Chappellet Winery

Donn Chappellet eröffnete schon 1967 und damit als erster ein Weingut auf dem heute so berühmten Prichard Hill. Der Seiteneinsteiger suchte bewusst ein Gelände in den Bergen, denn er wusste: "Bucchus liebt die Hügel". Im Ruhm haben ihn seine Nachbarn heute überholt, dennoch bleibt er eine Legende des Tals mit wunderbaren, ausdrucksstarken und kraftvollen Cabernets, wie sie insbesondere auf dem Prichard Hill wachsen.

1581 Sage Canyon Road | St. Helena, CA 94574 | USA |

Über Chappellet Winery


Donn Chappellet lebt seinen eigenen amerikanischen Traum. In jungen Jahren gelang ihm als Partner in Los Angeles der Aufbau eines großen Unternehmens, das Kaffeeautomaten vertrieb. Und wenn man schon alles hat, dann träumt man eben von einem Weingut. Und so verkauften Donn und Molly Chappellet ihre Firmenanteile und machten sich 1967 mit ihren damals fünf Kindern (ein sechstes wurde noch geboren) auf den Weg ins Napa Valley. Vor mehr als vier Jahrzehnten war das tatsächlich ein visionäres Unterfangen, waren doch Neugründungen selbst im Napa Valley noch an einer Hand abzuzählen. Noch wesentlich vorausschauender war die Entscheidung, nicht im Talboden zu investieren, sondern in die Hügel zu gehen. Donn`s Begründung: "Bacchus liebt die Hügel" und er wollte unbedingt große Weine erzeugen, so wie im Vorbild Bordeaux. Die Kieshügel dort sind allerdings bedeutend flacher, denn die Hügel des Prichard Hill sind so steil, das die Autos die kerzengeraden Bergstraßen kaum hoch kommen. Fahrer und Motoren sind froh, wenn sie oben angekommen sind. Eigentlich stammte der Tipp von seinem Berater, dem berühmten André Tschelistcheff, dessen Ratschläge zur Auffindung exzellenter Rebflächen ja bekanntermaßen schon fast unfehlbar waren.

Ist das der Eingang zu einem Weingut? Ja, Donn Chappellet hat sich auf dem Prichard Hill ein überaus spektakuläres, riesiges Gebäude aus Holz errichtet, das man von außen kaum sehen kann.

Donn Chappellet erwarb zunächst 130 ha relativ weit oben auf dem 600 m hohen Berg mit Blick auf den Lake Hennessey, die aufgestaute Wasserreserve des gesamten Tals. Angepflanzt wurden Cabernet Sauvignon, Chenin Blanc und Gamay. Später erweiterte man um weitere 130 ha. Heute sind knapp 40 ha dieser Flächen unter Reben. Bereits die beiden ersten Jahrgänge 1969 und 1970 waren große Erfolge und belegten die gute Wahl Tschelistcheffs. Die roten, eisenhaltigen, vulkanischen Böden sind extrem felsig und buchstäblich staubtrocken. Sie liefern tief gefärbte, mineralische und hoch konzentrierte Weine mit einer würzig/scharfen Note. Der Wind in den Prichard Hills sorgt abends für Abkühlung und ein perfektes Mikroklima, der nahe See liefert zudem immer noch etwas Feuchtigkeit. Ideale Voraussetzungen also für große Weine, die ein wenig an den Stil des Château Latour erinnern.

Innen überraschen die enormen Dimensionen dieses von außen kaum sichtbaren Gebäudes.

Einige der sechs Kinder der Chappellets führen das Weingut heute gemeinsam. Winemaker ist seit 1992 Phillip Corallo-Titus, für die Weinberge zeichnet Dave Pirio verantwortlich. Vor Phillip Corallo-Titus arbeitete die berühmte Helen Turley für viele Jahre als Winemaker auf Chappellet. Sie wurde vom Nachbarn Don Bryant abgeworben, der anfangs einige Schwierigkeiten mit seinen Weinen hatte. Sensationell ist das Preis-/Leistungsverhältnis der Chappellet-Weine, selbst der Signature Cabernet Sauvignon kostet noch weit unter 100 US-Dollar. Praktisch alle Weine der Nachbarn auf dem Prichard Hill liegen über 200 US-Dollar, teilweise weit darüber. In Deutschland sind die Weine - leider - so gut wie unbekannt.