Napa Valley Jahrgang 2020


Jahrgangsbewertung kein Stern von 5

Die Herausforderungen mit extremer Hitze im Sommer und Waldbränden genau zur Erntezeit waren einfach zu groß. Im falschen Moment zogen die Rauchwolken durch das Napa und Sonoma Velley. Zudem wurde es sogar noch im September immer heißer mit Rekordtemperaturen bis 46°C ohne Abkühlung nachts. Im Ergebnis wurden viele 2020er Weine erst gar nicht produziert, oftmals gar nicht geerntet. Wirklich gelungene Weine gab es nur extrem wenige. Ein Jahrgang zum Abhaken, tragisch genug.

Noch im Winter 2019/2020 schien die Weinwelt im Napa Valley in Ordnung, es regnete immer wieder, wenn auch nicht wirklich ergiebig. Die Austriebe der Rebstöcke blieben im Wachstum zurück, als ob sich die Natur das wenige Wasser gut einteilen wollte. Von April bis Juni lagen die Temperaturen bereits über dem langjährigen Durchschnitt. Das wäre kein Problem gewesen, wenn es nicht ab Juli weiter steil nach oben gegangen wäre mit den Temperaturen ohne die Trockenheit lindernde Regenfälle. Extreme Hitze herrschte vor allem in der Zeit nach der Blaufärbung der Trauben im August.

Am 17. August brachen die Waldbrände aus, die ins Tal ziehenden Rauchwolken lösten die schlimmen Erinnerungen an 2017 wieder aus. Alle wußten, dass das Tal mit Rauch gefüllt in dieser kritischen Phase vor der Ernte einen Totalverlust hätte bedeuten können. Zumindest die Westseite des Tals wurde durch Winde von größeren Schäden durch Rauch verschont. Was blieb war die Hitze, die bis in den September immer weiter zulegte. Am 7. September wurde mit 114°F (46°C) ein neuer Hitzerekord gemessen. Auch nachts kühlte es kaum noch ab, was sehr wichtig gewesen wäre. Die Trauben kochten regelrecht am Stock.

Wer Glück und Weinberge hatte, die nicht ganz so hart betroffen waren, musste extrem selektieren. Damit wurden die vinifizierten Mengen weiter drastisch reduziert.