Frenzels Weinschule 1





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Herausgeber Ralf Frenzel
Hardcover Ausgabe mit Laser-Cut | 280 Seiten (2017)
Verlag Tretorri Verlag, Wiesbaden, ISBN: 3960330081

Autor(en):
Kristine Bäder, Redakteurin FINE Das Weinmagazin.

Prof. Dr. Hans Hatt, hat als Inhaber des Lehrstuhls für Zellphysiologie der Ruhr-Universität Bochum den ersten menschlichen Riechrezeptor entschlüsselt.

Michael Schmidt, der „deutsche Engländer“ schreibt für zahlreiche Weinmagazine und ist „Deutschlandredakteur“ für Jancis Robinson.

Dr. Stefan Pegatzky, u.a. Autor für die SZ Gourmet Edition und FINE Das Weinmagazin.

Covertext:
Zum Auftakt einer Reihe will dieser erste Band von Frenzels Weinschule Ihnen Wein praktisch und unmittelbar nahebringen. Renommierte Autoren vermitteln auf neue und informative Weise das Grundwissen rund um das Thema Wein...
Unser Eindruck:
"Mit allen Sinnen geniessen", das wünscht Herausgeber Ralf Frenzel den Lesern seines neuesten Buches "Weinschule". Wie beim Wein auch, versucht das Buch möglichst viele Sinne des Lesers zu aktivieren. Sind es beim Wein die Farbe, der Geruchssinn und der Geschmackssinn, so ist es bei diesem Buch der Inhalt, die prächtige Bildsprache, die opulente, großformatige Ausstattung und die einmalige Haptik des Buchcovers. Mittels Lasertechnik wurde der Titel "Weinschule" mit höchster Präzision in großen Lettern aus dem 2 mm starken Buchdeckel aus einem Hartfaser ähnlichen Material herausgeschnitten. Das eröffnet nicht nur einen raffinierten Blick auf das darunter liegende Bild, sondern ist für den Tastsinn ein durchaus faszinierendes Erlebnis.

Das Buch bewegt sich frei schwebend zwischen einem Bildband, einem Lesebuch und einem Nachschlagewerk zum weiten Themenfeld Wein. Das Layout ist super-modern mit großen Lettern, Generation iPhone und Silberhaar sind beide jeweils aus unterschiedlichen Gründen dankbar dafür. Auch die Zielgruppe ist eher ein moving target, für Einsteiger überfordert es mit seiner Informationsvielfalt vielleicht, für richtige Weinkenner mag es dann doch zu oberflächlich sein. Fleißige und regelmäßige Leser des "FINE"-Magazins aus dem gleichen Verlag werden sich an manches Bild und manchen Text erinnert fühlen. Stets nahe dran, aber doch nicht ganz exakt. Warum auch nicht auf bestehendes Material zurückgreifen, wenn man aus einem großen Fundus schöpfen kann. Die Bildsprache ist schlicht sensationell und immer emotional aufgeladen.

Die Inhalte stammen von einem Team anerkannter Autoren, die Weinschule ist mehrbändig angelegt. Im Mittelpunkt dieses ersten Bandes stehen Charakter und Aromenprofil der wichtigsten Rebsorten, gegliedert und analysiert nach dem aktuellsten Stand der Forschung, sowie die spannende Welt der Sensorik. Beide Themenkomplexe gehören zu den beiden Seiten der gleichen Medaille: Geschmack des Weins.

Neben diesem Grundverständnis gibt es einen ausführlichen historischen Abriss, eingeteilt in die Zeit vor und nach 1985. Dieser Wendepunkt markiert den Zeitpunkt des Glykolskandals in Deutschland. Dabei listet Frenzel gleich eine ganze Chronik von 10 Weinskandalen auf, die sich praktisch alle letztlich als Wendepunkte zu drastisch verbesserter Qualität erwiesen haben.

Das Buch macht enorm Eindruck und ist tatsächlich ein Statement: Wein ist ein tolles und faszinierendes Thema. In einer Zeit, in der die Weinbücher mit dem Trend zur Digitalisierung verschwinden, ist das ein mutiger und kraftvoller Schritt, dem man nur applaudieren kann.

just one more thing ...
und dann wären dann da noch die Seiten 166 und 167 mit dem Thema Robert Parker und der Erklärung: "Heute buhlen mehr und mehr private Weinblogger im Internet um Aufmerksamkeit. Die Bewertungen der Fachautoren erklären sie für bedeutungslos. Die Likes der Freunde ersetzen die Punkte der (Wein-)Päpste". So etwas Ähnliches werden sich Anfang der 1980er Jahre die damaligen Fachautoren auch über einen gewissen Bob Parker gedacht haben.

Unsere Bewertung: