Fine - Das Weinmagazin



Tre Torri Verlag, Wiesbaden
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Erscheint 4 Ausgaben


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Heft 2012 | 4, Jahrgang: 2012


Portrait Baron Eric de Rothschild (Lafite) | Portrait Nicolas Joly (Loire) | Domaine Jacques Prieur (Burgund) | Zur Geschichte de Naheweins | Verkostung: Rieslinge von der Nahe | Grosse Gewächse | Verkostung: Newton Vineyard | Portrait Champagne Salon | Portrait Aurelio Montes (Chile) | Portrait Roberto Conterno (Barolo) | Portrait Annegret Reh-Gartner (Reichsgraf von Kesselstatt) | Weinberg Castellberg (Marktgräflerland)


Ganze drei Tage sind es noch bis Weihnachten, als endlich das 4. Heft des Fine-Magazins erscheint. Ob es noch alle erreicht, die es über die Feiertage durchstöbern möchten? Vermutlich nur die Abonennten! Wie jedes Jahr ist das Weihnachtsheft besonders gefüllt mit spannenden Geschichten rund um die Spitzenweine dieser Erde. Verwunderlich, dass die Champagne nur mit einem Portrait des Hauses Salon vertreten ist, sieht man einmal von dem Advertorial zur Vorstellung des Dom Pérignon 2003 von David Lynch in Kalifornien ab.

"On s`amuse" ("man amüsiert sich") ist offensichtlich das Motto von Baron Eric de Rothschild, der eigentlich das gleichnamige Bankhaus leitet und sich nebenbei um das familieneigene Château Lafite kümmert. Gerade diese zweite Aktivität ist es, die man nicht um des Geldes Willen sondern zum Amusement betreibt. Wenig Freude aber hat der Baron wohl daran, abgelichtet zu werden, streubt er sich doch mit Händen und Füßen vor einem fotografischen Portrait. Christian Vollbracht berichtet dennoch über einen interessanten Besuch im Château, der auch einen Blick in die Schatzkammer und den berühmten Barrique-Keller umfasste. Immerhin teilt der Bankier dann noch seine Meinung über Weininvestments: er sei da sehr zurückhaltend, ein Investment würde sich allenfalls in ganz großen Jahrgängen lohnen. In allen anderen Jahrgängen wäre das Investment die Mühen nicht wert. Einziger Vorteil der Weinfonds sei, dass diese die Weine lange einlagerten und erst zur Genußreife wieder verkauften. Dabei fällt der Hinweis, dass der Carruades 1875 derzeit wunderbar schmecke. Bei Rothschilds denkt man wirklich langfristig.

Der Ausflug ins Biowein-Wunderland führt in dieser Ausgabe an die Loire, zu Nicolas Joly. Auch Joly, studiert und mit MBA ausgestattet, hat eine Vergangeheit als Investment Banker. Das brachte ihm zwar viel Geld aber nicht die notwendige Befriedigung ein. So etwas bemerkt man regelmäßig erst dann, wenn man genug verdient hat. Die Lektüre der Schriften von Rudolf Steiner haben ihm dann die notwendige Perspektive verschafft. Joly kehrte 1976 zurück nach Frankreich in das Château seiner Eltern und reaktivierte den Weinbau in diesem Gut. Biodynamik in Reinkultur.

Weniger geradlinig verlief die Geschichte des Hauses Jaqcues Prieur aus dem burgundischen Weißwein-Mekka Meursault. Erstklassiger Weinbergsbesitz ist die Grundlage des hervorragenden Rufs dieser Domaine. Doch erst frisches Kapital Ende der 1980er Jahre konnte die Voraussetzung für die notwendigen Investitionen schaffen, um das Potenzial der Weinberge bis in die Flasche zu bringen. Tatsächlich ist der finanzielle Spielraum heute wieder so groß, dass man bereits an Erweiterungen der Rebflächen denkt.

Zurück nach Deutschland: die Nahe ist ein Anbaugebiet, das immer noch im Schatten bekannterer Regionen steht, aber gleichermaßen große Weißweine hervorbringt. FINE portraitiert die Geschichte das Weinbaus an der Nahe und Caro Maurer präsentiert große Rieslinge von der Nahe von 1934 bis 2001.

Zurück nach Frankreich: Champagne Salon ist ein Name, der insbesondere bei Sommeliers einen phantastischen Ruf genießt. Kleinste Mengen, nur ein einziger reinsortiger Champagner auf Chardonnay-Basis, produziert nur in großen Jahren gepaart mit extremem Qualitätsstreben beschreibt die Business-Card dieses legendären Hauses. Gegründet wurde Salon von Eugène-Aimé Salon, ein zu Geld gekommener Bonvivant, um die Wende zum 20. Jahrhundert. Der lesenswerte Bericht von Christian Göldenboog zeichnet den Lebensweg und den Weg der berühmten Champagner nach.

Aus den weiteren spannenden Geschichten ragt noch das Portrait von Roberto Conterno aus Monforte d`Alba heraus. Sein Monfortino ist sein vielen Jahren an der Spitze aller Baroli zu finden, obwohl das Haus Conterno eine der letzten Trutzburgen der Traditionalisten ist.



Artikelrezensionen


Kompromisslos Traditionsbewusst (Rainer Schäfer (Text), Rui Camilo (Fotos))
Roberto Conterno gilt als kompromissloser Traditionalist und sein unglaublicher Erfolg gibt ihm mehr als Recht. Er hat daher gar keinen Grund, seine Linie zu verlassen.


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