Château Clinet

Exzellentes Pomerol-Gut mit jüngst großartigen Erfolgen trotz nur 11 ha Rebfläche, auf dem Weg weiter nach oben. Seit 2003 führt Ronan Laborde die Geschäfte von Clinet und wird von Michel Rolland beraten.

SA du Château Clinet | Chemin de Feytit | F - 33500 Pomerol | Frankreich |

Weine: Château Clinet, Fleur de Clinet

Über Château Clinet


Über ganze 8,64 ha allerbeste Böden verfügte dieses kleine Château bis vor kurzem, das so unscheinbar an der Strasse liegt. Erst kürzlich konnte eine weitere kleine Parzelle dazugekauft werden, die Fläche beträgt nun 11,32 ha. Aber hier entstehen unter der Regie von Jean-Louis Laborde und seinem Sohn Ronan ganz große Pomerol. Nur leider sind die nicht einmal 50.000 Flaschen viel zu wenig für die große Fangemeinde dieses Produzenten. Clinet blickt auf eine sehr wechselvolle und weit zurück reichende Geschichte. Der erste große Einschnitt wird 1860 verzeichnet, als die Familie Arnaud - der auch Pétrus gehörte - Clinet erwarb. Damals verfügte Clinet über ein so großes Renommee, dass beide Weine zum gleichen Preis verkauft wurden. Die hohe Qualität verfiel in den Folgejahren nach mehreren Besitzerwechseln zusehens. Etwas mehr Konstanz entwickelte sich im 20. Jahrhundert unter der Führung der Familie Audy.

1979 schließlich kam die Wende für Clinet, eingeleitet durch Jean-Michel Arcaute, der in die Familie Audy einheiratete. Er übertrug bereits 1985 die technische Führung von Clinet auf Michel Rolland. Gemeinsam wurde auf Clinet fast alles verändert, was nicht dem Stand der Technik entsprach. Neben vielem anderen war insbesondere die extrem späte Lese der mehr und mehr angebauten Merlot-Trauben qualitätsbestimmend. Minutiöse Arbeit bis ins Detail, grüne Lese und intensive Laubarbeit brachten sprunghafte Verbesserungen. Die Vinifizierung erfolgte ebenfalls nach dem neuesten Stand der Technik, neue Barriques werden heute zu 60% eingesetzt.




Schon 1989, begünstigt von einem ganz großen Pomerol-Jahr wurden die Arbeiten mit einem Paukenschlag gekrönt: Robert Parker vergab für den 89er Clinet die begehrten 100 Punkte und rückte Clinet mit einem Schlag ins Rampenlicht. Auch der 1990er war ein weiterer sehr großer Erfolg. Seit dieser Zeit und verstärkt seit 2008 ist Clinet in der Qualitätsspitze von Pomerol angekommen. Aus steuerlichen Gründen war 1998 Jean-Michel Arcaute zum Verkauf des Château gezwungen. Jean-Louis Laborde konnte sich dieses wertvolle Gut sichern, seit 2003 führt sein Sohn Ronan die Geschäfte von Clinet. Keine Frage, Parker hat ein besonderes Herz für Clinet, was die oft übliche Gegenreaktion anderer Weinkritiker mit Punktabzügen hervorrief. Umso erstaunlicher sind die Bewertungen der letzten Jahrgänge 2008 bis 2010, die unisono als sehr groß angesehen werden - mit einem 2009er, der die beiden anderen Jahrgänge um einen Tick überragt. Wird der Clinet mal wieder so teuer wie Pétrus? Das ist noch ein langer Weg...