Monfortino Riserva 2002

Der Monfortino 2002 ist ein ganz großer Wein und eine echte Überraschung. Das Jahr geht als eines der schlechtesten der letzten 20 Jahre in die Wein-Annalen Italiens ein und das lag am vielen Regen. Roberto Conterno, damals noch unter der Führung seines Vaters Giovanni, brachte Ende Oktober eine durch den anschließenden trockenen und sonnigen Herbst perfekt ausgereifte Lese ein und wurde mit einem phantastischen Wein belohnt. Glücklich war man natürlich darüber, dass ihre geschützten Lagen vom Hagel am 02. September und dem schlimmen Regen vorher verschont geblieben waren (manche Barolo-Produzenten verloren 100% der Ernte!). Intensive Blattarbeit im Weinberg und radikaler Ausschnitt der nicht ausreifenden Trauben zeigten den gewünschten Effekt. Das Traubenmaterial war so gut, dass man von Anfang an sicher war, den Monfortino herauszubringen. Die Ertragsmengen waren sehr gering (50%) und man verzichtete erstmals auf die Produktion des Barolo Cascina Francia. Wegen der mächtigen Struktur des Weins erfolgte der Fassausbau nicht wie üblich über sieben, sondern über acht Jahre und erst gegen Ende dieser Phase entwickelten sich Frucht und Aromen voll. Der Monfortino 2002 wurde erst im Jahr 2010 präsentiert.

Tiefschwarz mit einem großartigen Bukett schwarzer Früchte und floraler Noten kann man bereits die enorme Konzentration erahnen. Der Wein zeigt eine deutliche Vanille-Note und ist groß in jeder Hinsicht. Power, Finesse und Länge zeigen das ganze Spektrum, zu dem ein großer Barolo fähig ist. Die Bewertung nahe der 100 Punkte ist absolut gerechtfertigt - Kenner vergleichen ihn mit dem 1971er.