Château Mouton-Rothschild 1982

Château Mouton-Rothschild
Baron Philippe de Rothschild SA
Rue de Grassi
F-33250 Pauillac
Frankreich

www.chateau-mouton-rothschild.com
Ja, es gibt noch andere legendäre Mouton-Jahrgänge wie 1945 oder 1961. Dennoch steht der 1982er wie kein anderer Jahrgang für den Inbegriff eines großen Mouton Rothschild. Von wem auch immer und wann immer er verkostet wurde, an seinen 100 Punkten und seinem unglaublichen Potenzial zu reifen hat niemand gezweifelt. Der Wein ist von einer transzendentalen Eleganz, Finesse und Schwerelosigkeit unterlegt mit feinster, vollreifer Frucht eingepackt in die legendären, Mouton-typischen Kräuternoten. Delikatesse im Großformat, auch nach über 40 Jahren ohne jegliche Schwäche. Ein echter Gänsehaut-Wein von historischer Bedeutung.

Weinbewertung 5 Sterne von 5

Der Jahrgang 1982 in Bordeaux


Jahrgangsbewertung 5 Sterne von 5

Auf einen ungewöhnlich milden Winter folgte ein schönes Frühjahr. So war der April sehr sonnig und trocken, ohne dass Frost gedroht hätte. Das schöne Wetter setzte sich fort, Anfang Juni war es schon relativ heiß im Bordelais. Die frühe Blüte und der bisherige problemlose Wetterverlauf ließen auf eine frühe Ernte schließen. Dabei holten die Rebstöcke im gleichmäßigen Wachstum sogar noch weiter Zeit ein. Es zeichnete sich ebenfalls bereits früh ab, dass die Erntemenge enorm groß werden würde.

Der Juli war heiß und bis zum Ende des Monats trocken. Dann aber regnete es gerade genug, um den schlimmsten Trockenstress zu mildern. Bis zum 20. August hatten die Trauben ihre Farbe von grün nach rot/schwarz gewechselt (Véraison), ein sehr früher Zeitpunkt. Die tiefe Färbung zeigte dabei schon die sehr hohe Zuckerkonzentration der Trauben an. Dann wechselte das Wetter Ende August und es wurde drei Wochen lang mit bis 40°C sehr heiß. Die große Hitze zu diesem Zeitpunkt war für die Qualität entscheidend, denn die Trauben legten nicht nur an Reife zu, sondern auch an Konzentration. Ohne die Hitze wäre eine so große Ernte niemals völlig ausgereift, was insbesondere für die Säurestruktur enorm wichtig war. Durch das Verdunsten des Wassers in den Trauben nahmen Zucker, Extrakt und Säure gleichermaßen zu, die Reife und Menge an Tanninen erreichte ebenfalls Rekordwerte.

Nun zahlten sich auch die hohen Investitionen vieler Châteaus in temperaturkontrollierte Fermentationstanks aus, denn die Trauben kamen nach der Ernte, die am 14. September etwa zwei Wochen früher als üblich begann, immer noch strahlend vor Hitze in die Keller. Zudem verfügten die Produzenten nun über ausreichende Kapazitäten, um die enormen Mengen aufnehmen zu können. Angesichts der phänomenalen Qualitäten wurden die Ernteteams aufgestockt und die Ernte in Rekordzeit abgewickelt. Auch diese Investition war gut angelegt, denn am 2. Oktober setzte heftiger Regen ein, der sich nicht mehr verzog. Aber da war der Jahrhundert-Jahrgang schon in den Tanks am Vergären.

zum Jahrgangsbericht 1982

Der Mouton Rothschild 1982




Wunderbares, völlig transparentes und kraftvoll leuchtendes Rubinrot mit dunkler Mitte. Traumnase von satten roten Waldfrüchten, etwas Waldboden und ein Schwall feinster Kräuterwürze, die so typisch ist für Mouton Rothschild. Mit nur 11,5 % Alkohol ein echter "claret" (frz. "clair", hell, leicht), also ein Leichtgewicht, dafür ohne Einbußen bei Aromendruck, Dichte und Delikatesse.

Am Gaumen eine transzendentale Schwerelosigkeit aus völliger Eleganz und Finesse. Der Wein ruht in sich und seiner herausgehobenen Klasse. Im Hintergrund spielen komplexe reife rote Waldbeeren-Aromen mit vollkommen verschmolzenen süßen Tanninen. Alles bildet eine Einheit wie ein Symphonieorchester, das fröhlich die einleitenden Takte der Moldau spielt. Ist es die feine Säure oder die delikate Kräuterwürze, die dem Wein Struktur verleiht und die süß-reifen Fruchtaromen in den Vordergrund hebt? Das erinnert in seiner Perfektion und Leichtigkeit schon an große Weine aus dem Burgund oder an einen Le Pin aus Pomerol.

