Clos des Lambrays 2014 (Grand Cru)

Der Wetterverlauf 2014 im Burgund

Vorweg die gute Nachricht: der verheerende Hagel vom 28. Juni traf die nördliche Cà´te d'Or nicht, sondern vor allem die Regionen südlich von Beaune. Aber auch für die Rotwein dominierten Landstriche bedeutete der Regen eine Zäsur für das warme Frühjahr mit früher Blüte und ungestörtem Wachstum. Es folgte ein kühler und regnerischer Sommer, dessen Verlauf zur Sorge Anlass gab. Doch wieder half das Glück: ab September wurde es trocken, warm und vor allem sonnig. Die Trauben konnten perfekt ausreifen und in den frischen Nächten wieder Kräfte sammeln. Das herrliche Wetter hielt bis über die Ernte an und bescherte den Winzern einen sehr guten Jahrgang bei endlich auch wieder einmal guten Erträgen. Von der Charakteristik bleibt der Jahrgang aber ein kühler Jahrgang mit feiner Säure und eindrucksvoller Balance. Er liegt sicherlich auf Augenhöhe mit dem ebenfalls sehr guten 2013er und ist der beste seit dem großen Jahrgang 2010.

Der Clos Des Lambrays 2014

Aufatmen im Burgund nach drei qualitativ schönen, aber sehr kleinen Ernten. Nur zum Vergleich: von dem Jahrgang 2012 des Clos des Lambray gibt es nur 20.000 Flaschen, vom reichlichen 2016er 38.000 Flaschen. 2014 lag da in etwa in der Mitte, wie auch der Wetterverlauf ohne größere Besonderheiten ruhig verlief. Und da hatte das Burgund diesmal (wie auch das Bordelais) noch Glück, denn in weiten Teilen Europas war 2014 ein sehr schwieriges Jahr. Am Ende konnte man sich über eine qualitativ und auch quantitativ sehr gute Ernte freuen. Der Jahrgang 2014 wird eher zu den kühlen Jahrgängen zu rechnen sein, dennoch konnten die Tannine sehr hohe Werte erreichen und auch schön ausreifen.



Der Clos des Lambrays 2014 ist ein Wein von mächtiger Statur, der aber stets perfekt die Balance hält. Er zeigt eine intensive, leuchtend hellviolette Farbe. Das Bukett von schwarzen Brombeeren mit einem Hauch Grafit liegt noch tief im Glas, der junge Wein wirkt verschlossen. Am Gaumen entwickelt er eine hoch konzentrierte, dichte Textur von reifen, schwarzen Früchten, ergänzt um eine sehr delikate Säure mit einer äußert angenehmen salzigen Frische. Die Tannine sind perfekt geschliffen und bereits eingebunden, der Wein zeigt bei aller Fruchtsüße Grip und Balance. Diese Eleganz hätte man so jung dem Wein angesichts der sehr hohen Tanninwerte nicht zugetraut. Der Abgang ist ultrafein und von eindrucksvoller Länge mit einem deutlich salzigen Hinweis auf die Säure.

Ein sehr eindrucksvoller Clos des Lambrays, der unglaublich Trinkspaß vermittelt. Man sollte ihn dennoch mindestens 8 - 10 Jahre auf der Flasche reifen lassen, denn im Moment (verkostet Nov. 2017) zeigt er sich noch sehr verschlossen.