Sherry





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Jürgen Deibel, Werner Obalski
Gebundene Ausgabe, 96 Seiten (2008)
Verlag Verlag Hädecke, Weil der Stadt, ISBN: 3775005242

Autor(en):
Werner Obalski ist Journalist und beschäftigt sich publizistisch seit 25 Jahren schwerpunktmäßig mit alkoholischen Getränken. Sherry ist eines seiner Lieblingsthemen, nicht zuletzt deshalb, weil der Wein aus Südspanien hierzulande noch immer unterschätzt wird.

Jürgen Deibel ist Deutschlands einziger hauptberuflicher Spirituosenexperte, der sich mit allen Spirituosen beschäftigt. Er blickt auf weit über 25 Jahre Beratertätigkeit zurück und arbeitet vor allem für die Gastronomie, Verbände und Produzenten.

Covertext:
Sherry ist einer der berühmtesten Weine der Welt und zugleich einer der spannendsten! Als Aperitif ist er ein Klassiker. Aber wer weiß schon, was für ein wunderbarer Menübegleiter er sein kann? Daher ist dieses Buch Getränkeführer und Kochbuch in einem: Das Buch zeigt in Wort und Bild die enorme Sherry-Vielfalt. Dazu bieten Spitzenköche neue Rezepte, die genau auf diese Geschmacksfülle abgestimmt sind. Es stellt alle wichtigen Bodegas mit ihren Spezialitäten vor, beschreibt wie Sherry gemacht wird, wie man ihn pflegt und genießt.
So werden Einsteiger zu echten Aficionados!
Unser Eindruck:
Die Frage, ob man einen kleinen Sherry möchte wird wohl fast immer vor dem Essen gestellt. Ein Sherry entspannt, ist nicht zu schwer und steigert die Vorfreude auf ein gutes Mahl. In diesem kleinen Ritual gehobener Gastlichkeit stecken gleich zwei Vorurteile, die sich die Autoren dieses Buches zu entkräften vorgenommen haben:
1. Sherry ist zwar ein hochprozentiger Wein, aber noch lange keine Spirituose, man kann also ruhig etwas mehr davon trinken und
2. Sherry ist nicht nur lecker als Aperitif, sondern auch ein perfekter Begleiter von Speisen.

Kurzum, Sherry ist ein ernstzunehmender Wein und ein ganz besonderer dazu!

Der Name Sherry stammt aus der englischen Bezeichnung der südspanischen Region um das Städtchen Jerez de la Frontera. Diese Region war seit dem 15. Jahrhundert ein bedeutender Handelsplatz vor allem nach Nordeuropa und hier vor allem nach England. Der besondere Wein der Region stellte dann ein zunehmend wichtiges eigenes Handelsprodukt dar, das von den Engländern begeistert konsumiert wurde, nachdem Sir Francis Drake den Wein nach der Einnahme von Cadiz 1587 in England einführte. Bald siedelten Engländer auch selbst in der Jerez-Region an und investierten kräftig in das beliebte Getränk, weswegen heute noch viele Handelshäuser und Sherry-Produzenten englische Namen tragen (z.B. Sandeman).

Um den Wein für den langen Seetransport nach Norden haltbarer zu machen, wurde er mit Destillaten aufgesprittet. Gleichzeitig wirkte der hochprozentige Alkohol als ein Geschmacksträger und -verstärker. Dieses Verfahren wurde dadurch sehr beliebt und auch beim Portwein und Madeira angewandt, also eine echt spanische Erfindung. Allerdings gibt es nur den Sherry als trockenen Wein, alle anderen gespritteten Weine sind Süßweine.

Die Autoren Werner Obalski und Jürgen Deibel zeichnen auf kenntnisreiche und liebenswerte Weise die Geschichte, die Weinbereitung und die Sherry-Arten auf. Sie geben Anleitung für den optimalen Genuss und präsentieren in kurzen Portraits die wichtigsten Bodegas. Um den Sherry auch als idealen Speisenbegleiter vorzustellen nimmt das Kapitel "Rezepte" einen breiten Raum im Buch ein. Die Rezepte wurden von den beiden aktuellen Sherrybotschaftern Klaus Mayer (Ente, Wiesbaden) und Michael Recktenwald (Seekruf, Langeoog) zur Verfügung gestellt. Zu jedem Menü gibt es eine passende Sherry-Empfehlung. Das Buch wird ergänzt durch zahlreiche stimmungsvolle und sehr schön gemachte Fotos, die Lust machen, diese Region einmal zu besuchen.

Sherry ist ein Randthema des Weins und nicht einfach rüberzubringen. Den Autoren ist dies mit dem vorliegenden Büchlein auf sehr sympathische Weise dennoch gelungen. Man spürt die Begeisterung für dieses Produkt und der Funke springt auf den Leser über. Kein umfassendes Weinbuch mit wissenschaftlichem Charakter, aber ein tolles Geschenk für den Weinliebhaber, der schon eine Weinbibliothek hat.

Unsere Bewertung: