Der Weinatlas





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Hugh Johnson, Jancis Robinson
5., vollst. überarb. Ausgabe, gebunden, 352 Seiten (2002)
Verlag Gräfe & Unzer, Hallwag, ISBN: 3774207755

Autor(en):
Hugh Johnson und Jancis Robinson sind zwei der bekanntesten und renommiertesten Autoren und Wein-Journalisten - und beide sind Briten. Ihre Publikationen sind teilweise Legende und sprechen für sich. Für den Weinatlas haben sich beide zusammengetan, was die Bedeutung dieser Publikation herausstreicht.

Covertext:
Als der junge Hugh Johnson die erste Ausgabe seines Weinatlas veröffentlichte, wurde er mit einem Schlag weltberühmt. Unter Weinkennern war der Atlas damals das Medienereignis des Jahres. Das Buch etablierte sich in der Folge als konkurrenzloses Standardwerk, das in 14 Sprachen übersetzt und weltweit millionenfach verkauft wurde. [...]

Hugh Johnson konnte für diese fünfte Ausgabe des Weinatlas die von ihm geschätzte und bewunderte Jancis Robinson als Mitautorin gewinnen. Gemeinsam haben sie ein Werk geschaffen, das den gewaltigen Veränderungen und Entwicklungen, welche die Weinwelt seit der letzten Ausgabe 1994 erfahren hat, in vollem Umfang Rechnung trägt.
Unser Eindruck:
Seit der Erstauflage des "Weinatlas" sind mehr als 30 Jahre vergangen. 1972 erschien erstmalig ein Buch für eine breite Schicht von Weinliebhabern. Wie in Hugh Johnsons "Weinwelt" nachzulesen (Seite 30!), entstand der Weinatlas auf Initiative der Jungverleger James Mitchell und John Beazley, die mit dem Karten- und Atlanten Verleger George Phillips zusammenarbeiteten. Die Übersichtskarten der Weinregionen wurden im Verlaufe des Jahres 1970 mit Farbstiften zu Weinkarten verwandelt. Entstanden ist ein Standardwerk der Weinliteratur, das diese Gattung im modernen Sinn begründete. In dem Vorwort der deutschen Übersetzung heißt es: "Ein äußerst wertvolles Nachschlagewerk ist entstanden, das nicht nur für die Behörden und Fachorganisationen sowie Fachschul- und Universitätsbibliotheken interessant, man könnte sagen, unentbehrlich ist, sondern auch einen Weinliebhaber ebenso wie Winzer und Weinhändler begeistern kann." (Graf Matuschka-Greiffenclau, Ehrenpräsident des Deutschen Weinbauverbandes).

Seit dieser Zeit hat sich vieles verändert, der Weinatlas ist aber in seiner Grundkonzeption erhalten geblieben - und das ist gut so! Heute gibt es keine Kapitel mehr zu Spirituosen, aber das Napa-Valley war schon damals sorgsam kartographiert. Die Karten wurden zwar neu erstellt und vielfach ergänzt, der Wiedererkennung Wert ist dennoch sehr oft hoch. Die Karten bilden die Kerninformation dieses in jeder Beziehung einmaligen Buches: ihre Qualität und auch die Qualität der Reproduktion ist über jeden Zweifel erhaben. Das Buch ist sehr hochwertig gemacht und daher auch nicht ganz billig. Mit Hilfe der Karten, die sich der Rezensent vor jeder Reise immer kopiert, konnte noch jede Gand Cru Lage schnell und eindeutig identifiziert werden. Andere Besucher waren für einen Blick auf die Kopien nach langem Suchen auch schon mal dankbar.

Die Erstausgabe wurde 1977, 1985, 1994 und nun 2001 letztmalig überarbeitet. In dieser Zeit haben sich die Rebflächen weit über die Welt bis nach Asien ausgebreitet. Es hat sich herum gesprochen, dass Weinanbau zu Wohlstand führt, wenn man die Flächenvergrößerungen nicht übertreibt (wie oft genug geschehen). Der Weinatlas folgt in die entlegensten Regionen und betreibt in diesem Sinne beste Globalisierung. Als Anekdote am Rande sei erwähnt, dass England (und Wales) von der ersten bis zur fünften Ausgabe erst am Schluss des Buches aufgeführt werden - britisches Understatement?

Mit der exakten Kartografie der Lagen und ihrer Klassifikation haben die Autoren des Weinatlas den entscheidenden Beitrag zum Thema Terroir geleistet. Bodenbeschaffenheit und Klima geben den Rahmen für den optimalen Einsatz der Rebsorten vor. Ein breites Verständnis hierfür bei Weinliebhabern in aller Welt ermöglicht zu haben ist das Verdienst von Johnson.

Wenn Sie nur ein einziges Weinbuch kaufen möchten, dann nehmen Sie dieses. Es wird Ihnen zeigen, dass Wein eben nicht gleich Wein ist und es sich lohnt nachzuforschen, woher der Wein stammt.

Zur Rezension der 6. Ausgabe von 2008.



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