Sensationell ist auch der Abgang mit seinem Crescendo an Frucht und Kräutern, die sich noch einmal mächtig in den Vordergrund drängen, um dann mit grandioser Länge Schicht um Schicht zurückzukehren. Spätestens jetzt wird man erfasst von einem "Gänsehaut"-Schauer vor Freude, dieses Weinerlebnis einmal erleben zu können.
Der Jahrgang 1982 mit seinem Ausnahmewein Mouton Rothschild leitete den Triumphzug des modernen Bordeaux-Weins ein, der in den kommenden Jahrzehnten zur Messlatte für große Weine weltweit wurde.
Von Napa Valley bis in die Toskana versuchte man - mit ebenfalls für unmöglich gehaltenem Erfolg - diesen Bordeauxstil zu kopieren. 1982 war seit dem Jahrhundert-Jahrgang 1961 in Bordeaux der erste richtig große Jahrgang und eine sehr große Ernte sorgte für eine gute Verfügbarkeit in vielen Märkten. Bordeaux 1982 war auch der Beginn eines gewissen Herrn Robert Parker aus Amerika, der als erster die Fachwelt mit seinem überschwänglichen Urteil überraschte. Dass die etablierten französischen und britischen Verkoster von Rang in dem 1982er zunächst kein so großes Potential gesehen hatten, läutete deren Verlust an Einfluss ein. Es war schlicht ein Generationswechsel, der sich hier manifestierte. Die perfekten Wetterbedingungen trafen auf eine auf wissenschaftlicher Basis massiv verbesserte Bearbeitung im Weinberg und vor allem im Keller. Man war also gut vorbereitet für das goldene Jahrzehnt der 1980er Jahre in Bordeaux.

Noch ein Hinweis zur Verkostung, die, obwohl aus einer über Jahrzehnte perfekt gelagerten Flasche, sehr behutsam erfolgte. Der Wein wurde wegen seines Alters nicht dekantiert und über mindestens zwei Stunden nur in kleinen Volumina von max. 50-70 ml ausgeschenkt. Nach jeweils 20 Minuten verlor der Wein im Glas etwas an Druck, Komplexität und Fruchtsüße. Perfekt dazu passen mittelschwere Speisen, also vielleicht nicht das massive Steak. Geflügel, Pastete, Käse, alles wunderbar.

Wir wünschen jedem Weinfreund einmal die Gelegenheit zu haben, diesen Benchmark-Wein für Jahrzehnte verkosten zu können. Er ist so einmalig und doch so ganz anders wie man dachte. In einer Welt, in der nur der Lauteste gehört wird, findet er sich nur schwer zurecht. Wer bereit ist, die leisen Töne aufmerksam aufzunehmen wird ihn nicht vergessen.

Verkostet aus einer perfekten Normalflasche im Dezember 2023

Jahrgangsbeschreibung


Der Jahrgang 1982 in Bordeaux

Jahrgangsbewertung 5 Sterne von 5

Auf einen ungewöhnlich milden Winter folgte ein schönes Frühjahr. So war der April sehr sonnig und trocken, ohne dass Frost gedroht hätte. Das schöne Wetter setzte sich fort, Anfang Juni war es schon relativ heiß im Bordelais. Die frühe Blüte und der bisherige problemlose Wetterverlauf ließen auf eine frühe Ernte schließen. Dabei holten die Rebstöcke im gleichmäßigen Wachstum sogar noch weiter Zeit ein. Es zeichnete sich ebenfalls bereits früh ab, dass die Erntemenge enorm groß werden würde.

Der Juli war heiß und bis zum Ende des Monats trocken. Dann aber regnete es gerade genug, um den schlimmsten Trockenstress zu mildern. Bis zum 20. August hatten die Trauben ihre Farbe von grün nach rot/schwarz gewechselt (Véraison), ein sehr früher Zeitpunkt. Die tiefe Färbung zeigte dabei schon die sehr hohe Zuckerkonzentration der Trauben an. Dann wechselte das Wetter Ende August und es wurde drei Wochen lang mit bis 40°C sehr heiß. Die große Hitze zu diesem Zeitpunkt war für die Qualität entscheidend, denn die Trauben legten nicht nur an Reife zu, sondern auch an Konzentration. Ohne die Hitze wäre eine so große Ernte niemals völlig ausgereift, was insbesondere für die Säurestruktur enorm wichtig war. Durch das Verdunsten des Wassers in den Trauben nahmen Zucker, Extrakt und Säure gleichermaßen zu, die Reife und Menge an Tanninen erreichte ebenfalls Rekordwerte.

