Dom Pérignon 2005

Moët & Chandon
20, Avenue de Champagne
F-51200 Epernay
Frankreich
www.moet.com
2005 hätte durchaus ein guter Jahrgang werden können, wenn es nicht im September - mitten in die Ernte hinein - zu regnen begonnen hätte. Das Regenwetter blieb und der Grauschimmel kam. Dom Pérignon gehört zu den wenigen Häusern, die diesen schwierigen Jahrgang dennoch deklarierten und für das Haus winzige Mengen in den Markt brachten. Ein erstaunlich kräftiger, dichter Dom mit viel Säure. Am Ende fehlt doch die Frucht und am Gaumen der nachhaltige Geschmack. Fein, aber nicht groß. In jedem Fall aber eine Rarität.

Weinbewertung 2 Sterne von 5

Der Jahrgang 2005 in der Champagne


Jahrgangsbewertung 3 Sterne von 5

Die Natur startete in 2005 in der Champagne sehr früh, wurde dann aber mit einem kalten Frühjahr deutlich eingebremst. Die Blüte im Juni war dann wieder "on time", aber erneut verlangsamte schlechtes Wetter mit viel Feuchtigkeit die weitere Entwicklung. Auftretender Mehltau versprach wenig Gutes. Selbst der August brachte nicht die notwendige Erleichterung. Erst der September versöhnte die Winzer mit der Natur - wie so oft. Säure- und Zuckerwerte, Ausreifung der Trauben und die Erntemenge lagen schließlich irgendwo in der Mitte. Wenn man von einem Erfolg sprechen möchte, dann wäre der Chardonnay von der Côte de Blancs zu nennen, der gut ausreifte. Irgendwie springt die Begeisterung für diesen Champagner Jahrgang nicht so richtig über, nachdem im Bordelais und im Burgund ein Jahrhundertjahrgang eingebracht werden konnte.

zum Jahrgangsbericht 2005

Der Dom Pérignon 2005




Es war eine große Überraschung, als das Haus Dom Pérignon im April 2015 den Vintage 2005 ankündigte. Für Champagner-Experten war klar, dass dieser Jahrgang einfach nicht gut war, der Wetterverlauf in der Champagne fast in einen Totalverlust des Jahrgangs geführt hätte. Dabei war es im Sommer zunächst sehr warm. Doch im September, also zur Unzeit mitten in der Ernte, begann der Regen, der sich als ziemlich stabil erwies. Vor allem der Pinot Noir wurde von Grauschimmel befallen. Während man im nahen Burgund und im weiter entfernten Bordeaux einen Jahrhundert-Jahrgang einfahren konnte, wurde die Champagne vom schlechten Wetter voll getroffen. In einer solchen Situation sind immer die großen Häuser im Vorteil, den sie besitzen Rebflächen, die in der Region weit verstreut sind. Und darunter sind immer Lagen, die es weniger getroffen hat und Lagen, die mit diesen Wetterbedingungen besser zurecht kommen.

Richard Geoffroy, Chef de Cave und Herr im Hause Dom Pérignon ist ein anerkannter Jahrgangs-Freak. In dem von ihm verfassten "Manifest" wird festgelegt, dass Dom Pérignon immer ein Jahrgangs-Champagner ist. Und er gibt nur sehr selten einen Jahrgang auf, das hat er schon öfter bewiesen. Zudem kann er auf zahlreiche Grand Cru Lagen und ein sehr erfahrenes Team zurückgreifen. Er kratzte also buchstäblich die besten Trauben nach härtester Selektion zusammen, erhöhte den Anteil des Chardonnay auf nie da gewesene 60% in der Cuvée und brachte einen Dom Pérignon 2005 mit für das Haus winzigen Mengen auf den Markt. Mutig ist er und Mut zahlt sich ja bekanntlich auch aus. So war es übrigens auch schon 2003, ein Hitzejahrgang, den fast alle Häuser ausgelassen haben. Dom Pérignon und Krug aber haben herausragende 2003er Champagner präsentiert.

