Franz Keller, Schwarzer Adler in Oberbergen


Der Schwarze Adler in Oberbergen am Kaiserstuhl ist ein Mekka für Wein- und Gourmetfreunde. Ist schon das Restaurant als ältestes Restaurant in Deutschland mit Michelin Stern eine Reise wert, so gilt dies für Weinfreunde erst recht. Dabei zählt der charismatische Besitzer Fritz Keller nicht nur zur Garde der Spitzenwinzer des Kaiserstuhls, auch die Weinkarte, die er im Schwarzen Adler offeriert ist preisgekrönt.

So verlieh der Weinführer "Der Metternich" dem Schwarzen Adler den Titel "Die Beste Weinkarte 2009/2010" und spricht bei der Weinkarte von einem "faszinierenden Werk " mit mehr als 2.000 Positionen und beeindruckender Jahrgangstiefe größter Gewächse. Den Grundstein dieser einmaligen Sammlung legte Fritz Kellers Vater Franz Keller bereits vor Jahrzehnten. Durch den in das Keller`sche Imperium integrierten Weinhandel hat Keller direkten Zugang zu den großen Weinen der Welt, vornehmlich Bordeaux und kauft prinzipiell in der Subskription ex Château. Dies garantiert nicht nur eine lückenlose Lagerhistorie sondern auch höchste Qualität, denn die Weine lagern hier in Oberbergen bei perfekten Bedingungen.


Ein Michelin Stern und Deutschlands beste Weinkarte (Metternich): Schwarzer Adler in Oberbergen, Kaiserstuhl

Grundlage für diese optimale Lagerung sind drei Kellerstollen, die Fritz Keller auf der dem Restaurant gegenüber liegenden Straßenseite in den Berg treiben ließ. Von den drei Stollen sind zwei 65 m und einer 100 m lang. Gebaut wurden die Stollen von Tunnelbauprofis im Profil eines Straßentunnels, was die beeindruckenden Ausmaße erklärt. Ein entsprechendes Schild am Tunneleingang weist darauf hin. Innen herrschen optimale Bedingungen, die Temperaturschwankungen betragen vom Winter zum Sommer ohne Klimaanlage weniger als 1 Grad Celsius. Da macht es noch nicht einmal etwas aus, im Hochsommer vorne kurz die Türe offen zu lassen.

Grundsätzlich stehen die Weine zum Verkauf an Endverbraucher, gerne auch an Restaurantbesucher. Die kleine Vinothek "Im Weinlädele" im Haupthaus ist sogar samstags am Nachmittag geöffnet. Die Preisliste ist über 50 Seiten stark, alleine aus dem Bordelais sind über 160 Châteaus verzeichnet, die meisten mit mehr als 10 verschiedenen Jahrgängen und in unterschiedlichsten Formaten. Für alle diese Weine gilt, dass sie seit der Lieferung aus dem Château den Keller in Oberbergen nicht verlassen haben. Der Eigenimport von Fritz Keller ist auf den Kisten auf der Rückseite sogar eingebrannt und steht für perfekte Qualität auch bei alten, gereiften Weinen.


Profis der Firma Bilfinger haben die Tunnels in den Berg getrieben

Speziell um den Weinhandel kümmert sich Nicole Rabe, allerdings trägt der Subskriptionshandel nur zu einem geringen Teil zum Geschäft bei. Ähnlich wie bei Alpina kauft man eher auf eigene Rechnung und verkauft die Weine nach einer gewissen Zeit der Reife zu einem wesentlich attraktiveren Preis. Für die Verbraucher hat dies den Vorteil, die jungen Weine im eigenen Keller nicht viel zu früh öffnen zu können. Besonders rare und seltene Weine von der Weinkarte können übrigens nur im Restaurant getrunken werden, ein Mitnehmen ist nicht möglich.

Wie immer, so gibt es auch im Weinkeller des Schwarzen Adlers Schattenseiten. So wurde vor nicht allzu langer Zeit eingebrochen und trotz allermodernster Sicherungstechnik konnten die Diebe Weine in beträchtlichem Wert abtransportieren. Leider zieht der enorme Wert der großen Weinsammlung eben auch Weinfreunde an, die nicht an das Bezahlen denken. So ist man heute im Hause Keller zu Recht sehr vorsichtig mit Besuchern und vor allem dem Fotografieren geworden. Dennoch gebührt dem Schwarzen Adler ein großes Lob, dieses faszinierende Reich nicht zu verschließen es den wahren Weinfreunden offen stehen zu lassen.


Die feinsten Bordeaux-Weine stapeln sich kistenweise bis an die Decke