Fine - Das Weinmagazin



Tre Torri Verlag, Wiesbaden
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Heft 2015 | 1, Jahrgang: 2015


Champagnerhaus Deutz | Große Syrah-Verkostung | Weingutneugründung Reimitz, Chianti | Verkostung 12 Jahrgänge Champagne de Venoge | Bordeaux Welthauptstadt des Weins | Robert Parker, das Bordelais und die Weinwelt | Château Grand-Puy-Lacoste | Château Phélan Ségur | Château Haut-Bailly | Château Léoville Poyferré | Château Gruaud Larose | Château Talbot | Château Fonbadet | Portrait Michel Rolland | Verkostung: Vergleich kalifornischer und bordelaiser Cabernets | Verkostung Syrah, Sine Qua Non | Weingut Dautel, Württemberg


FINE startet in das Jahr 2015 mit einer geballten Ladung Bordeaux, der eindeutige Schwerpunkt dieses Heftes. Da ist zunächst ein Bericht über die Entwicklung der Stadt unter dem Bürgermeister Alain Juppé, der bei Amtsantritt zunächst keinen Draht zu dem Weinproduzenten fand. Mittlerweile ist er ein anerkannter Protagonist, hat die überragende wirtschaftliche Bedeutung erkannt und kämpft an der Seite der Weinindustrie für eine Lockerung der absurden Antialkoholgesetze in Frankreich. Eine veritable Industrie ist der Weinhandel allerdings, fast 1 Milliarde Flaschen Bordeaux-Wein werden hier Jahr für Jahr produziert! Mit dem enormen Anstieg der Weinpreise kam zudem ein gewisser Wohlstand in die Region, die Stadt Bordeaux konnte sich zunehmend Investitionen in Optik, Urbanität und Infrastruktur leisten. Heute ist die Stadt nicht nur die sechst größte in Frankreich, sondern vor allem eine der lebenswertesten.


Das prachtvoll restaurierte Palais de la Bourse direkt an der Uferpromende von Bordeaux.

Zurück zum Wein: ein Portrait des Bordelais ohne Robert Parker und Michel Rolland ist undenkbar. Während der Artikel über Rolland eher dem niedrigen Niveau des Buches zuneigt, ist der Parker-Artikel von Stefan Pegatzky mehr als lesenswert. Er beleuchtet aus den verschiedenen Blickwinkeln wie seiner Marktmacht oder seinem Einfluss auf den Weinstil und den Weinjournalismus die Wirkung Parkers auf die Weinwelt. In rund 30 Jahren hat Parker definitiv Weingeschichte geschrieben und wie auch immer man zu ihm steht, sein Einfluss ist prägend gewesen, insbesondere auf das Bordelais. Bewundernswert wie Parker über allen Anfeindungen steht, hätte sich Rolland von Nossiter (Macher des Films "Mondovino") nicht so provozieren lassen, seine Leistung wäre ohne Zweifel ebenso hoch anerkannt. Wie schwer das "Phänomen Parker" zu fassen ist, erläutert der Artikel auf verblüffende und offen kritische Weise. Es gibt einfach zu viele positive und negative Effekte und nicht für alle ist eben Parker verantwortlich. So sieht guter Weinjournalismus aus.

Es folgt eine Serie von sieben Portraits berühmter und klassifizierter Châteaus der zweiten Reihe vornehmlich aus dem Médoc. Dazu eine umfangreiche Verkostung von großen Bordeauxweinen mit Konkurrenten aus Kalifornien. Es sei verraten, dass Bordeaux zwar immer noch das Maß der Dinge ist, sich im Einzelfall aber gegen die phantastischen Weine aus Kalifornien schwer tut. Die ausgewählten Jahrgänge 1990, 1997 und 1999 kamen dabei dem Bordelais weniger zugute. Zu Kalifornien passt auch eine Verkostung von 12 Weinen von Sine Qua Non, die Auskunft geben sollte, wie man das Phänomen der Erfolgs von Manfred Krankl erklären kann. Seit seinem schweren Unfall im Herbst 2014 kennen die Preise für seine Weinunikate kein Halten mehr, wie auch eine kürzlich abgehaltene Weinauktion in Deutschland belegte.

Das Thema Champagner ist mit zwei Berichten über das Haus Deutz und eine Verkostung von de Venoge vertreten.

Viel Lesestoff wieder für Weinfreaks. Wir merken uns folgenden Satz aus dem Artikel über Parker: "Die Likes der Freunde ersetzen die Punkte der Päpste". Wenn Sie mit dem Heft durch sind, können Sie dann wieder auf weinrouten.de weitersurfen.



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