Château Pavie

Das Reich des Gérard Perse liegt am Steilhang von St. Émilion, einem der besten Teroirs. Seine massiven Weine sind immer Gegenstand großer Kontroversen, aber unbestreitbar ebenso groß. Seit 2012 wurde Pavie zum Grand Cru Classé A promoviert.

F-33330 Staint-Emilion | Frankreich |

Über Château Pavie


Die legendären 32 ha Pavie-Rebfläche bekamen mit Gérard Perse 1998 einen neuen Besitzer und nichts war, wie es einmal war. Perse, Multiunternehmer in Sachen Wein, investierte und krempelte alles um. Dabei veränderte er den Weinstil fundamental hin zum Blockbuster im Sinne eines Robert Parker, der dem Pavie 2000 prompt die größte Auszeichnung mit 100 Punkten verlieh. Eine große Kontroverse um die Pavie-Weine begann und ist letztlich nicht beigeleget worden.

Das ausgezeichnete Terroir wurde schon zu Zeiten der Römer gemeinsam mit dem gegenüber liegenden Ausone zum Weinanbau genutzt. An dieser Stelle fallen die Kalksteinhügel der Cà´tes de St.-Émilion steil nach Süden in Richtung Fluß ab. Besser geht`s nicht. Der Name "pavies" stammt von den hier einmal angebauten Pfirsichen. Das Gut in der heutigen Konstellation entstand Ende des 19. Jahrhunderts als Ferdinand Bouffard verschiedene Flächen erwarb und zusammenlegte. Der Kampf gegen die Reblaus und schlechte wirtschaftiche Zeiten resultierten schließlich in 1918 im Verkauf des Gutes an Albert Porte, der es 1943 an Alexandre Valette, den Besitzer von Troplong-Mondot weitergab. Sein Enkel Jean-Paul Valette führte das Weingut ab 1967. Und schon damals begann ein Disput unter den Kritikern über die Qualität der Weine. Während Parker die Weine von Jean-Paul Valette abqualifizierte war die britische Weinkritik angetan.

Dem immer wieder umstrittenen Mulitunternehmer Gérard Perse gehört Château Pavie

Gérard Perse war zunächst ein Quereinsteiger, der als Besitzer von Supermärkten zu Reichtum gekommen war. 1993 erwarb er im Süden von St-Émilion Monbousquet und 1997 Pavie-Decesse. 1998 schließlich war er am Ziel und konnte das hoch klassifizierte Pavie erwerben. Sofort begann er mit Renovierungs- und Investitionsarbeiten, u.a. baute er einen neuen Keller und investierte in umfangreiche Neupflanzungen. Nach diesem Programm dominiert heute zu 60% der Merlot, gefolgt von Cabernet Franc mit 30% und 10% Cabernet Sauvignon. Die Verarbeitung und Vinifizierung erfolgt nach modernstem Standard und härtester Selektion. Bei der Fermentation verwendet Perse die im Burgund praktizierte bâtonnage, also die Fermentation auf der Maische, um den Wein noch konzentrierter zu machen. Insgesamt produziert das Gut rund 100.000 Flaschen des Grand Vin.

Hier noch ein Teil das alten Chai, direkt neben dem Neubau.

Wie auch immer man zu den Weinen von Perse-Pavie steht, Parker erhöhte seine Bewertungen ab 1998 um locker 10-15 Punkte. Um den 100 Punkte Wein aus dem Jahr 2000 ist ein regelrechter Streit entbrannt, der u.a. darin gipfelte, dass Jancis Robinson fragte: "Wer, bitte, möchte von diesem Wein ein zweites Glas?".