Fine - Das Weinmagazin



Tre Torri Verlag, Wiesbaden
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Heft 2014 | 1, Jahrgang: 2014


Château Canon La Gaffelière, St. Emilion | Château Giscours, Margaux | Portrait Jean-Louis Chave, Rhône | Portrait Baron Patrick de Ladoucette, Loire | Verkostung Silvaner aus Rheinhessen | Portraits von Jochen Dreissigacker, Philipp Wittmann, Stefan Winter, Rheinhessen | Grüner Veltliner aus der Wachau | Portrait Allegra, Alessia und Albiera Antinori, Toskana | Portrait Bruno Giacosa, Piemont | Portrait William Lumsden, Whisky Glenmorangie


Schon wieder ist ein Quartal ins Land gezogen und vor uns liegt Heft 24 des Weinmagazins Fine. Das ist eine mehr als respektable Leistung, schließlich wurden die ersten Hefte mit unglaublicher Häme überzogen. "Zahnarzt Wartezimmer Magazin" war da noch ein milder Kommentar. Aber Durchhalten gehört eben auch dazu und heute ist die "Fine" mit ihrer beachtlichen Bibliothek an Heften im deutschensprachigen Segment der Weinzeitschriften ohne Konkurrenz. Und man ist sehr klassisch geblieben, was wohl eher ein gesetzteres Publikum anspricht. Ohne Zweifel hilfreich für die Entwicklung war enorme Vielfalt des Themas Wein und auch das neue Heft belegt diese Vielfalt eindrucksvoll.


Graf Stephan von Neipperg hat Château Canon La Gaffelière in die Liga der Spitzengüter in St. Emilion gebracht

Zu Beginn eröffnen zwei Berichte über heute wieder sehr renommierte Bordelaiser Weingüter den Artikelreigen: Château Canon La Gaffelière in St. Emilion und Château Giscours in Margaux. Das eine befindet sich in deutschem, das andere in holländischem Besitz. Wenn man die Reportagen liest, klingt es immer so einfach, aus einem vernachlässigten Weingut binnen weniger Jahre ein Top-Gut zu machen. Das ist es aber ganz und gar nicht! Immerhin hat es der frankophile Stephan Graf von Neipperg geschafft, mit dem väterlichen Gut Canon La Gaffelière im Oktober 2013 in den Rang eines Premier-Grand-Cru-Classé B der Appellation St. Emilion aufzusteigen.

Schon wesentlich länger im Familienbesitz ist das Weingut Chave von der nördlichen Rhà´ne. Der gelernte Investmentbanker Jean-Louis Chave fühlt sich denn auch eher als Staffelläufer in 16. Generation als jemand, der nun alles umkrempeln muss. Allerdings hat es etwas gedauert, bis ihm diese Berufung wirklich klar wurde. Ganz so wichtig ist das Wort "Tradition" für Baron Patrick de Ladoucette nicht. Sein großes Weingut, heute unter der Marke "Baron de L" bekannt, steht in Pouilly Fumé an der Loire für exzellente Sauvignon Blancs. Und der Baron versucht, mit der Zeit zu gehen, zu spüren, wo man mit dem nicht mehr Zeitgemäßen brechen muss.

Nach dieser geballten Ladung Frankreich geht es ins deutsche Rheinhessen, Heimat großer Silvaner, wie eine Vergleichsverkostung belegt. Fine stellt zudem drei Protagonisten dieser Weinregion vor: Jochen Dreissigacker, Philipp Wittmann und Stefan Winter. Alle drei repräsentieren die junge Generation dieser Ausnahme-Weingüter. Ein Weißwein ist auch der Grüne Veltliner, Inbegriff des österreichischen Weins. Sein großer Ruf eilt ihm bis in die Weinbars in New York und San Francisco voraus, auch wenn man dort die Rebsorte nicht ganz einfach aussprechen kann. Die Weingüter Knoll, Hirtzberger, F.X. Pichler und andere zeigen in Fine, was einen Weltklasse-Weißwein aus Österreich ausmacht.

In Italien spielt die Handlung des nächsten Portraits: Allegra, Alessia und Albiera Antinori repräsentieren die nächste Generation dieser Weindynastie, deren Stammbaum bis ins Mittelalter zurückreicht. Vater Marchese Piero Antinori hat erst kürzlich ein top-modernes, neues Weingut gebaut. Die Nachfolge ist also geregelt, wie aber der Name ohne männlichen Stammhalter überleben kann, daran wird noch gearbeitet. Und auch eine weitere Weinlegende aus Italien schickt seine Tochter direkt ins Wein Business: Bruno Giacosa aus dem piemontesischen Neive. Der inzwischen 85-jährige Meister des italienischen Weins trägt heute fast alle Titel, die ihn schon zu Lebzeiten zur Legende machen. Seine Weine zählen immer zu den teuersten italienischen Weinen und sind auf Auktionen stark gesucht.

Der Abspann portraitiert William Lumsden, der in Schottland für den LVMH-Konzern Whisky der Marke Glenmorangie in gebrauchten Barriques ausbaut. Und dabei greift er gerne auf Fässer legendärer Weingüter und Weine zurück. Aber nicht immer darf er das auf seinen Whisky-Abfüllungen vermerken - leider.

Wir sind gespannt und freuen uns auf Heft 25!




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