Dom Pérignon 2003

Moët & Chandon
20, Avenue de Champagne
F-51200 Epernay
Frankreich
www.moet.com
Der von der Sonne "verbrannte" Jahrgang war eine echte Herausforderung. Nur ganz wenige Champagnerhäuser waren bereit, einen Jahrgangschampagner herauszubringen - Moet stellt sich mit dem Dom Pérignon 2003 dieser Herausforderung - ein mutiges Experiment und ein ganz untypischer DP!

Weinbewertung 3 Sterne von 5

Der Jahrgang 2003 in der Champagne


Jahrgangsbewertung 3 Sterne von 5

2003 geht in die Geschichte als das Jahr mit dem heißesten Sommer seit langer Zeit ein. Die Hitzeperiode im Sommer brach alle Rekorde mit wochenlangen Temperaturen um die 40 Grad Celsius. Extremer Trockenstress und Hitze haben auch den Trauben in der Champagne stark zugesetzt. Kämpft man in der Champagne sonst eher mit mangelnder Reife, so konnte man die wenigen Trauben, die diese Tortur gesund überlebt hatten, so früh wie selten zuvor ernten. Viele Trauben schützten sich vor der Hitze, indem sie das Wachstum einstellten und überhaupt nicht reiften. War der Klimaverlauf schwierig genug für den Chardonnay, so spielte er dem Pinot Noir in die Hände. Auch im nahen Burgund wurden hervorragende Pinot Noir Rotweine gekeltert. Im Vorteil waren besonders geschützte Weinbergslagen, z.B. an den Nordhängen der Montagne de Reims. Eine besonders harte Selektion war allerdings Voraussetzung für große Champagner, die verwertbare Ernte lag weit unter dem normalen Durchschnitt, teilweise nur bei etwa einem Drittel.

Außer Frage ist allerdings, dass dieses extreme Wetter die Diskussion um den Klimawandel und die Erderwärmung wieder angefacht hat. Die Champagner-Produzenten werden sich wohl öfters auf sehr warme Jahrgänge einstellen müssen. Dabei ist das Geheimnis großer Champagner die intensive Mineralität und frische Säure der Grundweine, nicht die überbordende Fruchtigkeit mit hohen Zucker- und Alkoholwerten. Dennoch zählen gerade sehr warme Jahrgänge oft zu den legendären Champagner Jahrgängen, wie z.B. 1959, der zweiwärmste Jahrgang vor 2003. Diskutiert wird auch immer wieder das Reifepotenzial, das Champagnern aus warmen Jahrgängen mangels Säure abgesprochen wird. Gegenbeweise gibt es allerdings viele. Eine endlose Diskussion, die in den kommenden Jahren sicher noch intensiver geführt werden wird.

Nur sehr wenige Champagnerhäuser deklarierten den Jahrgang, sie verwendeten das Traubenmaterial lieber für ihre Cuvées. So war es eine große Überraschung, als Dom Pérignon den Jahrgang 2003 ankündigte und ein Jahr später noch den Rosé 2003 vorstellte. Auch das Haus Krug, wahrlich für höchste Maßstäbe bei der Qualität bekannt, deklarierte einen Vintage 2003 und zudem noch den Clos du Mesnil 2003, immerhin ein reiner Chardonnay-Champagner. Tatsächlich waren alle drei Champagner im Markt sehr erfolgreich und binnen kürzester Zeit ausverkauft, sicherlich auch ein Effekt der geringen Mengen.

zum Jahrgangsbericht 2003

Der Dom Pérignon 2003




Schwerer Frost vom 7. - 11. April dezimierte die jungen Triebe. Die Fruchtansätze, die überlebten wurden mit dem heißesten Sommer seit über 50 Jahre gequält. Die Trauben, die auch diese Tortur überlebten waren jedoch zur Ernte vollreif und wirklich gesund. Richard Geoffroy erinnert an die legendären Jahre 1947, 1959 und 1976. Dennoch: obwohl man betont, es sei immer geplant gewesen, diesen Jahrgang als Dom Pérignon herauszubringen, grenzt es an ein Wunder, dass es einen 2003er gibt. Fast alle anderen Champagnerhäuser haben auf den 2003er verzichtet. Möglich, dass er kommerzielle Druck sehr hoch war, nachdem man den grandiosen 2002er noch ein Jahr länger auf der Flasche reifen ließ. Allerdings muss man konstatieren, dass mit dem 2003er Dom ein großer Jahrgang gelungen ist, das extrem warme Klima kam der Fruchtreife sehr entgegen.