Das Haus Dom Pérignon macht auch gar keinen Hehl daraus, dass der Jahrgang sehr schwierig war und vermerkt: "die Versuchung, die Ernte zu früh zu beginnen oder den Jahrgang direkt aufzugeben, ist groß, doch es gilt ihr zu widerstehen, denn beides wäre ein Fehler". Natürlich kann man immer mit dem wirtschaftlichen Druck argumentieren, denn einen Jahrgang komplett auszulassen bedeutet einen großen Verlust, denn Dom Pérignon macht keinen Non-Vintage Champagner. Dieser Punkt ist sicherlich immer präsent. Wenn man aber nur rund ein Viertel der Menge des Vorjahrgangs machen kann, greift diese Sichtweise zu kurz. Richard Geoffroy sagt hierzu, "Dom Pérignon Vintage 2005 ist der Inbegriff eines Vintage, welchen Einfluss hatte der extreme Niederschlag in diesem Jahr?".

Der 2005 präsentiert sich im Glas goldgelb, deutlich tiefer gefärbt als der großartige 2004er. Die Nase ist sehr Dom Pérignon typisch, fein und intensiv mit den klassischen Brioche-, Toastbrot- und Kaffee-Noten. Am Gaumen zeigt er sich überraschend dicht und vielschichtig. Die Frische von Zitronen und Pfirsichen ist unterlegt mit einer schmeichelnden Cremigkeit. Dieser Champagner bewegt sich weniger auf der Fruchtseite, bleibt eher ein feiner, säurebetonter Champagner. Der Abgang ist vielleicht die größte Schwachstelle, hier merkt man dann doch, dass der Druck fehlt, dass der Wetterverlauf auch hier seinen Tribut fordert. Ein Champagner eher für den baldigen Genuss und weniger für lange Lagerung. Aber in diesem Punkt haben sich schon viele getäuscht.

Es ist zu hören, dass der Abverkauf lediglich über sechs Monate erfolgen wird, um dann dem deutlich besseren Jahrgang 2006 Platz zu machen. Der 2005er wird ein Exot bleiben und sicher rasch eine Rarität werden. Es ist ein Jahrgang für die echten Dom Pérignon Liebhaber, die wissen möchten, wie das Haus mit dieser Herausforderung zurecht gekommen ist. Unser Fazit: sehr gut, viel mehr kann man nicht erreichen.

Jahrgangsbeschreibung


Der Jahrgang 2005 in der Champagne

Jahrgangsbewertung 3 Sterne von 5

Die Natur startete in 2005 in der Champagne sehr früh, wurde dann aber mit einem kalten Frühjahr deutlich eingebremst. Die Blüte im Juni war dann wieder "on time", aber erneut verlangsamte schlechtes Wetter mit viel Feuchtigkeit die weitere Entwicklung. Auftretender Mehltau versprach wenig Gutes. Selbst der August brachte nicht die notwendige Erleichterung. Erst der September versöhnte die Winzer mit der Natur - wie so oft. Säure- und Zuckerwerte, Ausreifung der Trauben und die Erntemenge lagen schließlich irgendwo in der Mitte. Wenn man von einem Erfolg sprechen möchte, dann wäre der Chardonnay von der Côte de Blancs zu nennen, der gut ausreifte. Irgendwie springt die Begeisterung für diesen Champagner Jahrgang nicht so richtig über, nachdem im Bordelais und im Burgund ein Jahrhundertjahrgang eingebracht werden konnte.

Weinbeschreibung




Es war eine große Überraschung, als das Haus Dom Pérignon im April 2015 den Vintage 2005 ankündigte. Für Champagner-Experten war klar, dass dieser Jahrgang einfach nicht gut war, der Wetterverlauf in der Champagne fast in einen Totalverlust des Jahrgangs geführt hätte. Dabei war es im Sommer zunächst sehr warm. Doch im September, also zur Unzeit mitten in der Ernte, begann der Regen, der sich als ziemlich stabil erwies. Vor allem der Pinot Noir wurde von Grauschimmel befallen. Während man im nahen Burgund und im weiter entfernten Bordeaux einen Jahrhundert-Jahrgang einfahren konnte, wurde die Champagne vom schlechten Wetter voll getroffen. In einer solchen Situation sind immer die großen Häuser im Vorteil, den sie besitzen Rebflächen, die in der Region weit verstreut sind. Und darunter sind immer Lagen, die es weniger getroffen hat und Lagen, die mit diesen Wetterbedingungen besser zurecht kommen.