Nun zahlten sich auch die hohen Investitionen vieler Châteaus in temperaturkontrollierte Fermentationstanks aus, denn die Trauben kamen nach der Ernte, die am 14. September etwa zwei Wochen früher als üblich begann, immer noch strahlend vor Hitze in die Keller. Zudem verfügten die Produzenten nun über ausreichende Kapazitäten, um die enormen Mengen aufnehmen zu können. Angesichts der phänomenalen Qualitäten wurden die Ernteteams aufgestockt und die Ernte in Rekordzeit abgewickelt. Auch diese Investition war gut angelegt, denn am 2. Oktober setzte heftiger Regen ein, der sich nicht mehr verzog. Aber da war der Jahrhundert-Jahrgang schon in den Tanks am Vergären.

Weinbeschreibung




Wunderbares, völlig transparentes und kraftvoll leuchtendes Rubinrot mit dunkler Mitte. Traumnase von satten roten Waldfrüchten, etwas Waldboden und ein Schwall feinster Kräuterwürze, die so typisch ist für Mouton Rothschild. Mit nur 11,5 % Alkohol ein echter "claret" (frz. "clair", hell, leicht), also ein Leichtgewicht, dafür ohne Einbußen bei Aromendruck, Dichte und Delikatesse.

Am Gaumen eine transzendentale Schwerelosigkeit aus völliger Eleganz und Finesse. Der Wein ruht in sich und seiner herausgehobenen Klasse. Im Hintergrund spielen komplexe reife rote Waldbeeren-Aromen mit vollkommen verschmolzenen süßen Tanninen. Alles bildet eine Einheit wie ein Symphonieorchester, das fröhlich die einleitenden Takte der Moldau spielt. Ist es die feine Säure oder die delikate Kräuterwürze, die dem Wein Struktur verleiht und die süß-reifen Fruchtaromen in den Vordergrund hebt? Das erinnert in seiner Perfektion und Leichtigkeit schon an große Weine aus dem Burgund oder an einen Le Pin aus Pomerol.

Sensationell ist auch der Abgang mit seinem Crescendo an Frucht und Kräutern, die sich noch einmal mächtig in den Vordergrund drängen, um dann mit grandioser Länge Schicht um Schicht zurückzukehren. Spätestens jetzt wird man erfasst von einem "Gänsehaut"-Schauer vor Freude, dieses Weinerlebnis einmal erleben zu können.
Der Jahrgang 1982 mit seinem Ausnahmewein Mouton Rothschild leitete den Triumphzug des modernen Bordeaux-Weins ein, der in den kommenden Jahrzehnten zur Messlatte für große Weine weltweit wurde.
Von Napa Valley bis in die Toskana versuchte man - mit ebenfalls für unmöglich gehaltenem Erfolg - diesen Bordeauxstil zu kopieren. 1982 war seit dem Jahrhundert-Jahrgang 1961 in Bordeaux der erste richtig große Jahrgang und eine sehr große Ernte sorgte für eine gute Verfügbarkeit in vielen Märkten. Bordeaux 1982 war auch der Beginn eines gewissen Herrn Robert Parker aus Amerika, der als erster die Fachwelt mit seinem überschwänglichen Urteil überraschte. Dass die etablierten französischen und britischen Verkoster von Rang in dem 1982er zunächst kein so großes Potential gesehen hatten, läutete deren Verlust an Einfluss ein. Es war schlicht ein Generationswechsel, der sich hier manifestierte. Die perfekten Wetterbedingungen trafen auf eine auf wissenschaftlicher Basis massiv verbesserte Bearbeitung im Weinberg und vor allem im Keller. Man war also gut vorbereitet für das goldene Jahrzehnt der 1980er Jahre in Bordeaux.

Noch ein Hinweis zur Verkostung, die, obwohl aus einer über Jahrzehnte perfekt gelagerten Flasche, sehr behutsam erfolgte. Der Wein wurde wegen seines Alters nicht dekantiert und über mindestens zwei Stunden nur in kleinen Volumina von max. 50-70 ml ausgeschenkt. Nach jeweils 20 Minuten verlor der Wein im Glas etwas an Druck, Komplexität und Fruchtsüße. Perfekt dazu passen mittelschwere Speisen, also vielleicht nicht das massive Steak. Geflügel, Pastete, Käse, alles wunderbar.

Wir wünschen jedem Weinfreund einmal die Gelegenheit zu haben, diesen Benchmark-Wein für Jahrzehnte verkosten zu können. Er ist so einmalig und doch so ganz anders wie man dachte. In einer Welt, in der nur der Lauteste gehört wird, findet er sich nur schwer zurecht. Wer bereit ist, die leisen Töne aufmerksam aufzunehmen wird ihn nicht vergessen.

Verkostet aus einer perfekten Normalflasche im Dezember 2023

Datenblatt


Rotwein
11,5% Alkohol
Cabernet Sauvignon
18 Monate

Datenblatt


Rotwein
11,5% Alkohol
Cabernet Sauvignon
18 Monate