Champagne Jahrgang 2017


Jahrgangsbewertung 1 Stern von 5


Pinot Noir / Pinot Meunier

Chardonnay

2017 war in der Champagne ein Jahr großer Herausforderungen und einer Kombination von ungünstigen Wetterwechseln. Schon auf einen kalten Winter folgte sehr bald ein warmes Frühjahr mit sehr frühem Austrieb. In der dritten Aprilwoche legte sich ein schwerer Frost über die jungen Triebe und vernichtete zwischen 20% und 70% der möglichen Ernte, je nach regionaler Betroffenheit. Am schlimmsten traf der Frost die ganz im Süden der Champagne liegende Region Côte de Bars. Nicht besser war der direkt anschließende Wetterwechsel mit sengender Rekordhitze und Sonne bis Ende Juli, wie in praktisch ganz Europa.

Damit nicht genug, schlossen sich Anfang August Stürme mit Hagel an und dezimierten die Ernte weiter. Der nicht nachlassende Regen bei weiter warmem Wetter mit fast tropischen Bedingungen führte zu einem schweren Botrytisbefall in den nördlichen Regionen der Champagne. Vor allem bei den Pinot-Rebsorten waren die Winzer vor die Wahl gestellt, noch schnell gesunde, aber nicht ausgereifte Trauben zu ernten oder auf besseres Wetter zu hoffen und reife Trauben zu ernten. Der offizielle Erntebeginn wurde auf den 4. September vorverlegt, für viele Winzer unverständlich und zu spät. Trotz einer im Rekordtempo durchgeführten frühen Ernte zwang der Botrytisbefall im nicht nachlassenden Regen zum drastischen selektieren am Sortiertisch.

Einzige Lichtblicke blieben der früh und gesund geerntete Chardonnay in vielen Subzonen und die Tatsache, dass die Côte de Bars im Süden, schon von Frost hart getroffen, vom Botrytisbefall weitestgehend verschont geblieben war.

In Zeiten einer fast explodierenden Nachfragesteigerung nach Champagnern war dieser Jahrgang kontraproduktiv für die Mengen an Reserveweinen. Ein weiterer schwacher 7er-Jahrgang in der Reihe 1987-1997-2007 und nun 2017. Aber schon im Jahr 2018 konnten die Winzer in der Champagne wieder lachen!