Bioweine

Die besten Produzenten und ihre Weine




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Wolfgang Hubert
Broschiert, 239 Seiten (2007)
Verlag Gräfe & Unzer, Hallwag, ISBN: 3833806966

Autor(en):
Wolfgang Hubert ist seit vielen Jahren Weinjournalist und arbeitet für Wein- und Getränkezeitschriften wie "essen & trinken", "Stern", "WeinGourmet" und "Vinum". Ebenfalls im Hallwag-Verlag erscheint sein Buch "Portugal und seine Weine".

Covertext:
BIOWEINE ist die Antwort auf den anhaltenden Biotrend, der auch in der Weinerzeugung neue Standards setzt. Aktuelle Informationen zu Methoden und Qualitätssiegeln des ökologischen Weinanbaus leiten eine umfangreiche Auswahl von Winzerportraits ein, in denen über 200 internationale Biowinzer und deren Spitzenerzeugnisse vorgestellt werden. Kontaktadressen und Öffnungszeiten der jeweiligen Produzenten sowie Bezugsquellen machen das Buch zu einer praktischen Einkaufshilfe.
Unser Eindruck:
Keine Frage: BIO ist in und hat im landwirtschaftlichen Sektor den Weinbau erreicht. Waren es bis vor wenigen Jahren nur wenige "Spinner", die sich dem rein ökologischen Anbau verschrieben haben, so sind heute auch viele Topwinzer auf den Biozug aufgesprungen. Das jetzt im Hallwag-Verlag erschienene Büchlein "BIOWEINE" setzt auf diesem Trend auf und bietet eine Übersicht über das Thema und zahlreiche Portraits von Weinproduzenten, die auf dem Biozug mitfahren.

Der Schwerpunkt des Buches, das als Einkaufsführer konzipiert ist, liegt in der Beschreibung von Biowinzern, die auf jeweils einer Seite dargestellt werden. Alleine 50 Seiten werden deutschen Gütern gewidmet, gefolgt von Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien, Spanien und weiterer kleinerer Regionen in Europa und Übersee. Damit findet der Weinfreund aus fast jeder Region den passenden Biowein, Bezugsquellen werden im Anhang genannt und erleichtern einen Einkauf.

Der interessantere Teil des Buches befindet sich jedoch im Einleitungsteil unter der Überschrift "Was ist biologischer Weinanbau?". Hier werden der Bioanbau und der biodynamische Anbau mit der biologischen Schädlingsbekämpfung und dem Verhindern von Mehltaubefall in der Praxis erläutert. Die Arbeit des Biowinzers endet aber nicht im Weinberg, sondern setzt sich im Keller fort, eine besondere Herausforderung, da gentechnisch veränderte Hefen und andere chemische Tricks tabu sind. Eine Einführung in die Ökonomie von Bioweinen und ein Überblick über die zahlreichen europäischen Verbände des ökologischen Weinanbaus runden die Einführung ab.

Viele der heute diskutierten Probleme wie Einsatz von chemischen Zusätzen, Holzchips und dem "Machen" von Weinen im Keller werden angesprochen. Leider wird hier aber eine Chance vergeben, diese Problematiken zu vertiefen, was der Autor sicherlich hätte leisten können. So bleibt es bei der Feststellung, dass Bioweine eben ihr natürliches Terroir hervorheben und heute qualitativ ebenbürtig sind. Auch der hohe Aufwand und das komplexe Wissen um den biologischen Anbau werden angesprochen, aber eben etwas zu kurz. So bleibt das Buch dabei, ein Führer zu Bioweinen aus verschiedenen Regionen zu sein. Ob es sich bei der Auswahl der Winzer tatsächlich um die "besten Produzenten" handelt kann man leicht hinterfragen (was der Autor im Vorwort mit Hinweis u.a. auf fehlende Zertifizierungen oder Exportmengen auch explizit anmerkt), immerhin findet man zumindest sehr engagierte Produzenten.

Fazit: das Thema ist aktuell, ja eigentlich "heiß" und in allen Medien präsent, das Buch trifft sowohl den Zeitgeist und auch das Verbraucherinteresse. Wünschenswert wäre eine umfassendere Darstellung der Zusammenhänge und der aktuellen Diskussionen um "Coca-Cola Weine" und den Streit der europäischen und amerikanischen Produzenten und Institutionen.

Unsere Bewertung: