Mord im Weinkeller





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Andrea C. Busch (Herausg.), Almuth Heuner (Herausg.), Bengt Fosshag (Illustr.)
3. Gebundene Ausgabe, 272 Seiten (2008)
Verlag Gerstenberg Verlag, ISBN: 3836925826

Autor(en):
Die Herausgeberinnen Andrea C. Busch und Almuth Heuner sind beide Übersetzerinnen und schreiben selbst Krimis. Sie sind Mitglied bei den Sisters in Crime, einer internationalen Organisation von Krimiautorinnen und Fans.

Covertext:
Weinbegeisterte Autoren aus aller Welt, unter ihnen Ann Granger, Peter Zeindler, Fernando Martinez Lainez, Gabriele Wolff und Serge Dounovetz, schreiben weinselige Mordgeschichten. Ein kleines Weinkompendium führt uns durch das Dickicht der Weinrebsorten und erklärt genau, was man über Beaujolais, Bordeaux, Champagner, Sherry, Riesling, Rioja, Veltliner u.v.a. wissen sollte.

Zu den Weinempfehlungen gibt es natürlich auch Rezepte für exquisite Weinbegleitspeisen. Und Bengt Fosshag lockt uns mit seinen kriminellen Illustrationen in die finstersten Winkel der Weinkeller. Ein kriminelles Weinbuch der Extraklasse.
Unser Eindruck:
Einem ganz speziellen Marktsegment widmet sich der Gerstenberg Verlag mit gutem Erfolg: Kriminalsammlungen mit Rezepten "zwischen Messer und Gabel". In dieser Reihe ist jetzt die dritte Auflage der Sammlung "Mord im Weinkeller" mit buchstäblich blutrotem Einband erschienen. Die 12 Kurzkrimis von verschiedenen Autoren spielen in 12 unterschiedlichen Weinregionen und spiegeln teilweise tatsächlich die Eigenheiten der Region wieder.

Natürlich passieren nicht alle Morde direkt im Weinkeller, aber die eine oder andere Leiche liegt schon in einem Fass oder neben einem Fass. Und nicht alle Kurzgeschichten spielen im Winzer-Milieu, aber alle haben einen markanten Bezug zum Wein. Einige Geschichten zeugen sogar von ausgesprochener Sachkenntnis, der Wein bildet hier mehr als nur den Rahmen der Geschichte. Bei anderen Geschichten spielt der Wein eine Nebenrolle, hier hat er bestenfalls als (vergiftetes oder unvergiftetes) Getränk seinen Platz. Immer wieder aber ist die Rede von sagenhaften Qualitäten (z.B. als "Feuerwein" bezeichnet), die Mensch und sogar Tier erfreuen. Bauern und speziell Weinbauern reden nicht gerne viel und halten zusammen, was dazu führt, dass einige der Morde entweder unentdeckt bleiben oder der Mörder nicht gefaßt wird. Wirklich perfekt geplant sind nur wenige der Morde, manche passieren mehr oder weniger zufällig. Auffällig ist der hohe Anteil an Mörderinnen!

Alle Mordgeschichten sind spannend und flüssig erzählt. Der literarische Wert ist schwankend, wenn auch die Autoren hochkarätig sind. Viele Textdetails erschließen sich erst beim zweiten Lesen, was für eine anspruchsvolle Schreibtechnik spricht. Einzig die Geschichte von Serge Dounovetz, die in Bordeaux spielt, gefällt ob ihrer sehr derben Sprache nicht wirklich und ist zudem früh durchschaubar. Highlights sind die Krimis von Gabriele Wolff wegen der verwobenen Erzähltechnik und der wunderbaren Sprache sowie von Ralf Kramp, der mit einem Champagnerbad beginnt und eine Ode an die Liebe und die Freundschaft von Schillerschem Ausmaß abliefert.

Die 12 kleinen Mordgeschichten werden durch kleine "Weinkunden", in denen die Weinregionen in denen die Geschichten spielen vorgestellt werden, und einige Rezepte zu Regionen typischen Gerichten abgerundet. Am Ende des Buches befindet sich ein Weinglossar und eine Sammlung der kurz skizzierten Lebensläufe der Autor/inn/en.

Das Buch ist ein klassisches Geschenk für Weinliebhaber und ein wunderbares dazu.

Unsere Bewertung: