LE DÔME

Quereinsteiger Jonathan Maltus erwarb 1994 in Saint-Emilion seine ersten Rebflächen und gründete damit sein erstes Weingut. In einer so geschichtsträchtigen Weinregion kam das einer Sensation gleich. 1996 folgte dann der Erwerb einer ersten Fläche an der prestigeträchtigen Bergflanke direkt neben Château Angélus und bildete den Ausgangspunkt für LE DÔME. Nicht erst seit dem spektakulären Neubau von LE DÔME sondern vor allem wegen der höchsten Kritiker-Bewertungen der Weine ist Jonathan Maltus zu einer treibenden Kraft in Saint-Emilion geworden.

Les Verdiannes | F-33330 Saint-Émilion

Über LE DÔME


Der Lebensweg von Jonathan Maltus ist wirklich außergewöhnlich. Geboren 1955 in Nigeria wuchs er in England auf und gründete später eine Ingenieurfirma für die Petrochemie. 1992, mit nur 36 Jahren, verkaufte er die Firma bereits und zog für ein Jahr nach Frankreich ins Cahors, eine Weinregion. Er lernte einen australischen Winzer kennen, der ihn in die Weinbereitung einführte. Bei dem Wunsch, ein Weingut zu übernehmen, richtete sich sein Interesse sehr schnell auf Saint-Emilion. So erwarb er 1994 das vernachlässige Château Teyssier mit gut 5 ha Reben im südlichen Teil von Saint-Emilion. Sehr rasch wurde Jonathan Maltus klar, dass das Potenzial der sandigen Böden in diesem Bereich der Appellation begrenzt war, während alle klassifizierten, großen Gewächse vom kalk- und lehmhaltigen Plateau bzw. den Flanken des Plateaus stammen.


Der spektakuläre Neubau es Weinguts von der Ebene der Fermentationstanks aus mit Blick auf die große Lichtkuppel.

So zögerte Maltus nicht, als sich 1996 die Chance bot, an der Flanke der Côtes 3,5 ha von den Brüdern Gouteyron in direkter Nachbarschaft der Rebflächen von Château Canon und Château Angélus zu erwerben, sicherlich ein finanzieller Kraftakt. Die Böden hier zeichnet ein hoher Kalk- und Lehmanteil aus, etwas Sand und ebenfalls sehr wichtig, einem guten Eisenanteil. Allerdings stelle sich erst nach dem Kauf heraus, dass die Fläche mit einem sehr hohen Anteil Cabernet Franc und nicht Merlot bestockt war. Zunächst eine Enttäuschung, später aber erwies sich gerade dies als Glücksfall. Auf jeden Fall war Jonathan Maltus auch was die Rebsorten betraf, damals ein Außenseiter.

Doch Maltus war um die Jahrtausendwende in Saint-Emilion nicht der einzige Außenseiter. Es war die Zeit der aufkommenden Garagenwinzer, die mit kleinsten Rebflächen, aber dafür höchsten Ansprüchen die berühmten Produzenten herausforderten. Deren prominentester Vertreter war Jean-Luc Thunevin mit seinem Château Valandraud, der gerade auch von Robert Parker mit hohen Bewertungen massiv unterstützt wurde. 1996 kelterte Maltus also seinen ersten Jahrgang des neues Weins, dem er dem Namen LE DÔME gab, eine moderne in viel neuem Holz ausgebaute, mächtige und dennoch elegante Interpretation eines Saint-Emilion Weins. Schnell wurde der LE DÔME zu einem gesuchten Kult-Wein. 2008 schließlich konnte Maltus weitere angrenzende 4,5 ha Rebfläche von Vieux Château Mazerat erwerben und die Fläche von LE DÔME auf 8 ha erweitern. Ein Garagenwinzer war er nicht mehr, dafür fest in der Liga der großen Namen etabliert.


Die Barriques stapeln sich entlang des Rundwegs über die verschiedenen Ebenen.

Es folgte 2010 der Ritterschlag für LE DÔME: der Jahrgang wurde von Robert Parker mit 100 Punkten bewertet, eine Sensation für ein Weingut, das erst wenige Jahre existierte und dessen Wein immer noch im Keller von Château Teyssier verarbeitet wurde. Wenig verwunderlich, dass die Pläne für ein eigenes Weingut für den LE DÔME reiften und auch bei diesem Projekt wurden keine Kompromisse gemacht. Jonathan Maltus hatte sich vorgenommen, den weltberühmten Stararchitekten Sir Norman Foster für das Weingut zu gewinnen - und auch dies gelang ihm schließlich. Foster wurde in Deutschland mit der Neugestaltung des Reichtstagsgebäudes in Berlin berühmt. Aber auch der Ausbau von Château Margaux trägt seine Handschrift und belegt seine Verbindung zum Weinbau.


Genial einfach, die Außenansicht.

Der kreisrunde Bau mit einem Durchmesser von gut 30 m ist tief ins Gelände abgesenkt und zeigt oberhalb der Reben ein durchgehendes Fensterband, das einen 360° Rundumblick freigibt. Die Dachkonstruktion ist mit unscheinbaren Ziegeln gedeckt und verleiht dem Gebäude von außen einen äußerst unscheinbaren Eindruck. Innen allerdings ist der Bau in jeder Hinsicht spektakulär und völlig offen gebaut.