Karl

Der Spätlesereiter




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Michael Apitz, Eberhard Kunkel, Patrick Kunkel
Taschenbuch, 44 Seiten (2001)
Verlag ak-verlag gmbh, Walluf, ISBN: 3925771026

Covertext:
Im Rheingauer Benediktinerkloster Johannisberg wird im Jahre 1775 die Spätlese entdeckt. Dieses historische Ereignis markiert den Beginn des weltweiten Qualitätsweinbaus und bildet den geschichtlichen Hintergrund des ersten KARL-Comicabenteuers. Spätsommer 1775 im Rheingau - die Weinlese steht bevor. Mit einem Pferderennen ermittelt das Klostergut auf dem Johannisberg seinen Kurier, der die Leseerlaubnis vom Fürstenhof in Fulda einholen muss. Der Ritt des Kuriers wird zum Ritt durch Liebe und Hass, Verrat und Treue, zu einem großen Erlebnis. Ein Ritt, der zur Legende wird...
Unser Eindruck:
Karl, das ist die Rheingauer Antwort auf Asterix! Machart und Layout nehmen deutliche Anleihen an dem berühmten gallischen Vorbild. Die Szene spielt mitten im Herz des Rheingauer Rieslings, im Kloster Johannisberg des Jahres 1775. Dieser Jahrgang wurde zur Legende, da damals quasi durch Zufall die außerordentliche Qualität der Spätlese entdeckt wurde. Der Grund lag in einer zweiwöchigen Verspätung der Leseerlaubnis durch den Fürstbischof von Fulda. So musste man warten und die Trauben hängenlassen, bis sie bereits von Edelfäule befallen waren. In dem hier vorliegenden Comicheft werden die näheren Umstände der Verzögerung minutiös aufbereitet.

Karl, das ist kein Held im herkömmlichen Sinne, eher ein Loser-Typ. Dafür aber einer der ganz sympathischen Sorte. Immer wieder wird er "verkloppt", um danach aber umso zielstrebiger zu Werke zu gehen. Ihm zur Seite stehen sein treuer Freund Oskar - der immer friert - und nach dem Sieg beim Pferderennen sein stets hungriger und nach Riesling durstiger Hund Grandpatte. Anders als Asterix (mit Freund Obelix und Hund Idefix) ist Karl aber nach bestandenem Abenteuer mit der ebenso treuen wie hübschen Winzertochter Maria liiert. Am Ende geht alles gut aus, Karl darf nun jedes Jahr im Klostergut Johannisberg Spätlese machen, bekommt seine Maria und sein Widersacher Ferdinand wird zur Strafe nach Finten (auf der anderen Rheinseite nahe Mainz) zum Spargelstechen verurteilt.


Blick über die Gästeterrasse von Schloss Johannisberg auf die Rheingauer Weinberge

Karl ist im Rheingau längst Kult und vereint auf unnachahmliche Weise Witz, Humor, Esprit und Lokalkolorit. Wer sich im Rheingau auskennt wird viele der Anspielungen besser verstehen. Und dann ist da noch Goethe, der irgendwie in jedem Textschnipsel lauert. Ein großer Lesespaß, nicht nur für Weinfans!

Unsere Bewertung: