Die 1000 besten Weine





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Pekka Nuikki, Ralf Frenzel
Gebundene Ausgabe, 300 Seiten (2008)
Verlag Tre Torri, Wiesbaden, ISBN: 3937963723

Neuerscheinung



Autor(en):
Ralf Frenzel als Herausgeber ist Geschäftsführer des Tre Torri Verlags, der sich der hochwertigen Literatur zum Thema Essen und Trinken verschrieben hat. Pekka Nuikki ist einer der profiliertesten Weinjournalisten und Macher des Fine Wine Magazines, das kürzlich auch in Deutschland erschienen ist.

Covertext:
Ist es gewagt zu behaupten, man habe aus über 60.000 erstklassigen Weinen die 1000 besten ausgewählt? "Absolut nicht", finden die fünf namhaften Experten, die sich dieses Unterfangen zutrauten! Pekka Nuikki, Essi Avellan, Juha Lihtonen, Jan-Erik Paulson und Ralf Frenzel. [...]

Die 1000 besten Weine - eine Pflichtlektüre für Freunde guter Weine, Weininvestoren oder ganz einfach Liebhaber seltener und reifer Weine. Alle zwei Jahre neu.
Unser Eindruck:
Weinliebhaber lieben Listen, am besten mit Bewertungspunkten versehen. Dann wissen sie genau, welcher Wein gut bzw. besser schmeckt. Das im September 2008 erschienene Buch "Die 1000 besten Weine" erfüllt in dieser Hinsicht jedwede Erwartung und präsentiert schlicht die derzeit 1000 besten Weine. Bewertet wird nämlich die derzeitige Trinkbarkeit und der Genuss, den der entsprechende Wein heute bietet. Die Betonung der Verkoster liegt auf "heute", da Weine ein "Leben" haben und damit einen Genusshöhepunkt. Ist dieser überschritten, kann ein ehemals hoch bewerteter Wein wieder zurückfallen. Andererseits sind die Autoren gnadenlos, wenn ein für sein Reifepotenzial gefeierter Wein seinen Höhepunkt noch lange nicht erreicht hat und noch verschlossen ist: dann hat er in diesem Buch nichts zu suchen. Dies beschert den beneidenswerten Verkostern die Freude, die vorgestellten Weinlegenden alle zwei Jahre neu zu verkosten um das Buch zu aktualisieren - hoffentlich genügen die raren Tropfen für diesen Marathon.

Die erste deutsche Ausgabe präsentiert demnach 1000 großartige und auch legendäre Weine aus mehreren Jahrhunderten. Dass es sich hierbei überwiegend um große Bordeaux-Weine handelt ist eine Selbstverständlichkeit. Allerdings finden sich, zurecht, auch zahllose Spitzenchampagner auf vorderen Plätzen. Für jeden Wein wird die Anzahl der Verkostungen und der optimale Genusszeitraum angegeben. Sehr praktisch sind auch die Tipps für die Dekantierzeit, wer verfügt schon über die Erfahrung, wie man einen 1961er Latour oder 1945er Mouton optimal auf den Genuss vorbereitet. Diese Information ist vor allem bei den Weinen wichtig, bei denen die Zeit im Dekanter nur wenige Minuten betragen darf. Wer da zwei Stunden wartet, wird von dem teuren Tropfen enttäuscht sein. Es schließen sich die eigentlichen Verkostungsnotizen an, die dem Weinfreund wenigstens eine Idee von dem Geschmack der größten Weine überhaupt geben.

Wirklich hervorragend sind die sehr sachkundigen und interessanten Randinformationen über die Weine, ihre Entstehungsgeschichte (z.B. Vegetationsverlauf des Jahrgangs), ihre Weingüter und ihren Hintergrund. Diese Zusatzinformationen werden immer wieder eingestreut und machen das Buch zu einem kurzweiligen Lesebuch und lassen den Verdacht langweiliger Listeneinträge gar nicht erst aufkommen. Das Buch ist kein Buch, das man von vorne bis hinten durchliest. Aber es verführt im besten Sinne zum Stöbern und leicht liest man sich an einem Punkt fest, obwohl man doch nur ein oder zwei Beurteilungen nachsehen wollte. Ein guter und übersichtlicher Index erleichtert hierbei die Suche. Dabei zeigt sich, was für Kaliber es braucht, um in diese nicht kurze Liste aufgenommen zu werden.

Ach ja, Punkte. Die Autoren verwenden das amerikanische 100 Punkte-System. Die magischen 100 Punkte werden ganze 23 Mal vergeben, der 1000ste Wein immer noch mit 92 Punkten bewertet. Und die Top 10? Nur so viel sei verraten: 4x Premiers aus dem Médoc, 3x rechtes Ufer, 1x Burgund, 1x Rhà´netal, 1x Sauternes, der jüngste Wein stammt aus 1961.

Ein wunderbares Weihnachtsgeschenk für jeden Weinliebhaber zu einem sehr attraktiven Preis für ein so opulent ausgestattetes Buch (mit zahlreichen herrlichen Fotos), auch wenn die Autoren die Verkostungsnotizen zum wiederholten Mal publizistisch "Recyceln".

Unsere Bewertung: