Château Le Pin

DAS Kultweingut von Pomerol und der einzige ebenbürtige Produzent zu Pétrus und Lafleur - die Welt teilt sich nur maximal 8.000 Flaschen jedes Jahr. Der Neubau des Weinguts war 2011 fertiggestellt. Nur die legendäre Pinie ist geblieben.

Le Pin | 11, Rue de la Fontaine | F-33500 Pomerol | Frankreich |

Über Château Le Pin


Erst im Jahr 1979 beginnt die unglaubliche Geschichte dieses binnen kürzester Zeit zur Legende gewordenen Weinguts in Pomerol. Damals erwarb die belgische Weinhändlerfamilie Thienpont, Besitzer u.a. des Nachbargutes Vieux Chateau Certan eine 1 ha große Teilfläche von Madame Loubie, in deren Besitz es sich seit 1924 befunden hatte. Der ursprüngliche Plan, die Fläche VCC zuzuschlagen wurde von Léon Thienpont zugunsten einer separaten Bearbeitung und Vinifizierung verworfen. Gemeinsam mit seinem Bruder Marcel und dessen Sohn Jacques wurde diese Idee in die Tat umgesetzt. Einige Jahre später kaufte Alexandre Thienpont Jacques Vater aus dem Besitz heraus. Die beiden Cousins Alexandre (Weinberg) und Jacques (Keller) führen das Gut heute gemeinsam. 1984, 1985 und 1991 konnte die Fläche durch den Zukauf von insgesamt einem weiteren ha Land vergrößert werden (heute 2,08 ha). Mangels besserem Namen stand die heute berühmte Pinie in Mitten der nun nur 2,2 ha großen Parzelle Pate.

Die nur wenige Barriques umfassende Ernte wurde viele Jahre in dem alten Haus neben der Pinie verarbeitet (malolaktische Gärung und Ausbau über 18-22 Monate). Zwischen 7.000 und 8.000 (größte Ernte 1993) Flaschen werden hier produziert und in der Regel (ähnlich wie bei Pétrus) in 6er oder sogar nur 3er OHK ausgeliefert. 12er OHK gibt es nur sehr wenige. Angebaut wird auf Le Pin praktisch nur Merlot (92 %, plus nur 8% Cabernet Franc). 2010 wurde das legendär einfache Gebäude abgerissen und mit einem Neubau begonnen. Bereits der Jahrgang 2011 wurde in dem schlichten und funktionellen Mikro-Château gekeltert, über das Jacques Thienpont sichtlich zufrieden ist. Angesichts der zumeist vierstelligen Europreise für eine Flasche Le Pin dürften die Sicherheitseinrichtungen ein wesentlicher Kostenfaktor gewesen sein.

Jacques Thienpont

Erst 1979 erworben, bis dahin wurde der Wein durch Madame Loubie als einfacher Pomerol abgegeben, schaffte Le Pin mit dem legendären Jahrgang 1982 bereits den Durchbruch. Das sagenhafte Bukett und die enorme Fruchtfülle dieses Weins sind viel gepriesen. Die bis heute anhaltende Preisexplosion Mitte der 1990er Jahre liegt allerdings an einer berühmten Vergleichsprobe mit Armin Diel von 13 Jahrgängen Le Pin gegen Pétrus, in der Le Pin mit 9:4 Jahrgangssiegen Erster wurde (siehe Bericht in Falstaff 04/2010). In einigen Jahrgängen wurde Pétrus regelrecht deklassiert. Das Medienecho war entsprechend. Heute extrem gesucht sind die Jahrgänge 1990, 1998, 2000, 2005 und natürlich 2009.

Zum Schutz vor Fälschungen verwendet Le Pin seit dem Jahrgang 2010 ein elektronisches Tag von Selinko auf dem Etikett, mit dessen Hilfe jede Flasche eindeutig zugeordnet und identifiziert werden kann.

Schlicht und funktionell wie in einem pharmazeutischen Betrieb. Das neue Château ist nichts für Romantiker, sehr wohl aber für Liebhaber großer Pomerol!