Château L'Évangile 2016
Der 2016er Évangile kann den Trockenstress des Jahrgangs nicht verbergen. Dem kraftvollen Wein fehlt die letzte Fruchsüße und er zeigt die in diesem Jahrgang typische Parfümnote. Kommt nicht in die Nähe des überragenden 2015er.
Der Jahrgang 2016 in Bordeaux
Nicht nur in Zentraleuropa waren Frühjahr und Frühsommer verregnet, auch im Bordelais war der Feuchtedruck sehr hoch. In den ersten Monaten fiel der gesamte durchschnittliche Niederschlag eines ganzen Jahres. Die damit verbundenen großen Befürchtungen lösten sich aber am 23. Juni auf, dem Tag des letzten Regenfalls in der Region. Es setzte eine lange Periode extrem trockenen Wetters ein, die bis zum 23. September dauerte. So trocken war es im Bordelais seit Menschengedenken nicht mehr, der Niederschlag fiel auf nicht einmal ein Zehntel der üblichen Menge. Der stürmische Regen an diesem Tag drohte mit Hagel, glücklicherweise aber wurde kaum Schaden angerichtet. Die Trockenperiode schadete den Reben aber nicht, da die Wasserreservoirs sehr gut gefüllt waren. Die Ernte konnte dann wieder bei sehr guten Wetterbedingungen erfolgen ohne die gefürchtete Fäulnisproblematik - die Hoffnungen auf einen sehr guten Jahrgang sind berechtigt. Und auch mit den Ernteerträgen zeigen sich die Winzer zufrieden, besonders der Merlot zeigte eine sehr reichhaltige Ernte bis über 5000 l/ha.
2016 wird sicherlich ein Terroir-Jahrgang, denn es zeichnet die besten Terroirs eben aus, dass sie die Wetterextreme sehr gut puffern können. So sorgt eine perfekte Drainage der Kiesböden dafür, auch bei viel Regen den Feuchtedruck zu reduzieren, gleichzeitig helfen Lehmanteile, das Wasser für die Trockenperioden zu speichern.
Durch die große Trockenheit blieben die Beeren klein, die Tanninwerte erreichten teilweise Rekordhöhen. Im Gegensatz zu 2010 aber lag der Alkoholgehalt etwas niedriger, dazu kommt eine feine Säure. Im Ansatz ist dieser Jahrgang kein "hedonistischer" wie 2009, eher klassisch, aromatisch. Man wird sehen, welche Böden am besten mit der Trockenheit zurechtkamen. Dort, wo dies der Fall war, werden große Weine erwartet. Erste Stimmen sprechen von einem Finesse-Jahrgang, 2010 nicht unähnlich. Setzt sich die Parallele zu den 1990er Jahrgängen fort mit drei schlechten (1991, 1992, 1993), einem sehr ordentlichen (1994) und einem großen Jahrgang (1995)? 1996 war dann bei vielen Weingütern sogar noch besser als 1995. Alles eben nur 20 Jahre zeitversetzt. Das Bordelais ist ja so zahlenverliebt...
zum Jahrgangsbericht 2016
Der Château L'Évangile 2016
Nach dem überragenden 2015er war die Erwartungshaltung für den Jahrgang 2016 sehr hoch. Leider zu hoch, denn der 2016er kann die Auswirkungen des Trockenstresses nicht verleugnen. Auch mit dem hohen Merlot-Anteil von 92%, der sogar noch relativ früh geerntet wurde, zeigt sich der Wein mit der für den Jahrgang in Pomerol typischen parfümierten Note. Über die ganze Länge wirkt er leicht trocken und nicht saftig genug. Dabei ist der Wein kraftvoll und zeigt eine feine Nase von schwarzen Früchten.
So ist das eben, wenn man einen herausragenden Wein macht: man wird stets daran gemessen und selbst ordentliche Leistungen werden nicht entsprechend honoriert.
