Fine - Das Weinmagazin



Tre Torri Verlag, Wiesbaden
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Heft 2015 | 4, Jahrgang: 2015


Pinot Noir aus dem Rheingau | Portrait Weingut San Giusto a Rentennano | Verkostung: 33 Jahre Sassicaia | Verkostung: Tenuta di Trinoro | Barossa Valley, Australien | Portrait Chris Ringland (AUS) | Verkostung: acht Jahrzehnte Gruaud-Larose | Champagne Taittinger | Portrait: Gesine Roll | Portrait Jacques Seysses (Burgund)


Für eine Dezemberausgabe ist dieses Fine-Heft erstaunlich wenig "Champagner-lastig" - naja, bis auf eine kleine Verkostung von Taittinger. Dafür gibt es ganz viel zu berichten aus Deutschland. Immer wieder einmal ein Thema in der Fine ist der deutsche Pinot Noir, hier auch Spätburgunder genannt. Rund um die Renommierlage "Höllenberg" im Rheingau tut sich hier einiges und diese Entwicklungen werden hier anhand der Weingüter Krone / Wegeler, Chat Sauvage und Prinz nachgezeichnet. Der Schwenk zum Weißwein startet mit einem Portrait von Gesine Roll aus dem rheinhessischen Monzernheim, ein sehr gelungenes Beispiel für den Übergang auf die nächste Winzergeneration. Es schließen sich drei Verkostungsreportagen an, die es in sich haben: eine Nachverkostung trockener Rieslinge aus dem Jahr 2005, Spätlesen vom Schloss Johannisberg und ein Bericht der großen jährlichen VDP-Verkostung der "Grossen Gewächse" in Wiesbaden. Die durchweg herausragenden Bewertungen belegen die Qualität der Weine, alleine der Markt honoriert dies immer noch nicht: zu weiß, zu deutsch und zu uncool. Immerhin gibt man in der Fine-Redaktion alles, um mit diesen Vorurteilen aufzuräumen.

Wir überspringen einmal die Berichte über das Barossa-Valley in Australien und über Chris Ringland, den "Grossmeister des Shiraz" und gehen direkt nach Frankreich. Eine in jeder Beziehung historische Verkostung von 44 Jahrgängen des Château Gruaud-Larose überspannt die Jahre 1919 bis 2012. Obwohl das Weingut immerhin als Zweitgewächs klassifiziert ist, gilt es doch eher als Geheimtipp. Könnte sein, dass es auch daran liegt, dass das Weingut in Saint-Julien etwas abseits der Straße liegt und nicht ganz einfach zu finden ist. Die Gironde kann man von hier auch nicht sehen. Das kann man auch über die Weine behaupten, denn Gruaud-Larose gehört nicht zum klassischen Kanon der zu subskribierenden Bordeaux deutscher Weinfreunde. Das Tasting zeigt eindrucksvoll das große Potenzial dieses Château bei immer noch sehr attraktiver Preisgestaltung.

Ein Highlight ist Armin Diels Bericht über die herausragende Domaine Dujac in Morey-Saint-Denis im Burgund. Mit heute 17 ha Rebfläche gehört dieses Spitzengut nicht mehr zu den kleinen Produzenten, in Bezug auf die Qualität der Flächen und der Weine aber zu den ganz großen Domainen im Burgund. Im Tasting schneidet der 2009er Clos de la Roche mit sagenhaften 97 Punkten am besten ab. Das freut uns sehr, da wir ein paar ganz wenige Flaschen davon im Keller haben. Pure Vorfreude...



Aber schon das Titelbild verrät: es gibt noch Highlights aus Italien. Da ist zunächst der Bericht über das Weingut San Giusto a Rentennano und dann - das Beste zum Schluss - eine Vertikalverkostung von sagenhaften 33 Jahrgängen Sassicaia von 1980 bis zum aktuellen Jahrgang 2012. Hier hat ein unverbesserlicher Sammler wohl seinen Keller geöffnet, denn so einfach ist es nicht, all diese Jahrgänge zu finden. Das Ergebnis überrascht kaum: extrem hohe Konstanz in der Bewertung, 1985 ist immer noch das Maß der Dinge, 2006 aber direkt auf den Fersen dieses historischen Erfolgs. Nach 1985 mit Ausnahme des großen 1990ers eine kleine Schwächephase, die mit einem grandiosen 1998 definitiv beendet war. Seit diesem Jahrgang wird der Sassicaia immer konzentrierter, intensiver und moderner. Die sehr hohen Bewertungen reflektieren diesen leicht veränderten Weinstil. Einzig die "nur" 93 Punkte von 2009 verwundern uns, wir sehen 2009 leicht auf dem Niveau der einmaligen Serie mit 2010 und 2011. Wenn erst der 2013er kommt.



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