Fine - Das Weinmagazin



Tre Torri Verlag, Wiesbaden
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Erscheint 4 Ausgaben


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Heft 2014 | 4, Jahrgang: 2014


Château Latour | Dom Pérignon Plénitudes | Champagne Billecart-Salmon | Roederer Cristal | Die grossen Weine Siziliens | Portrait Anne-Claude Leflaive | Tasting trockene Rieslinge von 2004 | Tasting 12 Jahrgänge Solaia | Der Bremer Ratskeller | Wodka Belvedere | Special: Weinregion Rheingau | Weingut Schloss Johannisberg (Rheingau) | Spätburgunder vom Assmannshäuser Höllenberg | Die Weinbank von Christian Ress | Portrait Weingut Künstler (Rheingau)


Weihnachtszeit und Silvester ist immer Champagnerzeit. Die aktuelle Ausgabe der FINE widmet sich in drei Beiträgen diesem Saisonthema: Dom Pérignon, Billecart-Salmon und Roederer Cristal. Sehr viel Neues gibt es nicht zu berichten, allenfalls die Logik der neuen Produktbezeichnungen im Haus Dom Pérignon. Die verschiedenen Reifephasen der auf der Hefe sehr lange gelagerten Champagner werden mit Plénitude bezeichnet und sinnvollerweise einfach durchnummeriert. Demnach wäre die "normale" Qualität nach rund 7 Jahren der "P1", diese Bezeichnung lässt man aber einfach weg. P2 heißen die Champagner nach rund 15-20 Jahren Lagerung und alle noch älteren Champagner sind dann "P3". P2 und insbesondere P3 sind extrem rare und sehr teure Produkte, die man nicht einfach im Weinladen an der Ecke kaufen kann. Sie werden in einzelnen Flaschen zugeteilt und teilweise auch nur auf Auktionen angeboten (P3). FINE verkostet die Jahrgänge 2004 (P1), 1998 (P2), 1982, 1971 und 1969 (alle P3) sowie zudem Rose 2003 und Rose P2 1993. Die Verkostungsnotizen sind nicht besonders aufschlussreich, mehr als bemerkenswert ist jedoch, dass der P1 2004 das Tasting mit 95 Punkten quasi "gewonnen" hat. Sicherlich ein feiner Champagner, aber ist er wirklich besser als der P3 1971 oder 1982? Um den Faktor zehn billiger ist er allemal.


Der erste Champagner in der neuen Produktlogik von Dom Pérignon: der P2 aus dem Jahr 1998.

Sehr interessant ist der Bericht zu Beginn des Heftes über Château Latour, das mit seiner Entscheidung, das Primeurs System zu verlassen, in Bordeaux für Furore und große Diskussionen gesorgt hat. Direktor Frédéric Engerer verteidigt das Vorgehen mit Hinweis auf perfekt trinkreife Weine und darauf, dass neue Releases immer sofort auf den Weinkarten der Welt landen und die Weine rasch ausgetrunken sind. Man erfährt übrigens auch, dass in den vergangenen 20 Jahren die Anzahl der Flaschen des Grand Vin von 220.000 auf die Hälfte zurückgegangen ist.

Ein Highlight ist auch das Portrait von Anne-Claude Leflaive aus dem burgundischen Puligny-Montrachet, sozusagen die Grande Dame der französischen Weißweine. Gemeinsam mit ihrem Cousin Olivier führte sie das elterliche Gut bis 1993. Anne-Claude setzte von da an alleine voll auf Biodynamie, während Olivier diesen Weg nicht mitging. Die anderen beteiligten Familienmitglieder folgten Anne-Claude und mit den Jahren zeigte sich, dass sie Recht behalten sollten. Eine sehr persönliche Geschichte einer ganz außergewöhnlichen Frau, die die Domaine Leflaive zu einem weltberühmten Weingut geformt hat.


Anne-Claude Leflaive - Aufnahme aus 2011

Praktisch die gesamte zweite Hälfte der Zeitschrift ist deutschen Rieslingen und Anbaugebieten gewidmet mit Schwerpunkt auf den Rheingau. Seit geraumer Zeit versucht das FINE Magazin, eine Renaissance des deutschen Rieslings anzuschieben, dessen Ruf in vielen Ländern der Welt viel besser ist als hier in Deutschland. Nicht umsonst bezeichnen viele Winzer den Riesling als die nobelste Rebsorte, die es gibt.



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