Jahrgangsbeschreibung
Der Jahrgang 2016 in Bordeaux
Nicht nur in Zentraleuropa waren Frühjahr und Frühsommer verregnet, auch im Bordelais war der Feuchtedruck sehr hoch. In den ersten Monaten fiel der gesamte durchschnittliche Niederschlag eines ganzen Jahres. Die damit verbundenen großen Befürchtungen lösten sich aber am 23. Juni auf, dem Tag des letzten Regenfalls in der Region. Es setzte eine lange Periode extrem trockenen Wetters ein, die bis zum 23. September dauerte. So trocken war es im Bordelais seit Menschengedenken nicht mehr, der Niederschlag fiel auf nicht einmal ein Zehntel der üblichen Menge. Der stürmische Regen an diesem Tag drohte mit Hagel, glücklicherweise aber wurde kaum Schaden angerichtet. Die Trockenperiode schadete den Reben aber nicht, da die Wasserreservoirs sehr gut gefüllt waren. Die Ernte konnte dann wieder bei sehr guten Wetterbedingungen erfolgen ohne die gefürchtete Fäulnisproblematik - die Hoffnungen auf einen sehr guten Jahrgang sind berechtigt. Und auch mit den Ernteerträgen zeigen sich die Winzer zufrieden, besonders der Merlot zeigte eine sehr reichhaltige Ernte bis über 5000 l/ha.
2016 wird sicherlich ein Terroir-Jahrgang, denn es zeichnet die besten Terroirs eben aus, dass sie die Wetterextreme sehr gut puffern können. So sorgt eine perfekte Drainage der Kiesböden dafür, auch bei viel Regen den Feuchtedruck zu reduzieren, gleichzeitig helfen Lehmanteile, das Wasser für die Trockenperioden zu speichern.
Durch die große Trockenheit blieben die Beeren klein, die Tanninwerte erreichten teilweise Rekordhöhen. Im Gegensatz zu 2010 aber lag der Alkoholgehalt etwas niedriger, dazu kommt eine feine Säure. Im Ansatz ist dieser Jahrgang kein "hedonistischer" wie 2009, eher klassisch, aromatisch. Man wird sehen, welche Böden am besten mit der Trockenheit zurechtkamen. Dort, wo dies der Fall war, werden große Weine erwartet. Erste Stimmen sprechen von einem Finesse-Jahrgang, 2010 nicht unähnlich. Setzt sich die Parallele zu den 1990er Jahrgängen fort mit drei schlechten (1991, 1992, 1993), einem sehr ordentlichen (1994) und einem großen Jahrgang (1995)? 1996 war dann bei vielen Weingütern sogar noch besser als 1995. Alles eben nur 20 Jahre zeitversetzt. Das Bordelais ist ja so zahlenverliebt...
Weinbeschreibung
Nach dem überragenden 2015er war die Erwartungshaltung für den Jahrgang 2016 sehr hoch. Leider zu hoch, denn der 2016er kann die Auswirkungen des Trockenstresses nicht verleugnen. Auch mit dem hohen Merlot-Anteil von 92%, der sogar noch relativ früh geerntet wurde, zeigt sich der Wein mit der für den Jahrgang in Pomerol typischen parfümierten Note. Über die ganze Länge wirkt er leicht trocken und nicht saftig genug. Dabei ist der Wein kraftvoll und zeigt eine feine Nase von schwarzen Früchten.
So ist das eben, wenn man einen herausragenden Wein macht: man wird stets daran gemessen und selbst ordentliche Leistungen werden nicht entsprechend honoriert.
Datenblatt
Rotwein
92% Merlot
8% Cabernet Franc
8% Cabernet Franc
Der Merlot wurde vom 26. September bis 5. Oktober, der Cabernet Franc vom 04. bis zum 10. Oktober geerntet.
18 Monate
Datenblatt
Rotwein
92% Merlot
8% Cabernet Franc
8% Cabernet Franc
Der Merlot wurde vom 26. September bis 5. Oktober, der Cabernet Franc vom 04. bis zum 10. Oktober geerntet.
18 Monate