Richard Geoffroy, Chef de Cave und Herr im Hause Dom Pérignon ist ein anerkannter Jahrgangs-Freak. In dem von ihm verfassten "Manifest" wird festgelegt, dass Dom Pérignon immer ein Jahrgangs-Champagner ist. Und er gibt nur sehr selten einen Jahrgang auf, das hat er schon öfter bewiesen. Zudem kann er auf zahlreiche Grand Cru Lagen und ein sehr erfahrenes Team zurückgreifen. Er kratzte also buchstäblich die besten Trauben nach härtester Selektion zusammen, erhöhte den Anteil des Chardonnay auf nie da gewesene 60% in der Cuvée und brachte einen Dom Pérignon 2005 mit für das Haus winzigen Mengen auf den Markt. Mutig ist er und Mut zahlt sich ja bekanntlich auch aus. So war es übrigens auch schon 2003, ein Hitzejahrgang, den fast alle Häuser ausgelassen haben. Dom Pérignon und Krug aber haben herausragende 2003er Champagner präsentiert.

Das Haus Dom Pérignon macht auch gar keinen Hehl daraus, dass der Jahrgang sehr schwierig war und vermerkt: "die Versuchung, die Ernte zu früh zu beginnen oder den Jahrgang direkt aufzugeben, ist groß, doch es gilt ihr zu widerstehen, denn beides wäre ein Fehler". Natürlich kann man immer mit dem wirtschaftlichen Druck argumentieren, denn einen Jahrgang komplett auszulassen bedeutet einen großen Verlust, denn Dom Pérignon macht keinen Non-Vintage Champagner. Dieser Punkt ist sicherlich immer präsent. Wenn man aber nur rund ein Viertel der Menge des Vorjahrgangs machen kann, greift diese Sichtweise zu kurz. Richard Geoffroy sagt hierzu, "Dom Pérignon Vintage 2005 ist der Inbegriff eines Vintage, welchen Einfluss hatte der extreme Niederschlag in diesem Jahr?".

Der 2005 präsentiert sich im Glas goldgelb, deutlich tiefer gefärbt als der großartige 2004er. Die Nase ist sehr Dom Pérignon typisch, fein und intensiv mit den klassischen Brioche-, Toastbrot- und Kaffee-Noten. Am Gaumen zeigt er sich überraschend dicht und vielschichtig. Die Frische von Zitronen und Pfirsichen ist unterlegt mit einer schmeichelnden Cremigkeit. Dieser Champagner bewegt sich weniger auf der Fruchtseite, bleibt eher ein feiner, säurebetonter Champagner. Der Abgang ist vielleicht die größte Schwachstelle, hier merkt man dann doch, dass der Druck fehlt, dass der Wetterverlauf auch hier seinen Tribut fordert. Ein Champagner eher für den baldigen Genuss und weniger für lange Lagerung. Aber in diesem Punkt haben sich schon viele getäuscht.

Es ist zu hören, dass der Abverkauf lediglich über sechs Monate erfolgen wird, um dann dem deutlich besseren Jahrgang 2006 Platz zu machen. Der 2005er wird ein Exot bleiben und sicher rasch eine Rarität werden. Es ist ein Jahrgang für die echten Dom Pérignon Liebhaber, die wissen möchten, wie das Haus mit dieser Herausforderung zurecht gekommen ist. Unser Fazit: sehr gut, viel mehr kann man nicht erreichen.

Datenblatt


Champagner
12,5% Alkohol
Chardonnay 60%
Pinot Noir 40%
Beginn der Weinlese war der 14. September für den Chardonnay und drei Tage später für den Pinot Noir.

Datenblatt


Champagner
12,5% Alkohol
Chardonnay 60%
Pinot Noir 40%
Beginn der Weinlese war der 14. September für den Chardonnay und drei Tage später für den Pinot Noir.