Château Léoville-Poyferré

Eines der drei Geschwister-Güter in Saint-Julien, ein 2ème Cru, aber vielleicht nicht ganz so berühmt wie die anderen beiden. Seit dem Jahrgang 2009 nimmt das Château einen viel beachteten Aufschwung, muss aber über eine langjährige Konstanz erst seinen Rang als 2ème Cru beweisen.

Société du Château Léoville Poyferré | Le Bourg | F-33250 Saint-Julien-Beychevelle | Frankreich |

Grands Crus Classés du Médoc en 1855

Über Château Léoville-Poyferré


Château Léoville-Poyferré steht ein wenig im Schatten der Geschwistergüter in Saint-Julien Léoville Las Cases und Lèoville Barton, ist aber wie die anderen beiden immerhin ein 2ème Cru. Die Aufteilung des einstmals im Besitz des Alexandre de Gascq, Seigneur de Léoville, befindlichen Gutes geht in das 18. Jahrhundert zurück. Als einer der Erben emigrierte, wurde sein Anteil verstaatlicht und anschließend mehrmals weiterverkauft. Schließlich erwarb die irische Familie Barton den Besitz, der heute Léoville Barton heißt und sich immer noch im Familienbesitz befindet. 1840 wurde das verbliebene Erbe aufgeteilt, der Teil, den der älteste Sohn erhielt (ca. zwei Drittel) wurde zu Léoville Las Cases, die Schwester heiratete den Baron Jean-Marie de Poyferré und gründete ebenfalls ein Weingut. 1920 wurde Léoville Poyferré von dem Négociant H. Cuvelier et fils übernommen und blieb seitdem in Familienbesitz.


Das Wirtschaftsgebäude am Ortsausgang von Saint-Julien.

Die Rebflächen von Poyferré umfassen ca. 80 ha und reichen um das Dorf Saint-Julien herum. Während die Rebflächen von Las Cases auf der Seite der Gironde liegen, erstrecken sich die Flächen von Poyferré auf der anderen Seite der Straße D2. Das Potential der Rebflächen wird sehr hoch eingeschätzt, konnte aber erst in jüngster Zeit genutzt werden. Der heutige Besitzer Didier Cuvelier investiert große Summen in das Château, das direkt im Ortszentrum beiderseits der D2 liegt. 1994 wurde zudem der Libourner Önologe Michel Rolland (nicht zu verwechseln mit Monsieur Rolland von Las Cases) verpflichtet, dem mit dem 1995er und 1996er der Wiederaufstieg des Châteaus gelang.


Didier Cuvelier präsentiert stolz seinen großen 2017er Léoville Poyferré.

Nach einer langen Schwächephase stechen bei Léoville Poyferré die Jahrgänge 1982 und vor allem 1990 heraus. Durch den Einfluß von Rolland konnte das Qualitätsniveau deutlich angehoben werden, die bislang besten Jahrgänge der jüngsten Vergangenheit sind 2000 und 2003. Mit den Jahrgängen 2009 und 2010 konnte Léoville Poyferré sein Potenzial deutlich zeigen, allerdings muss es seinen Rang als 2ème Cru erst noch durch eine längere Phase konstanter Qualität beweisen.


Der Barrique-Keller von Léoville Poyferré.

Es wird sich zeigen, ob Léoville Poyferré für die anderen beiden Léoville-Güter ein ernst zu nehmender Konkurrent wird.