheim die auch heute noch berühmte Lehr- und Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau.


Ausschnitt aus "Die Weinbergslagen des Rheingaus" von der Vereinigung der Rheingauer Weingutsbesitzer

Das Mikroklima im Rheingau ist warm (1.600 Sonnenstunden) und trocken. Die Weinbaugemeinden entlang des Rheins liegen unterhalb der Höhengemeinden, die sich zum Taunus hin erstrecken (Rauenthal, Kiedrich, Hallgarten, Johannisberg). Das breite Flussbecken des Rheins bildet einen Feuchtigkeits- und Wärmespeicher und sorgt für gleichmäßige Temperaturen. Die Böden sind geprägt von Mergeln, Kiesen, Sanden, Lehmen und Tonen sowie in den steilen Höhenlagen von Schiefer, Quarz und Sandstein. Berühmt aber ist der Rheingau vor allem für seine edelsüßen Auslesen, Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen und auch Eisweinen. Gerade diese wertvollen, einzigartigen Weine zeichnet eine extreme Langlebigkeit aus.