Château Haut-Bailly

Château Haut-Bailly ist seit einigen Jahren mit einem Qualitätssprung in die erste Liga der Bordeaux-Weine aufgestiegen. Auf mineralreichem, ausgezeichneten Terroir wachsen fruchtbetonte, dichte und sehr elegante Weine mit großen Alterungspotenzial. Véronique Sanders ist maßgeblich für diesen Aufstieg verantwortlich.

103 Avenue de Cadaujac | F-33850 Léognan | Frankreich |

Über Château Haut-Bailly


Die Historie von Château Haut-Bailly geht weiter zurück bis in das Jahr 1461, aber erst ab 1530 lassen sich die Spuren wirklich verfolgen. In diesem Jahr erwarben die Familien Goyaneche und Daitze das Land und pflanzten Wein an. 100 Jahre später erwarben der Weinhändler Nicolas de Leuvarde und die namensgebende Familie Le Bailly die immerhin bereits 36 ha Rebfläche. Schon wenig später waren die Weine dieses Château berühmt und gesucht.

Die moderne Geschichte beginnt 1872 mit dem Erwerb durch Alcide Bellot des Minieres. Als bekannter Winzer wusste auch er um die Qualitäten dieses Landes. Er war es auch, der das Château errichten lies, das heute noch den Besitz prägt. Schon kurz danach prägte der Kampf von Alcide Bellot des Minieres gegen die Phylloxera sein Wirken. Bis weit ins 20. Jahrhundert wurde für einen Haut-Bailly ähnlich viel bezahlt wie für einen der klassifizierten Premier Crus.


(c) Pressefoto Château Haut-Bailly. Ernte 2016.

Dennoch benötigte das Château dringende Investitionen als der belgische Weinhändler Daniel Sanders den Besitz 1955 erwarb. Haut-Bailly wurde in den Folgejahren einer kompletten Renovation unterzogen, insbesondere in den Weinbergen. 1979 übernahm sein Sohn Jean Sanders die Leitung. Die Neupflanzung der Weinberge war 1988 abgeschlossen und Veronique Sanders übernahm die Leitung des Château in der Tradition der Familie.

Der vorläufig letzte Besitzerwechsel erfolgte 1998, als der amerikanische Banker und Fine Wine Liebhaber Bob G. Wilmers und seine französische Ehefrau Elisabeth Wilmers Château Haut-Bailly übernahmen. Mit diesem Wechsel erfolgte eine neuerliche Investitionsoffensive mit dem Ziel, ohne Rücksicht auf die Investitions-Erfordernisse den best möglichen Wein zu realisieren. Zuerst wurden die Kellereigebäude im Jahr 2000 neu gestaltet, weitere Investitionen folgten. Bob Wilmers wurde in Bordeaux eine wichtige Persönlichkeit im Weinbau und war hochgeachtet, als er im Dezember 2017 starb. Bezeichnend ist auch, dass er Véronique Sanders immer die Leitung des Châteaus überlies, obwohl sie ja aus der Familie des Vorbesitzers stammte. Dies galt auch bei der Ablösung durch Ihre Tochter, ebenfalls mit dem Namen Véronique Sanders. Der Sohn von Bob Wilmers, Chris Wilmers, übernahm die Leitung des Besitzes von seinem Vater.


Véronique Sanders sichert die Kontinuität auf Château Haut-Bailly.

Ohne Frage haben sich all diese Anstrengungen ausgezahlt. Heute macht Haut-Bailly die besten Weine seiner langen Geschichte. Die 30 ha unter Reben sind zu 60% mit Cabernet Sauvignon, 34% Merlot, 3% Cabernet Franc und 3% Petit Verdot bestockt. In diesen Zahlen drückt sich auch ein kontinuierlicher Shift von Cabernet Franc hin zu Cabernet Sauvignon aus. Ungewöhnlich ist, dass die Rebfläche praktisch komplett zusammenhängend ist. Die Pflanzdichte liegt bei 10.000 Stöcken / ha. Interessant ist auch, dass es sogar noch einige Reben gibt, die über 100 Jahre alt sind. Untypisch ist auch, dass Château Haut-Bailly heute keinen Weißwein mehr produziert, der in Pessac grundsätzlich ja sehr populär ist.