Fine - Das Weinmagazin



Tre Torri Verlag, Wiesbaden
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Heft 2022 | 2, Jahrgang: 2022


Weingut Villa Santo Stefano (Toskana) | Weinberg Assmannshäuser Höllenberg (Rheingau) | Verkostung von historischen 91 Jahrgängen Assmannshäuser Höllenberg | Portrait François Mitjavile (Tertre Rôteboeuf, St. Emilion) | Verkostung Bordeaux Jahrgang 1970 | Zukunft von Château Rieussec (Sauternes) | Tasting Château de Lamarque (Haut-Médoc) | Weingut Torres (Priorat) | Wein im Metaversum | Pilzwiderstandsfähige Rebsorten (Piwis) | Portrait Philipp Wittmann (Rheinhessen)


Es wird nicht nur bei der FINE immer schwieriger, zwischen Journalismus und Advertorial zu unterscheiden, aber immerhin ist dieses Heft wieder mit sehr interessanten Reportagen gut ausgestattet. Eine davon portraitiert eine Persönlichkeit, die wir seit vielen Jahren immer wieder treffen konnten und oft lange mit ihm diskutierten: François Mitjavile von Tertre Rôteboeuf in St. Emilion.

Er ist tatsächlich der in dem Artikel treffend beschriebene "Philosoph" und nicht nur ein begnadeter Winzer, sondern auch ein herausragender Dozent. Ja, seine fesselnden Monologe über kleinste Details können sich sehr lange hinziehen. Und besonders faszinierend ist, dass er alles, aber auch wirklich alles gründlich durchdacht hat und gut begründen kann. Und wenn man wissen möchte, was einen bestimmten Jahrgang in Bordeaux auszeichnet, dann muss man ihm lauschen und am besten seinen Wein aus diesem Jahrgang verkosten. Die sind nämlich in mancherlei Hinsicht von einer anderen Welt. Um einen gestandenen britischen Master of Wine mit Freudentränen zu zitieren, der neben uns stand und sagte: "It's not every day you can taste such a wine". Wer François Mitjavile nicht kennt, für den ist alleine wegen dieses Artikels das Heft schon fast eine Pflichtlektüre.


François Mitjavile erklärt in typischer Gestik, warum seine Lage einzigartige Weine hervorbringt.

Sehr interessant und spannend geschrieben ist der Ausblick in die Zukunft von Wein im Metaversum. Diese neue Technologie, oft als Web 3.0 beschrieben, verbindet die Welt der Gegenstände (hier Wein) mit der Welt der virtuellen Realität. Aus dieser Mischung entsteht so ein Universum zwischen ("meta") diesen beiden Welten. Basis für das Metaversum ist die Blockchain-Technologie mit ihren Coins genannten Bezahlsystemen.

Welche neuen Geschäftsmodelle und Möglichkeiten für diesen Hybrid aus Wirklichkeit und Simulation denkbar sind zeigt der Artikel auf unterhaltsame Weise auf. Die Sprache ist einfach und verständlich, angesichts der komplexen Materie mit zahllosen Fachbegriffen ist das besonders hervorzuheben. Noch vor wenig mehr als 10 Jahren hielt man es nicht für möglich, Wein über das Internet zu verkaufen. Heute ist es Routine mit wachsenden Marktanteilen. Eine ähnliche Entwicklung wird dem Metaversum vorhergesagt und wie damals sind die Anwendungen zu Beginn holprig und wenig eingängig.

Bis es soweit ist, muss es aber eine verlässliche Technologie rund um die Coins geben, die heute unter größten Sicherheitsvorbehalten stehen. Der eCommerce wurde auch erst dann ein Geschäft, als eine neue Firma Amazon dem Kunden Sicherheit für die Transaktion garantierte. Mit diesem entscheidenden Feature wurde Amazon binnen weniger Jahrzehnte der größte Einzelhändler der Welt.



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