Das Ergebnis ist ein Champagner, der nicht in die "normale" Charakteristik des Dom Pérignon paßt. Harmonische Aromatik ist nicht die Sache dieses Jahrgangs, mineralische "Salzigkeit", und "bitter" sind hier eher die treffenden Beschreibungen. Das von Geoffroy herausgegebene Motto lautet denn auch "A Challenge to Creation". Der Pinot Noir Anteil wurde auf 60 % erhöht, die Dosage mit nur 6 Gramm Restzucker auf ein Minimum gesetzt. Die malolaktische Gärung wurde nicht unterbunden. Dies alles verleiht dem 2003er eine stärkere Struktur und gibt ihm Volumen zu Lasten der Finesse.

Die Farbe ist tiefgelb, dicht und die Konsistenz fast ein wenig ölig. Laut, vordergründig mit heftiger Perlage und einer deutlichen rauchigen Note drängt sich dieser Dom Pérignon 2003 auf. Man denkt sofort an eine Moet Imperial. Dann aber kämpft sich ein feiner Citrusgeschmack durch den massiven Schaum, der Abgang ist erstaunlich lang und nachhaltig. Nach einigen Minuten wird der Champagner komplexer, tiefer und die Frucht arbeitet sich nach vorne. Der 2003er ist ein wahrlich ungestümer Champagner, der viele Jahre der Reife und Zähmung verträgt, ein Vergleich mit dem großen, cremigen Schmeichler 2002 und dem feinen 2000er ist sehr schwierig. Aber warum auch vergleichen, das ist doch das wundervolle an den ganz großen Jahrgangschampagnern, dass sie sich immer unterscheiden.

Jahrgangsbeschreibung


Der Jahrgang 2003 in der Champagne

Jahrgangsbewertung 3 Sterne von 5

2003 geht in die Geschichte als das Jahr mit dem heißesten Sommer seit langer Zeit ein. Die Hitzeperiode im Sommer brach alle Rekorde mit wochenlangen Temperaturen um die 40 Grad Celsius. Extremer Trockenstress und Hitze haben auch den Trauben in der Champagne stark zugesetzt. Kämpft man in der Champagne sonst eher mit mangelnder Reife, so konnte man die wenigen Trauben, die diese Tortur gesund überlebt hatten, so früh wie selten zuvor ernten. Viele Trauben schützten sich vor der Hitze, indem sie das Wachstum einstellten und überhaupt nicht reiften. War der Klimaverlauf schwierig genug für den Chardonnay, so spielte er dem Pinot Noir in die Hände. Auch im nahen Burgund wurden hervorragende Pinot Noir Rotweine gekeltert. Im Vorteil waren besonders geschützte Weinbergslagen, z.B. an den Nordhängen der Montagne de Reims. Eine besonders harte Selektion war allerdings Voraussetzung für große Champagner, die verwertbare Ernte lag weit unter dem normalen Durchschnitt, teilweise nur bei etwa einem Drittel.

Außer Frage ist allerdings, dass dieses extreme Wetter die Diskussion um den Klimawandel und die Erderwärmung wieder angefacht hat. Die Champagner-Produzenten werden sich wohl öfters auf sehr warme Jahrgänge einstellen müssen. Dabei ist das Geheimnis großer Champagner die intensive Mineralität und frische Säure der Grundweine, nicht die überbordende Fruchtigkeit mit hohen Zucker- und Alkoholwerten. Dennoch zählen gerade sehr warme Jahrgänge oft zu den legendären Champagner Jahrgängen, wie z.B. 1959, der zweiwärmste Jahrgang vor 2003. Diskutiert wird auch immer wieder das Reifepotenzial, das Champagnern aus warmen Jahrgängen mangels Säure abgesprochen wird. Gegenbeweise gibt es allerdings viele. Eine endlose Diskussion, die in den kommenden Jahren sicher noch intensiver geführt werden wird.

