Piemont Jahrgang 2020


Jahrgangsbewertung 4 Sterne von 5

Der Jahrgang 2020 wird vor allem in Italien als das schlimme Jahr der Corona Pandemie eingehen. Praktisch das gesamte Frühjahr galt ein scharfer Lockdown. Die Weinberge und auch andere landwirtschaftliche Flächen durften mit strengen Auflagen aber bewirtschaftet werden. So entwickelte sich ohne jegliche Beachtung ein wunderbarer, ausgeglichener Jahrgang mit ausreichend Regen im Frühjahr, konstant moderaten Temperaturen über die Sommermonate bei wunderbarem Sonnenschein und einem Herbst mit kühlen Nächten.

Die Rahmenbedingungen waren derart perfekt, dass es sehr darauf ankam, nicht zu viel Fruchtsüsse zu extrahieren ohne die notwendige stützende Säure für Struktur und Frische. Und hier ist der Punkt, bei dem die eingeschränkte Homogenität über die Subregionen und Weinproduzenten ins Spiel kommt. Erntezeitpunkte mussten exakt getroffen werden, die Extraktion hatte schonend und auf den Punkt zu erfolgen, um die Balance und Harmonie im Wein zu erhalten. Wer diese Themen perfekt beherrschte, konnte ganz große Weine in 2020 keltern. Im Vergleich mit 2019 und 2021 und sogar 2016 sind die 2020er Weine schon früh offener und wirken durch die Intensität, Fruchtsüsse und Tiefe opulenter und reichhaltiger.