Weinregion Stadt Wien


Wein und Wien gehören zusammen. Sowohl die echten Wiener als auch die zahlreichen Touristen werden dies spätestens nach ein paar "Gspritzten" (Wienerisch für Weinschorle) im urigen Heurigen singend bestätigen. Als Heurigen bezeichnet man dabei nicht nur die gemütlichen Weinschänken, sondern auch den jungen Wein der letzten Ernte. Bei soviel Folklore bleibt für Spitzenqualität oft wenig Platz. Während sich Touristen busweise nach Grinzing karren lassen, weichen Einheimische seit vielen Jahren gekonnt in andere Vororte aus.

Und doch: seit einigen Jahren machen in Wien eine Handvoll Spitzenwinzer von sich reden. So ist Wien nicht nur die einzige Weltstadt mit eigenem Weinbau, sondern zu einem weiteren Aushängeschild der österreichischen Weinkultur geworden.

Rund um den Bisamberg, nord-östlich der Donau, liegen die Weingärten des Wiener Anbaugebiets Stammersdorf. Locker sandige Lößböden, das warme und trockene pannonische Klima und die Donau als Klimaregulator machen diesen Teil von Wien prädestiniert für überraschend würzige Weiß- und Rotweine.

Von den Südhängen des Bisambergs stammen auch jene Weine, die Fritz Wieninger jun. an die Spitze der Wiener Wein-Szene gebracht haben: Wiener Trilogie und Chardonnay "Select". Mittels biodynamischem Anbau, Selektion und Barriques hat Wieninger den für ihren hohen Säuregehalt verrufenen Weinen internationales Format verpasst.

Eine lokale Besonderheit ist der "Wiener Gemischte Satz", ein Aushängeschild des Weinanbaus in der Stadt Wien. Für den "Gemischten Satz" müssen mindestens drei weiße Qualitätsweinrebsorten gemeinsam in einem Weinberg angebaut werden. Dem Antrag auf eine geschätzte Herkunftsbezeichnung wurde ab dem Jahrgang 2013 stattgegeben. Damit ist der "Gemischte Satz" zur neunten DAC-Herkunft in Österreich geworden.

Eine Reise nach Wien hat in jedem Fall mehr zu bieten als die Geschichten von Kaiser Franz und seiner Sissy. Den Besuch der Wiener Vororte und deren Winzer sollte man als Weinliebhaber im Besuchsprogramm fest einplanen.