Nur sehr wenige Champagnerhäuser deklarierten den Jahrgang, sie verwendeten das Traubenmaterial lieber für ihre Cuvées. So war es eine große Überraschung, als Dom Pérignon den Jahrgang 2003 ankündigte und ein Jahr später noch den Rosé 2003 vorstellte. Auch das Haus Krug, wahrlich für höchste Maßstäbe bei der Qualität bekannt, deklarierte einen Vintage 2003 und zudem noch den Clos du Mesnil 2003, immerhin ein reiner Chardonnay-Champagner. Tatsächlich waren alle drei Champagner im Markt sehr erfolgreich und binnen kürzester Zeit ausverkauft, sicherlich auch ein Effekt der geringen Mengen.

Weinbeschreibung




Schwerer Frost vom 7. - 11. April dezimierte die jungen Triebe. Die Fruchtansätze, die überlebten wurden mit dem heißesten Sommer seit über 50 Jahre gequält. Die Trauben, die auch diese Tortur überlebten waren jedoch zur Ernte vollreif und wirklich gesund. Richard Geoffroy erinnert an die legendären Jahre 1947, 1959 und 1976. Dennoch: obwohl man betont, es sei immer geplant gewesen, diesen Jahrgang als Dom Pérignon herauszubringen, grenzt es an ein Wunder, dass es einen 2003er gibt. Fast alle anderen Champagnerhäuser haben auf den 2003er verzichtet. Möglich, dass er kommerzielle Druck sehr hoch war, nachdem man den grandiosen 2002er noch ein Jahr länger auf der Flasche reifen ließ. Allerdings muss man konstatieren, dass mit dem 2003er Dom ein großer Jahrgang gelungen ist, das extrem warme Klima kam der Fruchtreife sehr entgegen.

Das Ergebnis ist ein Champagner, der nicht in die "normale" Charakteristik des Dom Pérignon paßt. Harmonische Aromatik ist nicht die Sache dieses Jahrgangs, mineralische "Salzigkeit", und "bitter" sind hier eher die treffenden Beschreibungen. Das von Geoffroy herausgegebene Motto lautet denn auch "A Challenge to Creation". Der Pinot Noir Anteil wurde auf 60 % erhöht, die Dosage mit nur 6 Gramm Restzucker auf ein Minimum gesetzt. Die malolaktische Gärung wurde nicht unterbunden. Dies alles verleiht dem 2003er eine stärkere Struktur und gibt ihm Volumen zu Lasten der Finesse.

Die Farbe ist tiefgelb, dicht und die Konsistenz fast ein wenig ölig. Laut, vordergründig mit heftiger Perlage und einer deutlichen rauchigen Note drängt sich dieser Dom Pérignon 2003 auf. Man denkt sofort an eine Moet Imperial. Dann aber kämpft sich ein feiner Citrusgeschmack durch den massiven Schaum, der Abgang ist erstaunlich lang und nachhaltig. Nach einigen Minuten wird der Champagner komplexer, tiefer und die Frucht arbeitet sich nach vorne. Der 2003er ist ein wahrlich ungestümer Champagner, der viele Jahre der Reife und Zähmung verträgt, ein Vergleich mit dem großen, cremigen Schmeichler 2002 und dem feinen 2000er ist sehr schwierig. Aber warum auch vergleichen, das ist doch das wundervolle an den ganz großen Jahrgangschampagnern, dass sie sich immer unterscheiden.

Datenblatt


Champagner
12,5% Alkohol
40 % Chardonnay
60 % Pinot Noir
Die Weinlese erfolgte nach dem enorm heißen Sommer schon ab dem 25. August, so früh wie seit über 100 Jahren nicht mehr. Hätte man die Trauben noch länger hängen gelassen, wäre einfach zu viel Zucker aufgebaut worden.
Dosage niedrige 6 g/l.

Datenblatt


Champagner
12,5% Alkohol
40 % Chardonnay
60 % Pinot Noir
Die Weinlese erfolgte nach dem enorm heißen Sommer schon ab dem 25. August, so früh wie seit über 100 Jahren nicht mehr. Hätte man die Trauben noch länger hängen gelassen, wäre einfach zu viel Zucker aufgebaut worden.
Dosage niedrige 6 g/l.