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Tre Torri Verlag, Wiesbaden
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Erscheint 4 Ausgaben

Heft 2009 | 2, Jahrgang: 2009



Eine Reise zum Malbec
Weinmacher zwischen Welten: Pierre Lurton
von Susanne Reininger, Uwe Kauss (Text), Johannes Grau (Fotos)
Seite 72 - 82


Cheval des Andes in Argentinien ist ein Joint Venture zwischen Cheval Blanc (St. Emilion) und den argentinischen Bodegas Chandon unter der Leitung des berühmten "Weinmachers" Pierre Lurton. Gegründet 1999, einer Zeit weltweiter Globalisierungsbemühungen die auch die Weinwelt erfaßt hat, wird auch hier versucht, die Klasse und Qualität beider Weinwelten zu vereinen. Beide Joint Venture Partner gehören dem Luxuskonzern LVMH, dessen Wein- und Spirituosensparte strategisch und mit höchtem Anspruch geführt wird. So gehören neben zahlreichen ruhmreichen Champagner-Labels (u.a. Moet, Krug) auch die Châteaus Cheval Blanc und Yquem zu diesem Portfolio. Mit der Übernahme dieser beiden Topgüter 1998 durch LVMH wurde Pierre Lurton als Generaldirektor mit der Leitung beauftragt und eben kurz danach auch mit der Leitung von Chevel des Andes.

Pierre Lurton, 52, ist heute eine der einflußreichsten Persönlichkeiten im internationalen Weingeschäft. Er stammt selbst aus einer bordelaiser Weindynastie, deren Familienstämme heute rund 25 Güter im Bordelais, weitere im Ausland sowie Beteiligungen auch an Weinhandelsunternehmen gehören. Cheval Blanc Teilhaber und größter LVMH-Anteilseigner und LVMH-Vorstandsvorsitzender Bernard Arnault ist sein Onkel. Gleichzeitig ist Pierre Lurton einer der angesehensten Weinmacher Frankreichs.

Cheval des Andes folgt in Grundzügen dem vorgezeichneten erfolgreichen Muster solcher Güter wie Vina Concha y Toro oder Opus One (beide JV mit Baron Philip de Rothschild). Durch die Synthese des agentinischen Malbec mit Cabernet Sauvignon sollen hochwertige, langlebige und große Weine mit eigener Charakteristik produziert werden. Französische Vinifizierungstechniken, die Sorgfalt eines Premier Cru und die lokalen Terroir-Gegebenheiten repräsentieren dabei die Erfolgsfaktoren. Lag in der Assemblage zunächst der Cabernet-Anteil bei 60 %, so wurde dieser schrittweise reduziert. Voraussetzung für das entstehen großer Weine ist das Potenzial der Reben, die auch in diesem Teil der Erde schon bis zu 70 Jahre alt sind. Einzigartig ist auch das Mikroklima in etwa 1.000 m Seehöhe mit heißen, trockenen Wetterbedingungen am Tag und scharfer Kühle in der Nacht. Dies verlängert die Reifezeit der Trauben auf bis zu 70 Tage.

Der Artikel portraitiert nicht nur das Projekt Cheval des Andes, sondern auch den Ideengeber dahinter: Pierre Lurton. Er gibt damit auch einen guten Einblick in das internationale Wein-Business, dessen prominenter Vertreter er ist.


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