Fine - Das Weinmagazin



Tre Torri Verlag, Wiesbaden
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Heft 2013 | 3, Jahrgang: 2013


Château Pétrus (Pomerol) | Verkostung Pétrus von 1990 - 1928 | Rebsorte Müller-Thurgau | Château de Beaucastel (Rhône) | Weinregion Franciacorta, Weingüter Ca`del Bosco & Bellavista | Champagne Krug, Grande Cuvée | Champagne Roederer Cristal, Vins Clairs 2012 | Geschichte des Weinbaus in Sachsen | Portrait Tommaso Cavalli, Tenuta degli Dei (Chinati) | Portrait Cathy Corison (Napa Valley) | Der Weinkeller der BASF | Weingut Maximin Grünhaus (Saar)


Petrus - gesprochen [petrüs], geschrieben ohne Akzent auf dem "e" und ohne den Zusatz Château - ist sicherlich der Name, den jeder Weinliebhaber als den Inbegriff des Luxusweins kennt. Verkostet oder gar getrunken haben ihn nur sehr wenige, er ist so rar und so teuer, dass man meinen könnte, es gäbe ihn gar nicht. Es gibt auch nur sehr wenige Geschäfte, in denen man ihn kaufen kann, egal wie teuer er sein mag. Das liegt auch daran, dass die Besitzerfamilie Moueix - gesprochen [mo:ex] - im Weinhandel tätig ist und weiß, wie man viel Wein verkauft, um dann die eine oder andere Flasche mit anzubieten. Da bleibt uns Sterblichen nur, über Petrus zu lesen und Fine hilft uns dabei mit einem ausführlichen Bericht über das Château aus Pomerol, das keines sein möchte. Und auf Petrus tut sich derzeit einiges: das Haus wurde von Grund auf renoviert und in Weinberg und Keller fand ein Generationswechsel statt. Mehr sei nicht verraten, Petrus ist doch selbst ein Mythos... Es sei angemerkt, dass man bei Nachbarweingütern für den Preis einer Flasche Petrus eine ganze Kiste Wein kaufen kann, der auch nicht wirklich schlechter ist.


Die Schlüssel des Petrus zieren das neue Kellereigebäude.

Ebenfalls Weltklasseweine produzierend und weniger aristokratisch und unnahbar ist de Beaucastel von der südlichen Rhà´ne und dem Namen steht das in Frankreich obligatorische "Château" stolz voran. Mit ihren legendären Châteauneuf-du-Pape Weinen hat man sich mittlerweile ein ganzes Weinimperium aufgebaut. Der Besuchsbericht bei der Familie Perrin war offensichtlich ein angenehmes Unterfangen, verfügt das Château doch auch über sehr feines Restaurant mit Koch aus Paris und ein kleines Gästehaus.

Vom Rotwein aus Frankreich zum Schaumwein aus Italien: Fine portraitiert die Weingüter Bellavista und Ca`del Bosco aus der Franciacorta. Die feinen Spumanti müssen Autor Till Ehrlich in einen transzendentalen Zustand versetzt haben, anders ist die hochgradig prosaische Sprache dieses dennoch lesenswerten Artikels nicht erklärlich. Immerhin: die Antwort Italiens auf die französischen Champagner ist mit einem Ausrufezeichen versehen. Was für eine geniale Überleitung zu dem folgenden Bericht über das Champagnerhaus Krug und deren Präsidentin Margareth Henriquez, unter deren Leitung das Haus neu - oder besser - wieder auf die traditionelle Linie hin ausgerichtet werden soll. Und dieser Ursprung heißt: "Grande Cuvée" als das Flaggschiff des Hauses, anerkanntermaßen der Benchmark aller Champagner. In erstaunlicher Offenheit erfährt man hier übrigens, das Krug während der Finanzkrise 2009 ernsthafte Probleme hatte, die nur durch die Zugehörigkeit zum LVMH Konzern gemeistert werden konnten. Sehr lesenswert auch die Verkostungsnotizen von 15 Grundweinen für den Jahrgang 2012 des Roederer Cristal. Und die Erkenntnis, dass die Assemblage doch mehr ist als die einzelnen Komponenten.

Vergleichsweise versteckt liegt das Weingut Tenuta degli Dei bei Panzano im Chianti. Hier züchtet Tommaso Cavalli Pferde (was sonst?) und baut seinen Wein an. Tommaso wird im krassen Gegensatz zu seinem berühmten Vater Roberto Cavalli als regelrecht scheu und zurückgezogen beschrieben. Dafür ist er umso ernsthafter bei der Sache, wenn es um seinen Wein geht, der erste Jahrgang war der 2007er - nach sieben langen Jahren der Vorbereitung.

Diese und einige weitere interessante Reportagen runden dieses tolle Fine-Heft ab.



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