Bordeaux Jahrgang 1996


Jahrgangsbewertung 4 Sterne von 5

Der Jahrgang 1996 war von vielen Wetterwechseln geprägt. Das Jahr startete mit einem regnerischen und ziemlich milden Winter, der den Boden für einen warmen, sehr frühen Start in die Vegetationsphase bildete. Bereits im März wurde es richtig heiß und blieb auch im April sehr warm. Dann fielen die Temperaturen im Mai. Optimal für eine sehr vielversprechende Blüte war der trockene und heiße Juni, der erste Hoffnungen auf einen sehr guten Jahrgang aufkommen ließ.

Wie so oft im Bordelais drehte das Wetter im Hochsommer erneut, es wurde abermals kühl und regnete vor allem am rechten Ufer (Pomerol und St. Emilion) häufig und ergiebig. Eine kräftige Meeresbrise im weniger betroffenen nördlichen Médoc vertrieb die Feuchtigkeit rasch und schuf alle Voraussetzungen für immerhin noch sehr gute Erntebedingungen. Die besten 1996er finden sich alle in den Appellationen nördlich von Margaux. Allerdings musste man die Ernte früh genug beendet haben. Der ab Ende September einsetzende Regen am rechten Ufer sorgte für das nötige Tempo bei der Ernte und Anfang Oktober waren im nördlichen Médoc die meisten Châteaus fertig, gerade rechtzeitig, bevor es auch hier regnete.

Die besten Cabernet Sauvignon Böden in St. Julien, Pauillac und St. Estèphe brachten bestens ausgereifte, gesunde Trauben mit hohen Tanninwerten hervor. Ein Jahrgang, der eine lange Reifezeit benötigte, dafür war das Potenzial für große Cabernets sehr groß.
2 Weinreviews
Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande
Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande 1996
Château Palmer
Château Palmer 1996